Читать книгу Oh Schreck, du fröhliche! - Heike Abidi - Страница 37

18.35 Uhr

Оглавление

Lili beschäftigt sich mit dem Holzpuzzle, das ich noch auf dem Weihnachtsmarkt am Bahnhof gefunden habe. Und mein Vater widmet sich den Pralinen, die ich am Stand daneben gekauft habe. Auf die Schnelle, im Vorbeigehen. »Ich muss doch mal testen, ob die noch gut sind«, murmelt er und führt die erste Praline zum Mund — dann erstarrt er und wird leichenblass.

»Hast du einen Krampf?«, frage ich besorgt. Jung ist er nicht mehr, neulich erst kam er mit einer Venenthrombose in die Klinik.

Papas Gesicht nimmt wieder Farbe an. Er schüttelt den Kopf und knurrt mich an: »Quatsch! Schau lieber mal nach, was du mir da geschenkt hast! Da kann ich doch nicht reinbeißen.«

Ich greife nach der Pralinenpackung und mustere sie. Dann verstehe ich — ich habe mich in der Eile offenbar vergriffen. Nicht die von Papa so geliebten Weinbrandbohnen fanden den Weg zur Kasse und ins Geschenkpapier, sondern winzige Schoko-Penisse. Ein Scherzartikel … Kein Wunder, dass der Verkäufer mich so vielsagend angegrinst hat, als er sie verpackte. Oh-oh. Und das meinem konservativen Vater.

Ich bekomme einen Lachanfall. »Entschuldigung, ich war noch nicht richtig wach, als ich die gekauft habe«, sage ich, als ich wieder reden kann.

Nadja tritt zu uns, mustert die Pralinen und beißt mit Schmackes in eine hinein.

Papa zuckt zusammen, doch dann gluckst auch er, meine Mutter stimmt ein. Als ich gerade wieder richtig Luft bekomme, flüstert mir Nadja ins Ohr, die Dinger seien überraschend schmackhaft. »Ich meine, für Penisse …«

Oh Schreck, du fröhliche!

Подняться наверх