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DIE GÖTTERWELT DER GERMANEN

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Hier müssen zunächst einmal den Begriff Germanen durchleuchten. Weit vor der Zeit Christi Geburt, schon hunderte Jahre davor, war der Begriff praktisch fremdbestimmt als Orientierungs- und Sammelbegriff (beispielsweise durch die Griechen und Römer) für die unterschiedlichen von der Nord- und Ostsee bis zu den Alpen angesiedelten Stämme, die sich durch Kultur und Sprache erheblich voneinander unterschieden haben, da sie ursprünglich aus weit abgelegenen Gegenden auf der Suche nach Siedlungsräumen sich dort angesiedelt hatten. So kamen Stämme aus dem Norden, aus dem Osten und dem Südosten in das heutige Mitteleuropa. Die Germanen selbst nannten sich nicht so. Es gab viele Stämme und Stammeszugehörigkeiten. Um deutlich zu machen, in welchen Bereichen germanische Stämme gesiedelt hatten und dort auf unterschiedliche Weise ihre Gottheiten verehrten, sich dann im Laufe von Jahrhunderten erneut auf der Suche nach neuen Siedlungsräumen auf die Wanderung machten, um dann wieder andere Stämme und deren Gottheiten zu verdrängen, wird auf die Völkerwanderung verwiesen. Diese setzte im Grunde schon etwa 200 Jahre vor Christus ein und dauerte bis weit in das 6. Jahrhundert an. Aus dem Ostseeraum der heutigen baltischen Staaten zogen um 150 nach Christus die Goten südlich in den Bereich der heutigen Ukraine und zogen von dort als Westgoten in Richtung Griechenland, während die Ostgoten sich dann östlich am Schwarzen Meer im Gebiet der Krim ansiedelten.

Die sich im heutigen Mitteldeutschland angesiedelten Sachsen kamen aus England sowie die Angeln und Jüten. Die Jüten siedelten sich im in der Zeit 400 n. Chr. im heutigen Dänemark an, während die Angeln sich im heutigen Schleswig-Holstein ansiedelten. Weit davor sind aber bereits die Ostgoten in den Bereich der Karpaten weiter gezogen und im 5. Jahrhundert in Rom eingefallen. Die Westgoten zogen dagegen in der Zeit weiter über Frankreich bis nach Spanien.

Die Langobarden zogen aus dem heutigen Mitteldeutschland nach Rom, dem heutigen Italien, wo sie sich im Bereich der Stadt Verona festsetzten. Die Wandalen folgten Ihnen, zogen dann aber Anfang des 5. Jahrhunderts weiter über Spanien bis nach Nordafrika. Etwa 200 Jahre früher sind bereits die Franken aus dem heutigen Rheingebiet in das heutige Nordfrankreich eingefallen, Die Burgunder aus der Gegend des heutigen Worms breiteten sich dagegen weiter südlich, also im Süden Frankreichs aus.

Im Zuge solcher Wanderungsbewegungen und Eroberungszüge kam es zur Vermischung und Auslöschung von Sprachen und Götterwelten.

Wotan war der oberste Gott der germanischen Mythologie, er stammte aus dem Göttergeschlecht der Asen. In einigen Bereichen wurde er auch als Odin verehrt. Von Wotan stammt der Gott Thor ab, als Waffe diente ihm ein gewaltiger Hammer, mit welchem er den Donner auslösen konnte. Frigg war eine der Frauen des obersten Gottes, sie war so etwas wie die Hüterin der Verbindung zwischen Mann und Frau.

Die mächtigste Göttin der Germanen war Freya als Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit aus dem göttlichen Geschlecht der Wasen. Auf sie zurück geht unser Wochentag Freitag.

Baldur war der Gott der Sonne und der Gerechtigkeit. Der oberste Gott Wotan war sein Vater und die Göttin Frigg seine Mutter. Es gab noch eine ganze Reihe anderer Gottheiten. Die Germanen hatten genauere Vorstellungen über den Aufenthaltssitz der Götter (Asgard – der Sitz der Götter) und das Reich der Toten (das erbärmlich dunkle Nifelheim). Wotan, der oberste Gott, wohnte im Asgard in der Walhalla, dem schönsten und größten Gebäude in der Götterwelt.

Man kann sagen, dass Asgard so etwas wie der Himmel war.

In dem ungastlichen Nifelheim befand sich die schreckliche Welt der Todesschatten, das Reich Hel (die Hölle) der Verstorbenen. Im Reich Asgard dagegen herrschte Freude und gutes Miteinander. Bereits in uralter germanischer Zeit umfasste der Götterglaube auch die Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse. Auf dem Wege der Seelen über die Schwelle in das Reich der Toten sicherte die Göttin der Unterwelt den gerechten Seelen die Straffreiheit, während die Bösen mit der grausamen Rache der Göttin zu rechnen hatten.

Die Götter der Menschen

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