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„Warum siehst du den Splitter in dem Auge deines Bruders, und den Balken in deinem Auge bemerkest du nicht?“ u. s. w. Im Nachfolgenden lehrte er, daß nur die Lästerung gegen den (heiligen) Geist keine Verzeihung erhalten werde, während Gott allen übrigen Sünden Vergebung gewährt. Die Sünde aber gegen den Geist besteht darin, daß man Gott die Macht der göttlichen Natur abspricht, und Christo die ewige Wesenheit entzieht, durch welchen, weil er als Gott in den Menschen gekommen ist, der Mensch wieder zu Gott werden wird. So sehr sich also der Balken von dem Splitter an Größe unterscheidet, so weit, zeigt er, übersteige die Sünde gegen den (heiligen) Geist die Beschaffenheit der übrigen Verbrechen, so daß die Ungläubigen, während sie Andern die Missethaten des Körpers vorwerfen, die Last der Sünde,48 welche sie dadurch begehen, daß sie an den Verheißungen Gottes zweifeln, in sich vorher nicht sehen, weil der Balken des Unglaubens im Auge, das heißt, in dem Blicke des Geistes, steckt. Denn es geschieht oft, daß wir uns das Recht anmaßen, Andere zu tadeln, ohne irgend einen Beweis von unserer eigenen Besserung abzulegen, und daß wir uns damit brüsten, fremde Blindheit heilen zu wollen, obwohl wir selbst in dem Dunkel eines getrübten Lichtes uns befinden; da es doch schwer ist, daß Jemand das gebe, was er selbst nicht hat, und da es doch am beßten ist, mehr durch Beispiel, als durch Worte zu lehren. Man muß also auf die Heilung seiner eigenen Blindheit Sorgfalt verwenden, weil aus der Natur der Dinge hervorgeht, daß Niemand eher ein tauglicher Lehrer der Weise werden könne, auf welche das Auge des Bruders von dem Splitter gereiniget werden sollte, als bis er aus dem Auge seines Geistes den Balken des belastenden Unglaubens weggeschafft haben wird.

Kommentar zum Evangelium des Matthäus

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