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Die Herrschaft des Augustus (Pseudo-Aurelius Victor, Epitome de Caesaribus 1,1)

Im Jahr 722 nach der Gründung der Stadt, im Jahr 480 nach der Vertreibung der Könige, ist man in Rom zu der Sitte zurückgekehrt, einem einzigen Mann zu gehorchen, den man nicht „König“, sondern „Imperator“ oder, mit einem heiligeren Namen, „Augustus“ genannt hat.

Alleinherrschaft in Rom

Für Pseudo-Aurelius Victor besteht ein enger Zusammenhang zwischen der frühen römischen Geschichte und der Epoche der Kaiserzeit, in der er selbst lebte. Nur indirekt spricht der Autor die Jahrhunderte an, die zwischen der Vertreibung des letzten Königs Tarquinius Superbus 510 v. Chr. und der Ermordung Caesars 44 v. Chr. lagen. Zwischen jener weit zurückliegenden Zeit der Könige und dem neuen Abschnitt der Geschichte, in dem man, wie Pseudo-Aurelius Victor sagt, zu der „alten Gewohnheit“ der Alleinherrschaft zurückgekehrt sei, lag eine Epoche, in der man nicht „nur einem Mann“ (uni prorsus) unterstand. Und der für das Selbstverständnis der Republik so wichtige Begriff libertas („Freiheit“) wird von Pseudo-Aurelius Victor nicht genannt, und er erklärt auch nicht, warum man anstelle des Begriffs „König“ in der neuen Epoche der Alleinherrschaft andere Ausdrücke nutzte, um den Herrscher zu bezeichnen. Dabei liegt in der Verwendung des ursprünglich aus der militärischen Sphäre stammenden Ausdrucks imperator und mehr noch in dem religiös gefärbten Begriff Augustus eine sehr bewusste Namenswahl. Sie diente gerade dazu, dem von Pseudo-Aurelius Victor vermittelten Eindruck entgegenzuwirken, zwischen der früheren römischen Königszeit und der jüngeren Monarchie bestehe im Wesentlichen kein Unterschied.

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