Читать книгу Oh Schreck, du fröhliche! - Heike Abidi - Страница 8

10.37 Uhr

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»Schatz, gehst du ran?«, rief Britta aus der Küche. »Ich muss die Suppe umrühren, damit sie nicht anbrennt.«

Schon hörte sie Arnes Schritte und wie er sich meldete. »Hallo Mutti«, sagte er und Britta stöhnte. Ihre Schwiegermutter hatte das Talent, zu den unpassendsten Zeitpunkten anzurufen. Wie um diesen Gedanken zu bestätigen, fing jetzt auch noch Conrad an zu quengeln. Na, super. Das Telefonklingeln musste ihn wohl geweckt haben.

»Ich geb dir mal Britta«, hörte sie ihren Mann sagen und schon hatte sie das Telefon in der linken Hand, während sie mit der rechten die Suppe weiterrührte.

»Guten Morgen, Elsbeth«, sagte Britta in professionellem Tonfall. Als Eventmanagerin war sie anstrengende Kunden gewohnt, die ihr niemals anhörten, wie genervt sie von ihnen war. »Alles in Ordnung bei euch?«

Womit sie ihrer Schwiegermutter durch die Blume sagen wollte: Warum in aller Welt störst du uns?

Doch Elsbeth hatte keine Antennen für feine Zwischentöne und subtile Botschaften. Deshalb kam sie sofort zum Wesentlichen: »Es wäre alles in Ordnung, wenn es nicht so traurig wäre. Meinen Sohn und meinen Enkel heute nicht sehen zu dürfen, bricht mir das Herz!«

Ihre Stimme bebte. Elsbeth war eine begnadete Schauspielerin. Noch besser war sie nur noch darin, ihre Mitmenschen zu manipulieren.

Britta seufzte. Sie selbst war zwar immun gegen die Tricks ihrer Schwiegermutter und hatte auch sehr wohl registriert, dass Elsbeth ihren Namen nicht erwähnt hatte. Für Britta allerdings kein Grund, sich zu ärgern. Ihr ging es umgekehrt ja nicht anders. Aber sie wusste, wie sehr Arne an seinen Eltern hing.

Während Elsbeth plapperte und Britta stoisch die Suppe rührte, betrat Arne mit Conrad auf dem Arm die Küche. Der Kleine gluckste und Arne warf ihr einen seiner unwiderstehlichen Blicke zu, die es ihr unmöglich machten, ihm einen Wunsch abzuschlagen. Britta wusste genau, worum er sie stillschweigend bat.

»Ist ja schon gut«, unterbrach sie das Gequassel ihrer Schwiegermutter. »Wir kommen gegen fünf. Aber wie bleiben nur eine Stunde und essen daheim.«

Oh Schreck, du fröhliche!

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