Читать книгу Die Unworte - Horst Hartleib - Страница 5

Vorunwort; Vorunentspann.

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Am Anfang waren unmut(an)maßlich die Unworte, die Zuwiderworte. Dann hat allschmählich ein Unwort das andere (unv)ergeben. Verirrgendwahn kann man sich dann die Unworte nicht mehr vergeben, gerüchten sich die Unworte gegen die eigen(unartig)e Unperson, muss man immer das noch verletzendere Wort gegen sich haben. Man(n) wird die verrufenen Ungeister nicht mehr los, bekommt sie nicht mehr aus dem Ungeist. Zu berichten ist hier leider die unfrei erfundene Luegende eines Unmenschen únd sie kann nur unübersichtlich dargestellt werden. Anders ist dieses Versagen nicht zu ertragen. Diese Versaga soll darentstellt werden, nicht nur weil das Scheitern der anderen sehr erbaulich und selbstbewußtseinsstärkend sein kann, absondern auch ihres großen Nichtnachahmenswertes wegen. Sozuversagen ein unwort-endemisches Buch ohne Demut, voller Unsachverstand. Ein Versuch des Untertauchens eines Siphons der Unschönheit? Ein manuskriptomanisches pathoselbstbelügnerisches Unsachbuch von Unbedarf. Dieses mannigeinfältig verschlimmungebesserte Un(kunst)werk, diese Unwortklöppelei ist selbstunverständlich vollunanständig unlektoriert. Ein Fehlergewimmel, wie in einem untoten Untier. Vielunleicht nur ein aus Fehlern zusammenentsetztes, ganz fehlerhaftes Ganzes. Geballtes verballhorntes gehörntes abgehärmtes Unkönnen mit Zotenquote. Aber muss die Negativierung des Negativen nicht zwangseingeliefert zum Positiven verführen? Der Berichterstatter vermag leider nur durch Sar(g)kasmus und blasphemische Unwortwahl seinem äußersten Befremden über diese Unperson Ausdruck zu verleihen. Es ist ein Bericht über ein Scheusal, eines der größten, aber weitgehend im Verborgenen (un)existierenden Ekel der Unmenschlichkeitsgeschichte. Der UnterLeibhaftige, als Unmensch auf die Erde verkommen, unterleibhaftig geworden. Wie sollte man eine makabere Welt realistischer (zu)wi(e)derzugeben versuchen, als durch grauen(haften) Humor? Man wird mir schriftentstellerisch vorwerfen, meinen Antihelden nicht zu mögen zu vermögen. Aber dieses Protagonisten ÜberLeben ist eine Agonie. Unterbietung der Blasphemie? Eine makabere Realitätlichkeit kann (un)scheinbar nur mittels Blasphemie und Sar(g)kasmus beschrie(b)en werden. Es verfehlen einem die (Un)Worte, daher die (unan)ständige Suche nach immer schlimmeren (Un)Wort(er)-schöpfungen, nach Neo(un)logismen. (Erbrich das Tabu, sonst wirst es du!) Zentralmotiv (Un)Sinnsuche? Sich mit dem Geschreibsel wenigstens einen Unsinn geben? Spinn ich, dann bin ich. Ein Spin(n)oza? Unworte oder Pulchrophobie ist ein Vers(fl)uch, (un)möglichst (ge)dicht am Wahnsinn entlang zu schreiben, der sich unmutmaßlich nur mit Versengeld heimzahlt. Das er(über)fordert (de)lyrische Prosa mit neolalischem UnWortschatz. Platitüde und Zote sind dabei Methode, Unwerkzeug. Es misshandelt sich dabei ungewissermaßen um ein Unmenschen-Unwerk. Diese „Entartung“ hat in der Bildenden Kunst unlängst (unge)stattfunden. Vielleicht ist Unzucht also eine UnArt literarische Pelztasse? Die missbildende Unkunst als Ausdruck des „Unbehagens in der Kunst“? Oder viel(un)leicht eine schamhaarsträubende Keine-Familien-Ver(s)saga? Eine SelbstbeLügende des Missbehagens, des Miss-Vermiss-Unbehagens und Versagens. Es gibt nicht nur eine (ab)sondern viele Unwahrheiten, einen chaotischen Flickenteppich von Gerüchten, angeblichen unaufgedeckten Skandalen und Verschwörungstheorien. Es wird versagt, es werde so viel unter den Teppich gekehrt, dass der Teppich gewisserunmaßen mit der Deckentapete identisch sei. Nicht die Tabuverletzung ist das Sakrileg, sondern das Aufdecken oder Aussprechen des Tabubruches. Unverschon die Unwortwahl. Die es aussprechen sind geisteskranke, aber voll verantwortliche Verbrecher. Schon ein Versprecher macht zum Verbrecher. Zum Möchte(un)gern-Propheten, der sich beleidigt und sich das büßen lassen muss. Ob Korruption, Diebstahl, Mord, Leichenschändung, Inzest, Bestiophilie, Vergewaltigung, Missbrauch, Sadismus, Tierquälerei oder (um)sonstige Untaten, es wird grundsätzlich der Verleumder verfolgt, weil er ein Unruhestifter ist. Der ungeduldige Selbstverleumder ist ungeduldet, weil er entstellvertretend an der eigen(unartig)en Unperson den Menschen verleumdet und beschmutzt. Nicht der Tabubruch ist strafbar, sondern den Tabubruch beim Namen zu nennen. Der Mensch tut so etwas nicht! (Tut sich das nicht an.) Der Mensch ist kein Unmensch! Wer Derunartiges behauptet, verleumdet das Gemein(un)wesen, die Ungesellschaft, das Erdsgebirge, die ganze Armetei! Untaten werden nur von ausgestoßenen Unmenschen begangen. Betrug ist in der vorherrschenden Gesellschafts(un)ordnung der Kleptokratie Staatsdoktrin, aber tabu. Es herrscht All-Gemeinheit, Betrug und Selbstbetrug. „Gemeinschaft schafft Gemeinheit/en.“ Und jede Gemeinschaf(f)t braucht ihre ungeisteshygienische Schmutzecke, ihr Katzen(jammer)Klo, ihre Sündenböcke und Scheusale, wie den UnSchöne. (Un)tote präparierte Sündenböcke parieren besser, können aber nicht mehr wie die lebenden um Ungnade bitten. Das zwiespältige Verhältnis der Gemeinschaft zum Sündenbock: Sie muss auf ihn hassen wie die Aussperrlinge auf die Eule, aber sie benötigt ihn für ihre (Un)Geisteshygiene. Die Gemeinheiten schaffende Gemeinschaf(f)t muss mit dem Verrohungs-Rohstoff Sündenbock besorgsam umgehen, damit sie ihn nicht zu schnell verschleißt. Will sie ihn aus den Feuchtbiotopen in die SelbstverWüstung vertreiben, legt sie ihn dazu an die Kette oder sperrt ihn in einen ungeistigen (Selbst)Käfig/ck. Will sie ihn vergiften, tut sie das in vielen kleinen stimulierenden subletalen Dosen an (Selbstbe)Drogen, wie ein Alkoholiker oder ein Arsenikesser mit sich selbst. Denn ist der Sündenbock verbraucht, wird man einen neuen (be)nötigen und potenziell könnte jeder das werden müssen, auch wenn das niemand zugeben will. Und wer sich am Gemeinschaft schaffenden Hassen nicht beteiligt, bewirbt sich damit als Kandidat für den Posten des nächsten Sündenbockes. Denn die Wüsten sind groß und können unendlich viele Sündenböcke schlucken, zum Gemein(unver)wesen in der Wüste. Also verpflegt euren UnSchöne schön und vernascht den Ungeschicketanz nicht auf einmal ganz, liebe Gemein.de! Demzu(selbst)verfolge fehlt es auch diesbeanzüglich nicht an Verschwörungstheorien, nach denen den Ungeschicken des Ungeschicketanz nicht nur von seinem einfältigen Ungeschicksal (ab)sondern auch von der Gemein.de nachgeholfen (un)würde. Daher diese beständige Ausrede, man könne nichts gegen sein perverses Treiben tun, es fehle die gesetzliche Handhabe. Verzweiflungslos war dieser UnSchöne die bemerkens(un)werteste Unperson der Region.

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