Читать книгу Nero - Holger Sonnabend - Страница 10

|14|Münzen

Оглавление

So bleiben als wichtigste Quellen die Aussagen derjenigen, die in der Antike über Nero geschrieben haben. Einfacher als die antike Historiografie und Biografie sind jene Quellen einzuordnen, die man, weil sie aus der Zeit selbst stammen und nicht mit der Absicht der Überlieferung produziert wurden, als Primärquellen bezeichnen kann. Sie bilden ein wichtiges Korrektiv zu den literarischen Quellen und ein Gerüst für die Fakten. Wichtige Informationen liefern die Münzen als Medium der Selbstdarstellung des Herrschers und der monarchischen Repräsentation. Wie jeder Kaiser vor ihm und nach ihm hat auch Nero die Chance genutzt, gerade jenen Menschen in seinem Reich, die weit entfernt lebten und nicht so nah am Geschehen waren wie die Bevölkerung in Italien (ganz zu schweigen von den Einwohnern der Haupt- und Residenzstadt Rom), den gewünschten Eindruck von seiner Regierung und seinen kaiserlichen Unternehmungen zu vermitteln. So ist es beispielsweise von einiger Aussagekraft, dass die ersten Münzen, die zwischen Oktober und Dezember 54 geprägt wurden, also gleich nach Neros Herrschaftsantritt, auf der Vorderseite die Porträts des neuen Kaisers und seine Mutter Agrippina zeigen – einander zugewandt, als ob es sich um ein Herrscherpaar handele. So etwas ist bei den römischen Kaisermünzen bis dahin ohne Beispiel gewesen. Man darf vermuten, dass diese Münzen weniger als Dankbarkeitsadresse Neros an seine Mutter gedacht gewesen sind, als vielmehr auf das Bestreben Agrippinas zurückgehen, ihren Anteil an der Herrschaft des Sohnes in das ihrer Meinung nach rechte Licht zu rücken.

Nero

Подняться наверх