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Johann Christian Schuster jun.
ОглавлениеJohann Christian Schuster jun. war von 1750 bis 1755 erster Pastor in Grevesmühlen. Er war der gleichnamige Sohn seines Vorvorgängers, des Pastors, Präpositus und Stifters des „Grevesmühlener Pfarrwittums“ Johann Christian Schuster, und dessen Ehefrau Katherine Gertrud geb. Hesse verw. Ohde. Johann Christian Schuster jun. wurde am 18. November 1706 in Grevesmühlen getauft.
– Das alte Taufbecken in der Turmhalle –
Über seine Schulbildung und sein Theologiestudium war aus den zur Verfügung stehenden Quellen nichts zu erfahren.
Johann Christian Schuster wurde am 2. Februar 1738 als Adjunkt seines Vaters ins Pfarramt eingeführt. Nach dessen Emeritierung im Jahre 1739 wurde er zweiter Pastor in Grevesmühlen, am 20. September 1746 Präpositus und nach dem Tod von Johann Heinrich Buttstädt 1750 erster Pastor.
In Bezug auf sein Verhalten machte der dem Namen seines berühmten Vaters alles andere als Ehre. Propst Münster schrieb 1918 über ihn: „Er lebte mit seinen Kollegen Buttstädt und später Kosegarten in stetigen Streitigkeiten höchst unerquicklicher Art, mit denen sich auch das Konsistorium mehrfach und lange hat befassen müssen. Am schlimmsten ist der Abendmahlsskandal vom 4. November 1753, über den die Archivakten als über den „Prozess wegen zerstümmelten Abendmahls“ ausführlich berichten. Die Auseinandersetzungen zwischen Schuster jun. und Kosegarten wurden mit solcher Verbissenheit und Heftigkeit geführt, dass seinerzeit über beiden die Gefahr der Absetzung oder Suspendierung auf Zeit schwebte. Schließlich wurde Schuster jun. zu „200 Thalern“ und Kosegarten zu „100 Thalern“ verurteilt. Kosegarten erwirkte später sogar noch eine Herabsetzung seiner Strafe. Schuster wiegelte den Magistrat und die Bürger gegen Kosegarten auf. Doch das Konsistorium wies deren Vorhaltungen strikt zurück. Beide Pastoren lebten ständig in Geldnot. Die wiederholten Prozesskosten verschlagen fast ihr gesamtes Einkommen.“
Wahrscheinlich ist Schuster jun. unverheiratet geblieben. In den Quellen war über eine Eheschließung und Kinder nichts zu ermitteln.
Johann Christian Schuster starb am 31. Oktober 1755 im 49. Lebensjahr.
Otto Münster schreibt: „Über seinen Nachlass brach gleich nach seinem Tode der Konkurs aus.“