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1 – It’s me (ich bin’s)

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Ich hatte zwar schon seit einigen Monaten den Führerschein, trotzdem ging ich zu Fuß. Allerdings nicht freiwillig. Meine Karre stand vor der Tür und sprang wieder mal nicht an. Später, oder vielleicht auch erst morgen, je nachdem, wie der Tag sich heute noch entwickelte, würde ich Dave anrufen und ihn fragen, ob er nicht Lust hatte, an dem alten Ding rumzuschrauben. Mit etwas Glück lief die alte Mühle dann ja wieder.

Ich schlug den Kragen hoch. Ein Windzug hatte mich im Nacken gestreift, und mir war kalt.

Wir hatten zwar bereits Anfang Mai, dennoch war der Mai 1979 noch ein bisschen kühl. Doch die Wetterfrösche hatten für die nächsten Tage besseres Wetter angekündigt. Hofften wir mal, dass sie sich nicht irrten.

Ich war auf dem Weg zum Festplatz. Dumm, wie ich war, hatte ich angeboten, denen dort zur Hand zu gehen und mir ein paar Dollars zu verdienen. Dabei, ein richtiger Job wäre mir eigentlich lieber. Doch was sollte ich machen, wenn sich nichts fand. Selbst die kleinen Verlage lehnten meine Kurzgeschichten ab. Mit dem Schreiben hatte ich angefangen, gleich nach der Ausbildung. Dachte mir, versuch’s einfach. War ich wohl doch zu optimistisch gewesen. Außer meiner Freundin hatte sich niemand gefunden, den meine Geschichten sonderlich interessierten. Und selbst sie tat sich schwer damit, auch wenn sie es mir nicht zeigte, denn das, was ich schrieb, war eigentlich nicht ihr Stil. Sie mochte keine Schauergeschichten, ich dafür um so mehr. Nun ja, man sollte auch nicht undankbar sein, immerhin las Kira zumindest meine Sachen. Wobei ich manchmal glaubte, dass sie das nur tat, um sie anschließend in der Luft zerreißen zu können. Ihr gefiel dies und jenes nicht, und ich hockte da, mit der Flasche Bier vor mir, und ließ ihre Schelte über mich ergehen. Tja, so war ich nun mal. Es gab Leute, die hätten mich vielleicht – Pantoffelheld – geschimpft. Aber ich war keiner. Bestimmt nicht. I promise (ich versprech’s)!

Na ja, ich war froh, über Kiras Meinung. Immerhin sorgte sie für Gesprächsstoff zwischen uns beiden, wenn wir schon nicht viel Zeit für Sex hatten. Und für Gesprächsstoff waren meine Geschichten gut genug. Ich ging dann danach her, kramte meine verbeulte Schreibmaschine heraus, schob einen Bogen Papier in die Maschine und fing mit dem Korrekturschreiben an. Oftmals schrieb ich die Geschichte sogar von Neuem, weil Kira sonst keine Ruhe gegeben hätte – und bis mitten in die Nacht hinein. Vielleicht spielte sich auch deswegen so wenig bei uns im Bett ab. Immerhin kroch ich oftmals erst in den frühen Morgenstunden unter die Decke. Da schlief Kira schon lange und wollte ihre Ruhe. Ich war ja auch nicht sonderlich reizvoll für sie. Immerhin stank mein Atem um diese Uhrzeit nach kaltem Rauch, und die Alkoholfahne meiner Biere, gesellte sich auch noch mit dazu. Nicht sonderlich verführerisch.

Ich ging schneller, denn über mir zogen sich dunkle Wolken zusammen. Nicht mehr lange und der Regen krachte über mir hinweg. Dann wäre ich auch noch nass, und mein letztes Paar einigermaßen ganzer Turnschuhe wäre dann auch noch über den Haufen. Das hätte mir gerade noch gefehlt. Immerhin hing ich an meinen Vans. Ich hatte für ein Paar, all meine Moneten zusammengerafft, um mir die Dinger auch kaufen zu können. Außerdem reichte es doch, dass die meisten meiner Levis Löcher in ihren Taschen hatten. Manche sogar an sichtbaren Stellen. An den Oberschenkeln zum Beispiel. Woran sich erkennen ließ, wie lange ich meine Jeans schon hatte, und auch, wie oft ich sie trug.

Ace

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