Читать книгу Irrlichter und Spöckenkieker - Helga Licher - Страница 8

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Stine entwickelte sich zu einem bezaubernden Kleinkind, das ihren Großeltern viel Freude bereitete. Während Meta versuchte den frühen Tod ihrer Tochter zu verarbeiten, ging der Bauer relativ schnell wieder zum Tagesgeschehen über.

Die Besuche im Wirtshaus wurden weniger, dafür kümmerte er sich liebevoll um seine Enkelin. Über Rieke wurde auf dem Knudtsenhof nicht mehr gesprochen, der Bauer ließ es nicht zu. Wenn Meta den Namen ihrer Tochter auch nur erwähnte, nahm Ole die kleine Stine auf den Arm und verließ demonstrativ das Zimmer.

»Ich habe keine Tochter mehr«, sagte er stets, wenn jemand nach Rieke Klassen fragte.

Schon früh übernahm Stine kleine Aufgaben in der Küche und half ihrem Großvater bei der Fütterung der Tiere auf dem Hof. Stine war sehr wissbegierig und verbrachte viele Stunden damit, in ihren bunten Bilderbüchern zu blättern. Abends, wenn auf dem Hof Ruhe einkehrte, erzählte Meta ihr Geschichten, die sie vor vielen Jahren schon ihrer Tochter Rieke erzählte.

Manchmal fragte Stine nach ihrer Mutter, gab sich aber stets mit der Erklärung zufrieden, ihre Mutter sei bei einem Unfall ums Leben gekommen. Laas Klassen besuchte seine Tochter zuerst regelmäßig zum Geburtstag, heiratete dann aber eine Hoferbin vom Festland und begnügte sich damit, ab und zu eine Postkarte zu schreiben.

Irrlichter und Spöckenkieker

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