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DIE ÄLTESTEN VORSTELLUNGEN

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Im heutigen Frankreich wurden im letzten Jahrhundert über 30.000 Jahre alte Felszeichnungen entdeckt. Sie zeigen eine schwangere weibliche Gottheit („Venus von Laussel“) als göttliche Verkörperung von Fruchtbarkeit und Schöpfung. Ein Zeichen dafür, dass in uralter Zeit in der Hinsicht die Weiblichkeit die Männlichkeit dominiert hat. Darüber hinaus gibt es alte Schöpfungsmythen bei den Babyloniern, Sumerern und Ägyptern aus denen geschlossen werden kann, dass die Verfasser der später entstandenen jüdischen Genesis daraus geschöpft haben müssen. Die Genesis wurde etwas 850 Jahre vor Christus verfasst. Das Gilgamesh-Epos, auf Tontafeln in altbabylonischer Zeit verfasst, enthält einen Bericht über die Sintflut, von der auch die Genesis berichtet, wobei das Epos aber etwa 2000 Jahre eher entstanden sein dürfte. Gilgamesh soll eine Mischung aus göttlichem und menschlichem Wesen gewesen sein versehen mit einer Königswürde.

Zu erwähnen ist auch der geheimnisvolle Priester Zarathustra aus dem Bereich des heutigen Iran. Die alte Zarathustra Religion ist um die 1000 Jahre älter als das Christentum. Sie rief die Menschen zur Wahrhaftigkeit, zu guten Taten und dergleichen auf. Bereits hier wird von einem Jüngsten Gericht ausgegangen, in welchem einmal das Gute über das Böse die Macht gewinnen würde. Der Priester Zarathustra weist dabei bereits schon auf einen einzigen Gott hin. Immer schon gab es die Auseinandersetzung zwischen dem Guten und dem Bösen. Über die Jahrtausende glaubten die Menschen sowohl an ganze Hierarchien von Göttinnen und Göttern, wobei ein Gott oder eine Göttin aber immer zum Oberhaupt auserkoren war, als auch an alleinige Götter, die keine Konkurrenz zu befürchten hatten. Zum Beispiel in Ägypten und bei den Griechen kannte man bereits vor dem Christentum die Verbindung zwischen Gottheit und Menschheit. Vermutlich waren wohl in der Urzeit die ersten Gottheiten die Natur- oder Wettergötter im Zusammenhang mit Naturereignissen und Wettererscheinungen wie Blitz und Donner, Mond- und Sonnenfinsternis, Regen und Dürre. Die Menschen haben schon immer über die Herkunft der Götter nachgedacht, wie sie ausschauen würden und wo sie sich wohl aufhalten könnten. Wohnorte konnten bebende Berge und Vulkane sein oder sie wurden von bestimmten Wolkenformationen und Naturereignissen abgeleitet. Das Gute, das Leben war in der Regel hell und das Böse, der Widersacher, der Tod, war dunkel.

Die Götter der Menschen

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