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Augustus oder Romulus? (Sueton, Augustus 7,2)

Später nahm er den Beinamen Gaius Caesar und dann den Beinamen Augustus an, den ersten aufgrund des Testaments seines Großoheims, den anderen aufgrund eines Antrags des Munatius Plancus. Als nämlich die Meinung vertreten wurde, dass er gewissermaßen als zweiter Gründer der Stadt den Beinamen Romulus erhalten sollte, setzte sich Plancus mit der Auffassung durch, dass Octavian besser Augustus genannt werden sollte. Denn dieser Beiname sei nicht nur neu, sondern auch bedeutender, da man doch auch die heiligen Orte, an denen von den Auguren sakrale Handlungen vollzogen wurden, als „geweiht“ (augusta) bezeichnete.

„Augustus“

Aus Suetons Bericht geht hervor, dass der neue Name Augustus mehr darstellte, als eine einfache Dankesbezeugung des Senats für die angeblich wiedererlangte freie Verfügungsgewalt über den Staat. Nach der Beendigung der Bürgerkriege hatte Octavian im Januar 27 v. Chr. verkündet, die von ihm okkupierte Macht wieder auf den Senat übertragen zu wollen, um so die römische Republik wiederauferstehen zu lassen. Tatsächlich handelte es sich nur um eine scheinbare Rückgabe der Macht, denn Octavian behielt auch weiterhin die Zügel in der Hand. Sueton überliefert nun, dass als Alternative zum Ehrennamen Augustus auch die Benennung Octavians als eines neuen Romulus diskutiert wurde. Doch in diesem Ehrennamen hätte ein unverblümter Hinweis auf die königsgleiche Stellung Octavians gelegen, und dies war mit der Absicht Octavians unvereinbar, die Idee der res publica restituta, der „wiederhergestellten freien römischen Republik“, zu propagieren.

„Octavian“

Mit „Octavian“ gibt es schließlich noch eine weitere, neben den Namen „Caesar“, und „Augustus“ verwendete Bezeichnung für den als Octavius geborenen Mann. Diesen aus seinem ursprünglichen Familiennamen geformten Beinamen hat Octavius-Augustus zwar selbst nie verwendet, doch findet man ihn bei Zeitgenossen wie Cicero, in späteren antiken Quellen sowie in der modernen Literatur, wo er dazu dient, die frühen Jahre des Caesar-Erben von der späteren Phase seiner Alleinherrschaft abzusetzen. Wenn Octavius nach der Adoption durch Caesar auf seine ursprüngliche Herkunft hätte verweisen wollen, dann hätte er der römischen Tradition gemäß seinem neuen Namen Gaius Julius Caesar den Beinamen Octavianus hinzufügen können. Einen solchen Hinweis auf seine familiäre Abstammung wollte Octavian aber gar nicht geben. Ihm kam es nach den Iden des März vielmehr darauf an, ganz die politische Autorität des getöteten Diktators für sich reklamieren zu können.

Augustus

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