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Kapitel 4 Ein Baby, Dein Kind, ein Stern im Universum Ein Baby, Dein Kind, ein Stern im Universum

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Die Natur geht verschwenderisch mit ihren Möglichkeiten um.

300 Mio Samenfäden schickt sie auf die Reise mit der Aufgabe, ihr Ziel zu finden...die Eizelle. Nur einer, vielleicht auch zwei werden gewinnen. Sie vereinigen sich, die Zellteilung beginnt.

Die anderen 299 999 998 Samenzellen sterben ab. Sie haben denselben Weg gewählt, dasselbe Ziel, doch die Natur hat entschieden: Du bist es nicht. ( s.a. Gerald Hüther, Inge Krens, "Das Geheimnis der ersten neun Monate", Beltz Taschenbuch 907, Weinheim und Basel 2010,Seite 40)

Ist das nicht ein großartiger Schöpfungsakt? Aber das Leben hat noch nicht begonnen. Die Eizelle mit dem Samen muss ihren Platz in der Gebärmutter finden und sich dort erfolgreich einnisten. Wir sprechen dann von der Nidation (= Einnistung).

Juristisch ist dies der Beginn eines neuen Menschen. Er hat alle Rechte auf ein Leben, so wie er/sie es will.

Damit hat jede Mutter und jeder Vater, die/der dieses beginnende Leben schützt, einen Nobelpreis verdient oder ein Bundesverdienstkreuz oder irgendeine der Medaillen, die irgendwelchen Leuten angeheftet werden.

Haben nicht Mutter und Vater, die sich 24 Stunden um ihr Baby und Kind kümmern, nicht den höchsten Stellenwert in unserer Gesellschaft, in der Schöpfung!

Ich zitiere aus dem Buch von Prof.Dr.Hüther und Inge Krens s.o,:

" Das ungeborene Kind ist ein lebendiges Wesen, dessen Entwicklung nur dadurch möglich ist, dass es mit seiner mütterlichen Umgebung in ständiger Kommunikation steht. Von Beginn an findet eine komplexe Interaktion statt. Von Anfang an braucht der Mensch "Beziehung" "(s.o. Seite 8).

Mit jedem Baby, jedem Kind entsteht ein neuer Stern in unserem Universum. Der eine scheint groß und bedeutend zu sein, weil er näher an unserer Erde vorbeifliegt oder wir an ihm. Der andere scheint ganz unbedeutend zu sein, obwohl er auch Teil des Universums ist. Das Licht der Zeit scheint nicht auf ihn. Das kann sich aber schlagartig ändern. Das weiß jeder Künstler, ob Autor oder Musiker, jeder Politiker, egal welcher Partei, jeder Mensch.

Ein jeder von uns geht in seinem Leben durch Höhen und Tiefen. Ein jeder trägt in sich Sonnen - und Schattenseiten, ein jeder vereinigt in sich Gut und Böse. Das sollte ein jeder von uns bedenken.

Man denke an den Satz, den Frau Prof. Dr., Dr.h.c. Margot Käßmann, die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, so gerne benutzt:

"Keiner fällt tiefer als in Gottes Hand."

Arno Pötzsch hat diesen Satz geprägt.

(Lesenswert ist in diesem Zusammenhang auch ihr Buch "Sehnsucht nach Leben", erschienen im adeo Verlag, München 2011)

Das gilt sowohl für Christen als auch für Muslime als auch für Buddhisten oder Mitglieder einer anderen Glaubensrichtung.

Jedes Baby, jedes Kind, jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze sind Sterne in unserem Universum. In diesem Universum ist Platz für alle, für alle Ewigkeit.

Was wäre die Erde ohne die Sonne, die Nacht ohne den Mond...alles das ist kunstvoll zusammengefügt und....wir dürfen es nicht zerstören.

Anna ist ein Stern im Universum. Sie zeigt mit ihren kleinen Fingern auf ihre Umwelt und fragt ganz leise:

Wo bist Du, Richter? Warum hilfst Du meiner Mutter und mir nicht? Warum gebt Ihr den Kindern nicht den Stellenwert, der ihnen zusteht. Wir wollen laut spielen, Dummheiten machen, wir wollen Kinder sein in einer behüteten Umgebung.

Wo bist Du, Journalist? Warum nutzt Du nicht Deine Gabe zu schreiben, um mir eine Chance für ein Leben zu geben?

Wo bist Du Pastor, Priester, Imam, Rabbi? Warum nutzt Du nicht die Kraft Deiner Worte und Taten, um mein Nest zu stützen?

Wo bist Du Lehrer, Professor? Warum lehrst Du die Schülerinnen, Schüler, Studentinnen, Studenten nicht, was Leben ist, die Achtung vor Neuem Leben und Schwangerschaftsverhütung?

Wo bist Du, Politiker? Warum sind viele Familien in Deutschland so arm, warum haben wir für Waffen mehr Geld als für uns Kinder?

Wo bist Du, Papa? Warum lässt Du Mama allein in all ihren Sorgen und Ängsten? Bist Du zu feige, zu Deiner neuen Rolle zu stehen?

Wo bist Du, Unternehmer? Warum hat Mama Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, wenn sie sagt: Ich bin schwanger? Warum hast Du so wenig Verständnis für Mütter mit ihren Kindern, ihren Sorgen und Nöten?

Wo seid Ihr, Oma und Opa? Warum schimpfst Du mit meiner Mama, weil sie schwanger geworden ist?

Wo seid Ihr, Freunde und Freundinnen? Warum habt Ihr über meine Mama gelacht, als sie Euch erzählte: Ich erwarte ein Kind.

Wo seid Ihr Zugführer und Busfahrer? Warum muss meine Mama hochschwanger im Zug/ im Bus stehen und Jugendliche bleiben sitzen.

Wo seid Ihr Ärzte und Psychologen? Warum redet Ihr nicht mit meiner Mama und zeigt Alternativen auf, wenn sie verzweifelt ist und keinen anderen Weg sieht, als mir mein Leben zu nehmen?

Wo seid Ihr Sozialarbeiter? Warum zeigt Ihr meiner Mama nicht Wege auf, wie sie leben kann und ihr Leben genießen kann, wenn sie mir die Chance zum Leben erhält? Welche sozialen und finanziellen Hilfen bietet Ihr an?

Bitte bedenkt, ein Baby wird schnell zu einem jungen Menschen. Er braucht laufend neue Kleider, Schuhe, ein

größeres Bett, mehr Raum...., meine Mama und mein Papa müssen lernen, mit der neuen Situation fertig zu

werden.

Wo seid Ihr Bürger? Ihr habt es in der Hand, den Müttern, Vätern und Familien den nötigen Respekt zu verschaffen in der Gesellschaft. Ihr könnt Initiativen gründen, damit keine Mama, kein Papa Angst hat vor der Zukunft. Redet mit meiner Mama, wenn sie weint, helft ihr, wenn sie Hilfe nötig hat, aber zu stolz ist zu fragen. Beglückwünscht sie dazu, dass sie Mama wird.

TABU Anna möchte leben

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