Читать книгу Oh Schreck, du fröhliche! - Heike Abidi - Страница 24

24. Dezember
6.00 Uhr

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An Schlaf war kaum zu denken. Dauernd sah ich den Vollpfosten vor mir … wie er mit einer roten Rose vor mir stand … der Ausdruck in seinen Augen, als er mich zum ersten Mal küsste … dann die Geste, mit der er das Geld auf den Tisch legte und mich verließ. Bin froh, dass die Nacht vorüber ist.

Ich stopfe das Wichtigste in meinen Rucksack, schlüpfe in Winterjacke und Stiefel und tapere verschlafen aus dem Haus ins Dunkel. Nur um binnen Sekunden den Boden unter den Füßen zu verlieren und unsanft auf dem Po zu landen. »Aua!«, schimpfe ich. Was für ein Glück, dass der Hintern gepolstert ist.

Aber was ist …? Das darf doch nicht wahr sein! Über Nacht ist es Winter geworden. Glatt und glitzernd liegt die Straße vor mir. Und vom Himmel fallen, nein, drängen sich eilig dicke Flocken. Es schneit wie in einem Hollywoodfilm, dem Zustand der Dächer, Bäume und Straßen zufolge schon seit Stunden. Weiße Weihnachten! Seit Jahren vermisst und ausgerechnet jetzt … ausgerechnet in diesem Jahr, in dem ich mit gebrochenem Herzen feiern muss.

»Umso besser, Kälte betäubt«, sage ich mir endlich, rappele mich auf, klopfe mir den Schnee vom Hosenboden und schlittere los in Richtung Bushaltestelle.

Oh Schreck, du fröhliche!

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