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Psychologische Tricks und Manipulationen
ОглавлениеMit welchen Methoden gearbeitet wird, sei im Folgenden exemplarisch dargestellt. Dabei wird die Wissenschaft missbraucht, da valide wissenschaftliche Ergebnisse mit Meinungen und psychologischen Tricks vermischt werden. Dies ist bspw. am Umweltschutzverein Bund e.V. zu erkennen, wenn er das Thema „Glyphosat“ behandelt: Oder „Roundup“. Ganz klar ist das nicht. Was vermutlich Absicht ist.
Er schreibt (abgerufen April 2019):
»Was ist Glyphosat? Glyphosat ist das meistverkaufte Unkrautvernichtungsmittel der Welt und ein sogenanntes „Totalherbizid“. Es tötet jede Pflanze, die nicht gentechnisch so verändert wurde, dass sie den Herbizideinsatz überlebt.«
Das ist falsch: Es wirkt nur bei zweikeimblättrigen Pflanzen. Dies steht sogar auf der Verpackung.
»Glyphosat ist das in Deutschland und der Welt am häufigsten eingesetzte Pflanzengift; es wird auf 40 Prozent der deutschen Ackerfläche eingesetzt.«
Das ist nicht falsch. Das Argument impliziert aber, dass nur Bauern dieses Herbizid einsetzen. Es unterschlägt, dass die Deutsche Bahn damit die Strecken freihält.
Bei der Aussage, dass Glyphosat das am häufigsten eingesetzte Pflanzengift sei, schwingt der Unterton „die böse Industrie“ mit. Da Glyphosat das letzte überhaupt noch zugelassene günstige Herbizid ist, sollte es nicht verwundern, dass es am häufigsten eingesetzt wird. Der Passus impliziert, dass es reelle Alternativen gäbe. Was nicht korrekt ist.
»70 Prozent der Deutschen sind für ein Verbot von Glyphosat, bei über 70 Prozent lässt es sich im Urin nachweisen.«
Für die Bewertung ist es von keinerlei Relevanz, welche Meinung herrscht. In einer technisch orientierten Gesellschaft haben sich Entscheidungen nach Fakten zu richten, die den besten Kompromiss darstellen. Das Argument, dass 70 % aller Deutschen gegen Glyphosat wären, ist somit ein Pseudoargument. Glyphosat konnte man über lange Zeit nicht nachweisen – sondern nur dessen Abbauprodukt AMPA. Dies ist auch ein Reiniger und sogar ein Medikament gegen Osteoporose. Man verbreitet also Falschmeldungen, um dann mit der „öffentlichen Meinung“ zu argumentieren.
Urin ist relativ phosphorhaltig. Die erste Synthese von Phosphor fand mit Urin statt, als Alchemisten Gold herstellen wollten. Sie entdeckten das Element Phosphor. Bei AMPA, steht das „P“ für Phosphor. Das deutet darauf hin, dass hier etwas Falsches gemessen sein kann, da man im hoch phosphorhaltigen Urin Mikrospuren einer einfachen Phosphorverbindung nachgewiesen haben will.
»Deutsche Behörden lassen die notwendige kritische Distanz zu den Pestizidherstellern vermissen.«
Die Argumentationsstrategie gegen Glyphosat wurde hinreichend dargelegt. Begonnen wird mit „...Es tötet jede Pflanze, die nicht gentechnisch so verändert wurde...“, was falsch ist. Das kann jeder testen, der einen Kaktus einsprüht. Genau diese Personen werfen den deutschen Behörden vor, „sie ließen eine kritische Distanz zu den Herstellern vermissen“.
»Die Wissenschaftler halten einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit von Menschen für denkbar, die aktiv oder passiv mit dem glyphosathaltigen Pestizid „Roundup“ in Kontakt kommen.«
Welches Mittel meinen sie: Roundup oder Glyphosat? Amerikanisches Roundup enthält verhältnismäßig giftiges Tallowamin, europäisches nicht. Alles wird synonym verwendet.
Gleichzeitig „mutiert“ Glyphosat zu einem Kontaktgift: („…in Kontakt kommen.“). Zusätzlich: Was für einen „Wissenschaftler“ meint der Bund? Auch ein Sozialwissenschaftler kann so etwas für möglich halten.
»Auch kleinste Mengen eines schädlichen Stoffes können große Schäden anrichten; vor allem Stoffe, die einen Einfluss auf das Hormonsystem haben.«
Richtig: Das Hormonsystem ist gefährdet. Dies insbesondere bei Kindern, denn diese sind bei Allem besonders gefährdet.
1 Warum setzt sich der Bund sich nicht gegen hormonhaltige Sojaprodukte ein? Hier lassen sich Kausalitäten beweisen: Zoos hatten Nachwuchsprobleme, bis sie Soja wegließen.
2 Der Satz ist allgemein und die Aussage ist korrekt. Da vorher über Glyphosat berichtet wurde, soll der Leser denken, dass Glyphosat ein Hormongift sei. Dem ist aber nicht so. Manipulationen dieser Art werden später im Buch analysiert (vgl. Ref. 211 ff).
Wie bei Verschwörungstheorien (vgl. Ref. 87) sind ein Großteil der Argumente Angstmache, damit das Gehirn nicht richtig funktioniert.