Читать книгу Oh Schreck, du fröhliche! - Heike Abidi - Страница 29

14.20 Uhr

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Endlich im Bus! Vor mir knutscht ein junges Paar und der Typ hat eine ähnliche Jacke an, wie der Vollpfosten sie gern trägt. Kurz bin ich sehr schlecht gelaunt. Dann fällt mir ein, dass mein Ex-Schatz ja mit dem Zug nach Paris fahren wollte und womöglich ebenfalls nur im Schneckentempo vorankommt. Ich sehe ihn förmlich vor mir, die Verzweiflung in seinen Augen, wie er mit den Füßen scharrt, auf die Uhr schaut, das Handy zückt, den Bruder anruft und der Zug steht und die Zeit vergeht.

Endlich geht ihm auf, dass er es bis zur Bescherung nicht schaffen wird. Er starrt aus dem Fenster in das glitzernde Winterwunderland … und sieht mein Gesicht vor seinem inneren Auge. »Ich vermisse sie«, schießt ihm durch den Kopf. »Wäre sie jetzt doch nur hier!« Urplötzlich erkennt er, dass er mich nicht verlieren darf, und er wählt meine Nummer, doch ich bin nicht da und er macht sich Sorgen und er versucht es auf dem Handy, da ist inzwischen der Akku leer und so erlebt er in diesem Zug im Nirgendwo das einsamste, traurigste Weihnachtsfest aller Zeiten.

Wohingegen ich, ich … Oh, da vorn ist ja schon meine Haltestelle! Na bitte. Habe die Odyssee doch bestens überlebt.

Oh Schreck, du fröhliche!

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