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Sport wird als Medium nicht nur in der Sozialen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eingesetzt, sondern findet auch in anderen sozialpädagogischen Handlungsfeldern wie der Straffälligenhilfe oder der Migrationssozialarbeit zunehmend Berücksichtigung. Sport und Bewegung sind durch den niedrigschwelligen, egalitären Zugang besonders geeignet, Benachteiligungen und Teilhabehemmnisse abzubauen. Die systematische Nutzung der im Sport liegenden Bildungs- und Integrationspotentiale setzt die Kenntnis sportwissenschaftlicher und sportpraktischer Grundlagen und deren Verankerung in Konzepten Sozialer Arbeit voraus. Der Band gibt einen Einblick in Strukturen und Konzepte der Sportsozialarbeit und deren Verknüpfungen mit dem organisierten Sport und benennt Einsatzmöglichkeiten in relevanten Arbeitsfeldern Sozialer Arbeit.

Ein besonderer Fokus des Buches liegt auf der Darstellung und Diskussion theoretischer Ansätze der Sozialen Arbeit wie der Lebensweltorientierung oder der Lebensbewältigung und deren Relevanz für die Sportsozialarbeit. Die Ausführungen sind darauf angelegt, eine vertiefte theoretische Reflexion und den Austausch über die vorgestellten Konzepte anzuregen.

Sport- und bewegungsbetonte Ansätze haben in den letzten Jahrzehnten ein enormes Potential für die Soziale Arbeit entwickelt. Die zunehmende Digitalisierung der Alltagswelt führt zwar zum Rückgang von Bewegungs- und Sozialerfahrungen bis zu einer gesellschaftlichen Verdrängung des Körpers, gleichzeitig findet aber eine Aufwertung des eigenen Körpers statt. Sportlich zu sein gilt als soziales Kapital. Dies greift Sportsozialarbeit für die berufliche Praxis auf und entwickelt geeignete Unterstützungsangebote. Soziale Arbeit versteht sich im Gegensatz zu anderen (therapeutischen) Hilfen primär alltagsorientiert und zieht sich nicht an einen dritten, geschützten Ort zurück. In der Sozialen Arbeit richten sich soziale Hilfen auf die Erweiterung von Ressourcen und die Gewährleistung von sozialer Teilhabe, während pädagogische Hilfen die Integrität und Bildung des Subjektes als sozialen Akteur zum Gegenstand haben. Sport und Bewegung bieten angehenden Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern eine Erweiterung des methodisch-konzeptionellen Spektrums und Zugänge, die erstens in den Alltag integriert und verselbständigt werden können und zweitens den engen Rahmen kognitiver Zugänge ergänzen. Handlungsfähigkeit und Gemeinschaft können körperlich unmittelbar erfahrbar gemacht werden, um Bildungs- und Sozialisationsprozesse zu unterstützen. Sportbezogene sozialpädagogische Ansätze ergänzen in der beruflichen Praxis das klassische Handlungsrepertoire der fall-, gruppen- und sozialraumbezogenen Arbeit und erleichtern den Zugang u. a. zu Adressaten und Adressatinnen Sozialer Arbeit, die in herkömmlichen Beratungs- und Betreuungssettings nicht erreicht werden.

Anhand der Darstellung sportbezogener Angebote in verschiedenen Handlungsfeldern Sozialer Arbeit wie z. B. der offenen Jugendarbeit, der Fanarbeit oder der Sozialen Arbeit mit von Exklusion bedrohten Gruppen werden mögliche Einsatzbereiche sportbezogener Sozialer Arbeit anschaulich geschildert, Konzepte konkretisiert und Studierenden wie Fachkräften berufliche Perspektiven aufgezeigt. Die Skizzierung von Praxisbeispielen und Modellprojekten lädt zur Diskussion des jeweiligen theoretischen Bezugsrahmens und dessen praktischer Umsetzung ein.

Heiko Löwenstein, Birgit Steffens und Julie Kunsmann

Sportsozialarbeit

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