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I. So sei hier eine Geschichte aus dem Jahre 1897 so wiedergegeben

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wie sie damals von einem Zeugen aufgezeichnet worden ist. Dies ist der Originalbericht:

»Zu der seinerzeitigen Meldung, daß Kaiser Wilhelm II. auf einer Nordlandsfahrt eine Verletzung des Auges erlitt, und der späteren Meldung, daß Leutnant von Hahnke, als er, auf dem Zweirade an Bord spazieren fahrend, in das Meer gefallen war, nachstehende Details.

Kaiser Wilhelm hatte den Leutnant von Hahnke radfahren gesehen. Als der Kaiser den Offizier, der vom Rade sprang und sofort grüßte, bemerkte, rief er ihm zu: ›Melden Sie sich sofort beim Kommandanten zum Hausarrest.‹ Darauf entfernte sich der Kaiser, auf die Kommandobrücke zuschreitend. Leutnant von Hahnke schritt hinter dem Kaiser, um dem Befehl nachzukommen und sich beim Kommandanten zu melden. Der Kaiser, welcher bemerkte, daß der Offizier hinter ihm schritt, kehrte sich um und rief: ›Warum gehen Sie hinter mir? Sie sind unwürdig, dahin zu treten, wo mein Fuß schreitet.‹ Der Leutnant wurde durch diese Worte ungemein erregt: das Blut schoß ihm in die Wangen, und er rief: ›Eure Majestät, mein Adel ist so alt wie der Ihre, und ich muß mich nicht von Eurer Majestät beleidigen lassen.‹ – Kaiser Wilhelm, der bereits einige Stufen zur Kommandobrücke emporgestiegen war, schrie ihn laut an: ›Unwürdiger Bengel, ich reiße dir die Epauletten herab und lasse deinen Degen zerbrechen.‹ – Kaum hatte Kaiser Wilhelm diese Worte Hahnke zugedonnert, konnte letzterer seiner Erregung nicht mehr Herr werden und rief: ›Was, ich bin ein unwürdiger Bengel?‹ Er sprang auf den Kaiser zu, stürzte sich auf ihn, erfaßte ihn mit einer Hand beim Genick und versetzte ihm mit der zweiten Hand einen Schlag ins Gesicht, direkt in das Auge, so daß das Blut sofort hervorstürzte. Der aufs höchste erregte Offizier wurde bald darauf durch herbeistürmende Seeleute vom Kaiser getrennt und abgeführt. Der Kaiser forderte hierauf den Schiffskommandanten auf, sofort ein Militärgericht einzuberufen, aber dem Kommandanten gelang es, die Angelegenheit in die Länge zu ziehen. In der Nacht öffnete sich plötzlich die Kabine, in welcher Leutnant von Hahnke inhaftiert war, und von diesem Augenblicke – verschwand von Hahnke überhaupt. Man glaubte auf dem Schiff, daß von Hahnke Gelegenheit gegeben worden war, durch .. Selbstmord dem Militärgericht zuvorzukommen, welches gewiß auf Todesstrafe erkannt hätte und welches nicht hätte verschwiegen werden können. Allen an Bord Befindlichen ist strengste Geheimhaltung dieses Vorfalls anbefohlen worden …«


1897. Der Bericht sagt nichts darüber, ob Wilhelm II. sich für seinen Sieg über von Hahnke einen Extraorden verliehen hat.

1919

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