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Johann Heinrich Buttstädt

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Johann Heinrich Buttstädt war von 1739 bis 1750 erster Pastor in Grevesmühlen. Johann Heinrich Buttstädt wurde in Schwerin geboren und dort am 6.Juli 1688 im Dom getauft. (Das von Friedrich Belg in seiner „Chronik der Stadt Grevesmühlen“ auf Seite 250 angegebene Geburtsjahr 1638 ist falsch.)

Die Eltern Johann Heinrich Buttstädts waren der Sattler und spätere Hofsattler Hans Buttstädt und dessen Ehefrau Maria Elisabeth.

Am 7. November 1722 wurde Buttstädt zweiter Pastor in Grevesmühlen, als solcher aber erst am 7. Februar 1723 offiziell eingeführt. Buttstädt wirkte hier an der Seite von Johann Christian Schuster sen., nach dessen Emeritierung er 1739 erster Pastor in Grevesmühlen wurde.

Johann Heinrich Buttstädt heiratete am 17. Februar 1723 Sophie Magdalene Warning, vermutlich die Tochter des Pastors Johann Christian Warning in Marnitz. Die Trauung fand im Schweriner Dom statt. Sophie Magdalene Buttstädt starb als Witwe im Mai 1762 in Grevesmühlen. Sie wurde am 17. Mai 1762 übrigens zusammen mit ihrer Tochter Sophie Johanna Kosegarten am 17. Mai 1762 in der Kirche zu Grevesmühlen beigesetzt. Der Sohn von Johann Heinrich und Sophie Magdalene Buttstädt wirkte in Moisall. Ihre Schwiegersöhne waren die Pastoren Arends in Blücher und Kosegarten in Grevesmühlen.

Am 9. Dezember 1725 brach in Grevesmühlen ein Großfeuer aus, das 83 Häuser und 27 Scheunen vernichtete. Zwar blieben diesmal die Kirche und die beiden Pfarrhäuser verschont, doch die in der unmittelbaren Nähe stehenden Gebäude, unter anderem das Armenhaus, die Schule und wahrscheinlich auch die zu den Pfarrgrundstücken gehörenden Stallungen und Nebengebäude wurden ein raub der Flammen.

Die Grevesmühlener Pfarrerfamilien waren infolge der Feuersbrunst von 1725 verarmt und litten unter materieller Not. Es gab „nur schale Bissen“. Aber auch das kirchliche Leben in der Gemeinde hatte Schaden genommen.

Bei der Vermessung der Grevesmühlener Feldmark 1726 ergab sich, dass die Größe der Kirch- und Pfarrgärten lediglich 66 Ruten betrug. (Ein Morgen entsprach 300 Ruten.)

Für Pastor Buttstädt und seine Familie war das unbrüderliches Verhalten des ersten Grevesmühlener Pastors Johann Christian Schuster jun. ihnen gegenüber unerträglich geworden. Schuster setzte Buttstädt ständig unter Druck, demütigte ihn und lebte mit ihm in Feindschaft. Die Auseinandersetzungen mit Schuster jun. wirkten sich auf die Dauer negativ auf Buttstädts Gemütszustand aus. Er wurde vermutlich depressiv und psychisch krank, sodass er seinen Aufgaben als zweiter Pastor in Grevesmühlen nur mit großer Mühe gerecht wurde.

1750 wandte sich Buttstädt an seinen Freund, den Theologieprofessor Joachim Hartmann in Rostock, der zugleich Superintendent des Mecklenburgischen Kirchenkreises war, mit der Bitte, ihm bei der Suche nach einem geeigneten „Adjunkt“ (beigeordneten Helfer im Predigtamt) behilflich zu sein. Hartmann vermittelte Buttstädt seinen Neffen Bernhard Christian Kosegarten, der am 12. Juli 1750 seinen Dienst als „Adjunkt“ antrat, von seinem Onkel Joachim Hartmann aber gleichzeitig auch zum „zweiten Prediger“ von Grevesmühlen ordiniert wurde. Da Buttstädt spürte, dass er nicht mehr lange leben würde, wollte er vor seinem Tod noch seine unverheiratete Tochter Sophie Johanna versorgt wissen. Er überzeugte Kosegarten, auch sein Schwiegersohn zu werden.

Wenige Wochen später starb Buttstädt 1750 im Alter von 62 Jahren. Sein Todesdatum ist im Kirchenbuch nicht verzeichnet.

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