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„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden.“ Gott entfernt alles Geschäft zu richten gänzlich, und duldet durchaus nicht, daß wir ein solches auf uns nehmen. Aber die nachfolgenden Worte, meint man, widersprechen den vorhergehenden, indem er spricht: „Wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden.“ Weiter oben hingegen sagt er: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.“ Werden wir also das Urtheil eines guten Gerichtes nicht fällen dürfen? Er gesteht doch, daß wir nach der Beschaffenheit des Gerichtes werden gerichtet, und daß Allen auf die Weise, wie sie gemessen haben, wird gemessen werden. Es wird aber niemals gut gerichtet werden, wenn ganz und gar nicht wird gerichtet werden dürfen. Aber schon lange wird, wenn man aus dem Obigen ersieht, nichts Geringfügiges und Gehaltloses in den Worten Gottes abgehandelt: und diese ganze Rede ist über den Begriff heidnischer Ohren erhaben. Er hat nämlich verboten, über seine Verheißungen zu urtheilen, weil, wie Gerichte wegen unentschiedener Gegenstände unter den Menschen veranstaltet werden, so auch dieses Gericht gegen Gott wegen der Ungewißheit im Denken und Meinen unternommen wird, was er gänzlich von uns entfernt, damit vielmehr der standhafte Glaube bewahrt werde; weil es nicht, wie bei andern Dingen, ein Fehler ist, falsch gerichtet zu haben, sondern weil bei diesen Sachen schon ein Urtheil über Gott der Anfang eines Verbrechens ist.

Kommentar zum Evangelium des Matthäus

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