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3.1.3 Sportorientierte sozialpädagogische Angebote im Gesundheitswesen
ОглавлениеIm Folgenden wird ein Überblick über sportorientierte Angebote der Sozialen Arbeit im Gesundheitsbereich vorgenommen. In Publikationen der Sozialen Arbeit wird das Thema bislang wenig aufgegriffen, auch in der Praxis sind wenig sportorientierte sozialpädagogische Angebote im Gesundheitswesen vorhanden, d. h. Angebote, die sozialpädagogische Zielsetzungen verfolgen und von Fachkräften der Sozialen Arbeit erbracht werden. Neben präventiven Angeboten im Freizeitbereich gibt es einige strukturelle Angebote, u. a. Kampagnen der AIDS-Hilfe im Rahmen der Antidiskriminierungsarbeit. Allein bei den sozialräumlich ausgerichteten Angeboten, die verhältnispräventiv u. a. den Ausbau kommunaler Versorgungsketten fördern, zeigt sich der beginnende Ausbau nachhaltiger Entwicklungen und Strukturen, wenngleich Sportangebote nicht regelmäßig systematisch einbezogen werden.
Insgesamt sind die Bereiche Soziale Arbeit, Sport und Gesundheit bislang zu wenig verzahnt und koordiniert, die Angebote sind wenig aufeinander und auf vorhandene Strukturen bezogen. Die sportorientierte gesundheitsbezogene Soziale Arbeit ist strukturell wie konzeptionell noch wenig ausformuliert. Bei gesundheitsfördernden Angeboten im Bildungswesen gibt es, insbesondere im Kontext des Aufwachsens und der Sozialisation, dagegen zahlreiche Projekte ( Kap. 3.2).
Sport- und bewegungsorientierte Angebote ohne sozialpädagogischen Fokus sind im Bereich der Gesundheitsprävention und der Behandlung und Therapie dagegen zahlreich vertreten. Anbieter sind u. a. Volkshochschulen, Sportvereine, Betriebe, kommerzielle Anbieter wie z. B. Fitnessstudios oder die Krankenkassen. Der Gesundheitssport umfasst die Säulen Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation. Der von Rittner Mitte der 1980er Jahre geprägte Begriff Gesundheitssport hat sich in den letzten Jahren etabliert. Rittner grenzt diesen hinsichtlich der darin liegenden vornehmlich gesundheitlich orientierten Ziele vom Freizeitsport ab, dem weitere Motive wie z. B. Naturerleben oder Geselligkeit zugrunde liegen können, und begründet dessen Verbreitung im Rahmen gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse (Rittner, 1985). Der Bundesausschuss für Bildung, Gesundheit und Wissenschaft des DSB definiert Gesundheitssport wie folgt: