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7 – Was ’n beschissener Traum
ОглавлениеIn dieser Nacht träumte ich nur Mist. Und was für ’n Scheiß!
In ‘ner abgelegenen Hütte war ich gewesen, und Kira mit.
Kira – und mit in meinem Traum.
Wenn mich einer fragte, hatte die in der Nacht gar nich‘ in meinem Traum sein wollen. Ich war überzeugt davon, dass ihr Schnarchen heut‘ ‘n anderer hörte. Nämlich der, der sie mit seinem Arm umschlungen hielt und ihr irgend ’n Stuss von Liebe ins Ohr gesäuselt hatte, um sie in den Kahn zu bekommen und making love mit ihr zu machen.
Lange Mähne hatte der Kerl, und fuhr ‘ne Maschine. Eine von der Sorte, auf die meine Waffel abfuhr.
Ich hatte keine Kohle, um mir auch noch ‘ne Harley oder so was, zuzulegen. Kenn mich mit Marken noch Herstellern nich‘ aus. Interessieren mich auch nich‘ die Bohne, diese zweirädrigen Feuerteufel.
Aber jetzt bin ich doch glatt von meinem Traum weggetriftet. Egal.
Mein Traum jedenfalls war scheiße. Genauso, wie mein Tag war. Wie hätte ich da auch was Schönes träumen sollen.
Wie gesagt, Kira war auch mit drin.
Die hatte dort doch tatsächlich die Hütte geschrubbt. Von oben bis unten hatte ‘se die gewienert.
Aber dann kam der Hammer.
Grad, als die den Schrubber ins Eck stellte, kam in das Ding auf einmal Leben. Der Schrubber hatte plötzlich ’nen Kopf. Denselben, wie der Kerl, der mit ihr das Nest geteilt hatte. – Yeah, Tully, dieselbe hässliche Visage, sagte ich mir, als der Schrubberkop‘ auf mich zu stakste.
Aus seinem Wedel waren wie durch Zauberhand, Tentakel geworden. Und die griffen nach mir.
Genial, würden das andere vielleicht finden. Nich‘ aber ich.
Immer näher kam mir das Ding!
Ich nix wie weg. Nur wohin?
Plötzlich stand Kira an der Tür und grinste dämlich.
Sie versperrte mir den Weg nach draußen; nur warum?
Mit dem Schlüssel schlenkerte sie vor mir her.
Mein Blick fegte über meine Schulter. Die linke, um genau zu sein.
Der Mob-Kerl kam mir immer näher.
– Nicht mehr lange und der hatte mich. –
Scheiße, und Kira wollte mich nich‘ rauslassen. – Was fand die an dem Scheusal nur? –, fragte ich mich.
Und genau in dem Moment, als dem seine Tentakel-Griffel sich mir um den Hals legten, wachte ich auf!
Was für ‘n scheiß Traum!
Yeah!
Im Bad hatte ich mir dann Wasser ins Gesicht geschmissen, und gemerkt, dass ich Hunger hatte.
Also hatte ich mir ‘n paar Eier in die Pfanne geschlagen, und drei Sausages mit gebraten.
Musste kurz nach zwei Uhr gewesen sein. Also mitten in der Nacht!
Eier und Sausages und Ketchup drauf. Mein after-midnight-breakfast (nach-Mitternacht-Frühstück). War zwar nicht das Leckerste, aber immerhin noch besser als nichts.
Und jetzt lag ich wieder im Bett, die Augen zur Decke gerichtet; und von draußen trommelte der Regen gegen die Scheiben. – Gespenstisch hörte sich das an, zumindest, wenn man selbst zuvor solch ‘nen scheiß Traum gehabt hatte. – Na ja, dachte ich, kriegen die Dinger wenigstens auf die Art ‘n bisschen Wasser ab. Vielleicht wurden sie ja sogar auch dabei ein wenig sauber, hä, hä. –
Keine Ahnung, wann ich wieder eingeschlafen war. Irgendwann wurde ich von Stimmen geweckt.
Kinder rannten lachend zur Bus-Station, und lärmten dabei, was das Zeug hergab.
Also ich raus aus’m Bett und die Beißerchen geschrubbt. Zahnpasta hatte ich mir gestern Abend noch besorgt, auch Kaffee.
Die Dusche tat gut. Ich fühlte, wie ich anfing, mich besser zu fühlen.
Die Schwielen an meinen Händen waren noch da. Gab sogar einige, die hatten sich über Nacht mit Wasser gefüllt und waren zu hässlichen, dicken Blasen geworden. Na, das würde was geben, mit den Dingern heute arbeiten zu müssen. – Aber ich war ja ein Mann, mich würde das schon nicht umbringen. –
Der aufgebrühte Maxwell roch verlockend.
Hatte mir auch ‘ne neue Kaffeemaschine besorgt, irgendwann zwischen der Arbeit, und sie auch gleich nach Hause gebracht gehabt.
Ich holte meine Tasse vom Becken, spülte sie einmal aus und schenkte mir von der schwarzen Brühe ein. Jetzt noch den Zucker, und ich konnte den Morgen wenigstens einigermaßen gut angehen.
Tat gut, nach der beschissenen Nacht.
Mein Blick wanderte zur Uhr. Noch zehn Minuten. Dann musste ich mich auch schon wieder auf die Socken machen. Apropos Socken. Ich hatte wieder dieselben an wie gestern. Mussten ja nich‘ nach einmal getragen, schon wieder in die Wäsche, dachte ich.
Als hinter mir die Tür ins Schloss fiel, schloss ich ab. Würde zwar heute Abend nochmals hierher kommen, – musste ja noch meine Sachen packen – aber es musste ja vorher kein anderer in die Wohnung rein. Und ob Kira heute da sein würde, war ohnehin fraglich. Wenn mich einer fragte, hatte die ‘nen anderen, der’s ihr besorgte.
Vor der Tür schaute ich mir den Himmel an. Der Regen hatte aufgehört und die Vögel zwitscherten munter drauflos.
Ich zuckte mit den Achseln. Na ja, vielleicht würde es ja doch noch ein schöner Tag werden.
Man durfte die Hoffnung ja auch nicht zu früh aufgeben.
Yeah!