Читать книгу Kommentar zum Evangelium des Matthäus - Hilarius von Poitiers - Страница 49

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„Wenn nun Gott das Gras der Wiese, welches heute steht, und morgen in das Feuer geworfen wird, so kleidet, um wie viel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen?“ Die unverletzbare Zuversicht unseres Glaubens bekräftiget er durch die Belegung mit Beispielen, so daß es um so gefährlicher ist, zu zweifeln, je größer die Sorgfalt ist, mit welcher er alle Gelegenheit zum Unglauben entfernt hat. Das Gras wächst nicht deßwegen, damit es dem Feuer übergeben werde, und nicht deßwegen trägt Gott besondere Sorge für seine Bekleidung, daß es verbrannt werde, sondern wir finden häufig, daß durch den Namen Gras von Gott die Heiden bezeichnet worden seyen. Dieses aber ist eine Pflanze, welche, wenn die Blüthe ihrer Kraft verwelkt, bei der Sonnenhitze verdorrt. Also wird den Heiden keine Ruhe, auch nicht, wie sie wollen, eine kurze Todesruhe gegeben werden; sondern auch ihnen wird ein körperliches ewiges Leben bestimmt seyn, damit der Stoff des ewigen Feuers in ihnen ewig sey, und damit an Allen, da sie ewig sind, ewige Strafe vollzogen werde. Wenn also den Heiden nur darum körperliche Ewigkeit verliehen wird, damit sie bald zu dem Feuer des Gerichtes bestimmt werden können; wie verrucht ist es dann, daß Heilige an der ewigen Herrlichkeit zweifeln, da doch den Gottlosen ewige Wirklichkeit zur Qual gegeben wird? Er verlangt also, daß wir alle unsere Erwartung auf die Zuverläßigkeit seiner Verheißungen und auf die Macht seiner göttlichen Natur stützen sollen, so daß wir die Besorgniß um Dinge, derer wir bedürfen, bei Seite setzen, daß wir vielmehr von dem, von welchem wir den Anfang des Lebens erhalten haben, Alles hoffen, und daß wir das Reich Gottes durch die Dienste unsers Lebens suchen. Und dieses ist wirklich und vollkommen der Lohn der Lebendigen, daß sie aus dieser verweslichen Materie des Leibes in eine neue und himmlische Wesenheit versetzt werden, und daß die irdische Verweslichkeit mit himmlischer Unverweslichkeit vertauscht wird. Sache der Heiden also ist es, sich mit dieser ungläubigen Sorge zu ängstigen; denn sie sind von der Liebe zur Welt gefesselt, und mit körperlichen Vergnügungen beschäftiget; sie suchen und wünschen keinen Weg zu dem Himmelreiche durch den Glauben und das Bekenntniß Gottes.

Kommentar zum Evangelium des Matthäus

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