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Regelabläufe der Nervensysteme
ОглавлениеDas vegetative Nervensystem ist von unserem Willen nicht steuerbar, weshalb man auch vom »autonomen« oder »unwillkürlichen« Nervensystem spricht. Bei Angst, Aufregung und Stress bewirkt der Sympathikus durch eine Ausschüttung von Stresshormonen eine Reduzierung der Verdauungsprozesse. Unser Körper spart so kurzfristig Energie, um sich für eine Gefahrensituation zu wappnen. Es wird zwar weniger Magensäure produziert, aber Fettsäuren werden vermehrt mobilisiert, und Glukose und ATP werden produziert. Das bedeutet einen Säureschub für unseren Körper. Zum Ausgleich erfolgt etwas später eine verstärkte Parasympathikus-Aktivität mit vermehrter Ausschüttung von Magensäure auch ohne vorherige Nahrungsaufnahme.
Eine Übersäuerung wirkt aber auch umgekehrt als starker Stressfaktor auf das vegetative Nervensystem. Säure aktiviert den Sympathikus. Sie sorgt für Erregung, wenn wir eigentlich ausruhen sollen, und bewirkt die Ausschüttung der Stresshormone, auch wenn gar kein wirklicher Grund für Anspannung, Kampf oder Flucht gegeben ist. Dazu versetzt eine saure Stoffwechsellage unser Immunsystem in Alarmbereitschaft, ohne dass Krankheitserreger unsere Gesundheit bedrohen.