Читать книгу Himmelslandtourist - Henny Frank - Страница 10

I. 7.

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Ich hätte euch ja alles noch genauer erzählt. Doch ich kann nicht.

Paul ist tot. Heute haben sie ihn mitgenommen und in jenen Raum im Untergeschoß gebracht. Ihr wisst wohl, welchen Raum ich meine.

Dort wird er bleiben, bis der große schwarze Wagen kommt.

Es ist erst ein paar Tage her, dass ich Paul wieder was von Tibor erzählt hab - und diesmal auch von Carsten.

Paul wollte so gern wissen, wie es mit den Beiden weitergeht.

Doch es wurde einfach kein passender Spender gefunden und meine eigene Aktion war beendet, bevor sie überhaupt angefangen hat.

Zwar durfte Paul ja eigentlich nach Hause, doch auf einmal ging es ihm so schlecht, dass seine Eltern ihn zurück ins Krankenhaus gebracht haben.

Es war furchtbar schwer, mit ansehen zu müssen, wie seine Schmerzen immer schlimmer wurden und wie das Leben aus ihm wich.

Nun ist er tot.

Als sie s mir gesagt haben, bin ich raus gerannt, in den Krankennhauspark. Ich kann Euch nicht beschreiben, was ich fühlte… Einerseits war ich wie betäubt, doch da stieg auch ein seltsamer Schmerz in mir auf.

Es regnete in Strömen und ich hatte die ganze Zeit über A Moment von Paramaecium im Kopf.

Die Taubheit ließ allmählich nach und ich spürte die Verzweiflung in all ihrer Heftigkeit. Alles schien still zu stehen und ich schrie den Schmerz hinaus. Danach konnte ich endlich weinen.

Steven, der Krankenpfleger, war mir nachgegangen und als er mich schließlich zusammengekauert auf der Bank unter der Buche fand, setzte er sich zu mir.

Nach einer Weile gingen wir ins Krankenhaus zurück.

Steven brachte mich auf mein Zimmer und redete dort sehr lange mit mir.

Überhaupt kümmern sich alle um mich. Sie wissen ja, wie viel Paul mir bedeutet (hat).

Ja, das tut er, und in diesen Tagen spüre ich das heftiger als je zuvor.

Seine Eltern und seine Schwester haben mir erzählt, dass er ganz ruhig gestorben ist. Letzte Nacht wurde er so schwach, dass sein Herzschlag langsam versiegte und die Atmung schließlich aussetzte.

Ich habe noch nie jemanden sterben sehen, doch ich bin froh, dass Paul nicht allein war, als es passierte und er gegangen ist - gehen musste.

Gott im Himmel, wie ich diese Leukämie hasse…

Ich weiß nicht, ob ich meine Geschichte nun noch weitererzählen werde. Ohne Paul kommt mir alles so sinnlos vor.

Ich habe den Tod, der auf dieser Station ohnehin allgegenwärtig ist, gespürt - näher als je zuvor.

Er hat Paul mitgenommen - und auch einen Teil von mir.

Nichts wird ihn mir wieder zurückbringen.

Paul nicht und den Teil von mir auch nicht.

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