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ERDE
DIE EROTIK DER WAHRHEIT

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Die Erde. Kein Leben ohne sie. Sie ist der Raum, in dem sich die gesamte Schöpfung abspielt. Der Boden, der uns trägt. Die Mutter all dessen, was pulsiert und pocht und liebt. Tiere, Pflanzen, Wälder, Seen, Täler, Menschen, Flüsse, Berge, Meere … Die Erde ist der Stoff, aus dem wir sind, die Nahrung, die wir brauchen, und die tiefe, ruhige Schwärze nach dem Tod.

Das Naturelement Erde steht für körperlich konkretes Leben, für Verwurzelung, Realität, innere Mitte, Urvertrauen, Stabilität und Fruchtbarkeit. Erde steht für bedingungslose Liebe, aber auch für nüchterne Fakten: Sie ist der schlichte Boden der Tatsachen.

In ihrer physischen Erscheinungsform ist Erde das Element der Schöpfung, das am weitesten »unten« angesiedelt ist. Selbst der Ozean hat einen Boden, und Wasser fließt immer zur Erde. Feuer entzündet sich auf der Erde und bleibt ihr nah, selbst in hohen Flammen. Auch die Luft – am unabhängigsten von der Erde – strömt in Schichten um diesen Planeten, wird dünner und kälter, je weiter sie sich von der Erde entfernt, und würde kein Spiel kreieren, keine Form markieren und keine Bewegung erschaffen ohne die Formen der Erde.

Bedeutet: Die Erde ist nicht einfach nur irgendein Element; sie steht im Zentrum aller Elemente. Sie ist unendlich verwoben mit allen anderen Elementen. Sie ist das Kontaktelement überhaupt.

Die Körpertherapie ordnet dem Element Erde den gesamten menschlichen Körper sowie die Knochen zu. Erde ist das, was uns zu körperlichen Wesen und in unserer Situation zu Menschen aus Fleisch und Blut macht.

Global gesehen ist die Erde mit all ihren unersetzlichen Qualitäten extrem bedroht. Längst sind wir weltweit in eine Feuer-Dominanz geschlittert, die sich in unzähligen Symptomen zeigt: Wüsten breiten sich aus, Regenwälder verbrennen, Polkappen schmelzen und Burn-out ist eine globale Epidemie geworden. Diese systemische Dysbalance der Elemente ist auf der Makroebene entstanden, seitdem die westliche kulturelle Matrix den nach oben steigenden Elementen (Luft und Feuer) wesentlich mehr vertraut hat als den nährenden, tragenden Elementen (Wasser und Erde).

Nach wie vor glauben wir mehr an die Welt unserer Gedanken (Luft) als an die Kraft echter Verkörperung (Erde). Wir verheizen unsere Geschenke für eine kurzsichtige Wirtschaft und oberflächliche Kicks, anstatt in einem tiefen, intimen Kontakt zu uns selbst zu baden und den Puls der Schöpfung in unserem Inneren zu spüren. Unser Erleben wurzelt nicht in unserem Becken, in den Beinen und im Knochenmark, sondern schwirrt herum in unseren Gedanken – bei unseren Zielen und Vorhaben, wenn es gut läuft, und oft genug in endlosen, düsteren Negativspiralen. Will sagen: Wir sind die Töchter und Söhne einer kulturellen Matrix, die definiert ist durch eine fundamentale Abspaltung von dem, was Erde ist.

Nahezu alle in dieser Kultur haben den Bezug zur Erde verloren. Mit einer Ausnahme: die Erdmenschen.

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