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SchulWork

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Als Good-Practice-Beispiel kann das Projekt SchulWork gelten, das an 30 Standorten in Berlin für Grundschulen, Integrierte Sekundarschulen, Gymnasien und Oberstufenzentren durchgeführt wird. Zentrale Ziele sind Verbesserung der Bildungschancen, Partizipation am Schulalltag, Gewaltprävention, Integration und Gesundheitsförderung. Neben Angeboten und Aufgaben der klassischen Schulsozialarbeit geben Sport und Bewegung dem Projekt SchulWork das Profil. Sport und Bewegung werden hierbei nicht nur als ergänzende Freizeitgestaltung innerhalb der Schule gesehen, sondern sollen v. a. drei Funktionen erfüllen (vgl. GSJ, 2018):

• Sie sollen erstens als Zugangsmedium und Bindungsverstärker dienen, indem eine Erstkontaktaufnahme nicht im Büro der Schulsozialarbeit, sondern z. B. auf dem Basketballfeld der Schule stattfindet.

• Sie sollen zweitens das sozialpädagogische Handlungsrepertoire um sport- und erlebnispädagogische Methoden ergänzen, um die psychosozialen Ressourcen junger Menschen und ihre Persönlichkeit ganzheitlich zu fördern.

• Sie sollen drittens allen Kindern und Jugendlichen eine Teilhabe an und eine Motivation zum Sport ermöglichen. Besonders im Fokus stehen hier diejenigen jungen Menschen, die ansonsten durch das Gitter des Schulsportunterrichts hindurchfallen.

Diese Zielsetzungen und Ansprüche können im Rahmen der klassischen Methoden der Sozialen Arbeit erfüllt werden, in der Einzelfallarbeit z. B. durch eine intensive Begleitung der Schülerinnen und Schüler (Schulsportverweigerer) durch die sozialpädagogische Fachkraft (auch in den Schulsportunterricht hinein) in enger Zusammenarbeit mit den Lehrkräften. Auch eine fachkundige Beratung und ggf. Begleitung zu Sport- und Bewegungsangeboten im Umfeld der jungen Menschen bietet sich an. Für Angebote sozialer Gruppenarbeit eignen sich sportorientierte und erlebnispädagogische Sozialkompetenztrainings, deren Inhalt nicht wie im Sportunterricht mehrheitlich auf das Gewinnen und Verlieren oder ein Gegeneinander im Wettkampf, sondern auf Kommunikation, Kooperation und Vertrauensbildung ausgerichtet sind. Unterstützung der schulischen Vernetzung und Gemeinwesenarbeit wird durch die Einbindung des innerschulischen Raums und außerschulischen Sozialraums verfolgt, indem z. B. die interdisziplinäre Zusammenarbeit an Schulen und die Kooperation mit weiteren Organisationen aus dem Schulumfeld (Sportvereine, Sportjugendclubs) verfolgt wird und Angebotsstrukturen der Schule ergänzt werden. Weiterhin können innovative Angebote der Sportsozialarbeit und jugendkulturelle Aktivitäten (wie die Ausrichtung von z. B. Soccer-/Streetballnächten, Fair-Play-Turniere, Hip-Hop-Projekte) am Standort Schule durchgeführt werden. Eine intensive Einbindung der Schülerinnen und Schüler z. B. bei der Organisation von Schulsportevents (Sponsorenläufe, Sportfeste) oder des Pausenangebots (Bewegte Pause/Betreuung der Sportkiste) ist eine weitere Möglichkeit, sportdistanzierte Schülerinnen und Schüler an Sport und Bewegung heranzuführen. Entsprechende Konzepte (z. B. Sporthelferausbildung) werden auch in verschiedenen anderen Bundesländern umgesetzt und als gelingend für die Förderung von informellen Lernprozessen dargestellt (Neuber & Wienkamp, 2010, S. 173ff).

Sportsozialarbeit

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