Читать книгу Oh Schreck, du fröhliche! - Heike Abidi - Страница 21

17.00 Uhr

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Habe ich das da oben wirklich heute früh geschrieben? Tja, denkste. Ersetze »schönsten, klügsten, interessantesten Mann« durch »fiesesten, gemeinsten, kältesten Vollpfosten«. Ergänze »Freund« um ein »Ex-«. Stelle »un« vor das »glücklich«.

Ist das denn zu fassen? Er hat mich ins schönste Café der Stadt eingeladen, mir einen Milchkaffee bestellt, meine Hand genommen und mich mit seinen Schokoladenaugen traurig angesehen. Dann hat er mir erklärt, seine Gefühle für mich seien leider doch nicht stark genug.

»Du bist so wunderschön«, hat er gesäuselt, »und ich würde mich so gern in dich verlieben! Aber leider ist das Feuer, das in mir für dich brannte, bereits wieder erloschen.« Er schluckte und hatte allen Ernstes Tränen in den Augen. »Und da dachte ich mir … Schau, bevor du mir ein teures Geschenk kaufst und ich dir … bevor wir gemeinsam verreisen und uns unglücklich machen … ist es besser, wenn wir uns jetzt trennen.«

Wie ein geprügelter Hund sah er mich an. Ich konnte nicht mal weinen, so geschockt war ich. Alles um mich herum begann, sich zu drehen. Ich hätte sonst was drum gegeben, ihm vor die Füße kotzen zu können oder wenigstens anmutig zu Boden zu sinken, doch nichts dergleichen geschah.


Stattdessen hörte ich mich Allgemeinplätze von mir geben: »Dass wir sehr unterschiedlich sind, habe ich auch schon gemerkt.« Von wegen! »Ja, ich muss ja aufs Geld achten, dann also ein schönes Fest.« Hallo?

Nach einer halben Stunde stand er auf, legte das Geld für unsere Getränke auf den Tisch und ging. Einfach so.

Und ich? Puh. Würde ich trinken, bräuchte ich jetzt einen großen Schnaps. So aber …

»Herr Ober, bringen Sie mir bitte Ihr größtes Stück Schokoladenkuchen?«

Oh Schreck, du fröhliche!

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