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8 – Ace

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Endlich beim Festplatz, brauchte ich erst mal ‘ne Pause für meine wehen Haxen. Und für den Rücken.

Clark war mit seiner Nebelmaschine beschäftigt, als ich zu ihm hinsah.

Interessiert blieb ich stehen und schaute ihm solange zu, bis Bishop mich sah, und mal gleich losbrüllte – zum Morgengruß, sozusagen: »Tully, schieb deinen Arsch hier rüber. Ich bezahl dich schließlich nicht fürs Rumstehen!«

»Yes Sir, bin schon auf ’m Weg.« Was blieb mir anderes übrig, als Clark seiner Maschine zu überlassen und zu Bishop rüber zu stauben.

Musste ja nicht unbedingt wieder so ’n mieser Tag werden, wie der gestern.

– Hoffen darf man; sogar ich. Sich aber nicht wundern, wenn die Hoffnung wie ‘ne Bubble-Blase zerplatzt. –

Ich ackerte wie ein Ochse. Wartete eigentlich nur noch, dass Bishop mir ’s Geschirr überzog.

Bis der Mittag endlich da war, waren die meisten meiner Blasen aufgesprungen. Meine Hände brannten wie Sau. Doch das störte den Bishop nich‘. Bekam ja immerhin Geld von ihm dafür, wie er sagte. Schmerzen zu haben, war seiner Meinung nach, damit abgegolten.

Was den amerikanischen Mann nicht umhaut, macht ihn nur stärker.

Yeah!

Zum Mittag war ich froh, endlich mal ‘ne Pause einlegen zu können. Doch dann trabte auch schon Bishop an. – Lag der Bastard auf der Lauer, und wartete nur darauf, mich zu schinden? Und, Kerl, was war mit meiner Pause? – Doch er wollte was anderes von mir. – Welch' Wunder! –

»Hey, Tully, wollte eigentlich mit dir zum Wag‘«, – damit meinte er den Waggon –, »doch«, sein Blick huschte zu seiner Armbanduhr hin, »drüben beim Caterpillar gibt’s Probleme. Die muss ich erst regeln. Verstehst du doch sicher.« Wieder einmal verzog sich seine fette Visage zu einem Grinsen. – Kerl, lass das doch. Das gelingt dir doch eh nich‘ –, dachte ich. »Wir holen das nach.« Er war schon weg, da drehte er sich nochmal nach mir um. »Auf jeden Fall. Immerhin musst du ja hier in den nächsten Monaten wohnen. Bring am besten morgen dein Zeug mit, dann klappt das schon mit uns beiden.«

Weg war er.

Der alte Ace, der so was wie ’n Platzwärter war, schaute zu mir rüber. »Wenn du magst, ich hab ’ne kalte Coke für dich.«

Das Angebot schlug ich natürlich nich‘ aus.

Ace teilte sogar seine Sandwichs mit mir. Er nahm das mit Chicken drauf. Ich das mit Ham and Eggs.

Ich fraß das Sandwich regelrecht. Dermaßen ausgehungert war ich. – Muss vom vielen Ackern kommen –, dachte ich, und leerte auch noch die Coke. Jetzt fühlte ich mich voll und müde. Das brauchte ich noch. Müde zu werden. Das würde dem Bishop nicht gefallen.

»Wenn du dir die Füße vertrittst, geht’s wieder«, sagte Ace zu mir, dem anscheinend nicht entgangen war, dass mir jeden Moment die Augen zufielen. Ich hob den Kopf und mein Blick wanderte zu dem Alten hinüber. »Bist du schon lange auf ’m Platz?«, wollte ich von ihm wissen.

Ace nickte. Er warf die zerknautschte Tabakpackung auf den Tisch und drehte sich eine.

Der Alte hatte Übung darin. So schnell, wie der seine Kippe gerollt hatte, so schnell konnte ich nicht gucken.

Ace spuckte die Tabakkrümel von seiner Lippe.

»Du solltest dort nicht einziehen«, sagte er zu mir; und ich hatte zuerst nicht ’n blassesten Schimmer, wovon ’s der Alte hatte. Musste er an meinem Blick erkannt haben, meine Dussligkeit. Hat nämlich gleich darauf gesagt: »Der Waggon. Hört man nichts Gutes darüber.«

Ich kratzte mich am Hinterkopf, und mein Blick lag mehr als dämlich auf dem Alten. »Hä?«

»Es gibt immer welche, die behaupten, dass dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht.«

»Wo? Im Waggon?« – Na super, das waren ja Aussichten. – Yeah!

Aces Kopf hob und senkte sich, als hätte er sich’s G’nick verrenkt.

»Alles klar?«, fragte ich.

Der Alte nickte. »Bei mir schon. Bei dir nicht mehr lange, denk ich mir.«

»Wieso?«

»Der Waggon … Du weißt schon.«

Dieses Mal nickte ich. Dabei hatte ich immer noch keine Ahnung, was dort drüben vor sich ging. »Dort spukt‘s, meinst du.«

»Was ’n sonst.«

»Hm«, brummte ich.

»Yes, Greenhorn«, sagte Ace nur. – Wird immer besser, jetzt sagt der auch noch Greenhorn zu mir. – Yeah!

Ich wollte den Alten gerade nochmal dazu befragen, als ich Bishops Stimme durch die Gegend brüllen hörte. »Tully! Faules Schwein, wo hockst du rum? Pause is‘ vorbei!«

Ich hob bedauernd die Braue. »Hat wohl nich‘ sollen sein«, sagte ich zu Ace und ließ ihn alleine zurück.

»Kommt auch noch ’n anderer Tag. Kannst’mär ruhig glauben«, rief er mir nach. »Ich kenn mich da aus, Greenhorn«, brummte er noch vor sich hin, doch das hörte ich nicht mehr.

Ich glaubte ihm. Und ob ich wollte oder nicht, mir jagte es einen Schauder über den Rücken.

– Yeah! Wo soll ich auch sonst auf Spukgestalten treffen, wenn nich‘ auf ’m Festplatz –, dachte ich, und legte an Tempo zu, da Bishop drüben schon ungeduldig auf mich wartete. Mit dem Zeigefinger tippte er aufs Ziffernblatt. – Alter, das war vielleicht ‘n Sklaventreiber! –

Ace

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