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Inschriften

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Die antike Kultur war eine Inschriftenkultur. Auf Bronze, Stein oder anderen dauerhaften Materialien wurden Mitteilungen an die Zeitgenossen festgehalten – Grabinschriften für Verstorbene, Ehreninschriften für verdiente Persönlichkeiten, Bauinschriften für öffentliche Gebäude, Weihinschriften für die Götter, angebracht an Tempeln oder Altären. Die Verfasser dieser Texte dachten bei ihrer Produktion nicht daran, späteren Generationen historisch verwertbare Informationen über ihre Zeit zu liefern. Die Aussagen galten für das Hier und Jetzt, und daher sind Inschriften |15|für Historiker Botschaften aus der Vergangenheit, die Erkenntnisse über diese Vergangenheit vermitteln, ohne dass dies die primäre Absicht derjenigen gewesen wäre, die diese Inschriften in Auftrag gaben. Selbstverständlich spielten Inschriften auch in der großen Politik eine Rolle. Kaiser wie Senatoren oder Feldherrn nutzten sie, um ihre Leistungen adäquat publik zu machen. Auf der anderen Seite pflegten diejenigen, die beim Kaiser gut angesehen werden wollten, wie die Honoratioren von Städten oder die Kommandeure von Legionen, jede Chance beim Schopf zu ergreifen, dem Kaiser ehrenvolle Beschlüsse zukommen zu lassen und diese epigrafisch zu dokumentieren. Was Nero betrifft, so geben die Inschriften Hinweise auf seine Herrschertitulatur, seine Vorliebe für bestimmte Götter, seine als segensreich deklarierte Tätigkeit für Stadt und Reich, aber auch umgekehrt dafür, wie man mittels Inschriften die Gunst des Kaisers zu erwerben versuchte.

Nero

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