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DIE PHÄNOLOGISCHE UHR
ОглавлениеPhänologen teilen das Jahr in zehn Jahreszeiten ein. Der jeweilige Beginn leitet sich von verschiedenen Pflanzenbeobachtungen ab.
»Hast Du schon die Schneeglöckchen entdeckt?« Sie kennen das vielleicht aus dem zeitigen Vorfrühling. Man trifft Leute und das erste Gesprächsthema sind die Schneeglöckchen. Das kommt nicht von ungefähr: Schneeglöckchen sind die Allerersten, die manchmal sogar aus der Schneedecke spickeln und uns Bescheid geben, dass die dunkle Jahreszeit endlich zu Ende geht.
Die phänologische Jahreszeit des Vorfrühlings fängt mit der Schneeglöckchenblüte an. Welch eine Ehre für dieses kleine Pflänzchen! Schneeglöckchen sind in Europa von den Pyrenäen bis zur Ukraine verbreitet. Sie stehen in der Natur und in vielen Gärten. Das macht man sich zunutze, um die natürlichen Jahreszeiten einschätzen zu können. Der Deutsche Wetterdienst sammelt jedes Jahr von vielen Beobachtern (die das teils ehrenamtlich machen) Daten von jahreszeitlich relevanten Wachstums- und Entwicklungserscheinungen von Pflanzen und Tieren auf. Diese Daten, zum Beispiel zur Blattentfaltung, der Blüte oder der Fruchtreife bei Pflanzen, werden dann in der sogenannten Phänologischen Uhr zusammengestellt, datiert und dann mit dem Vorjahr oder den Durchschnittsjahren verglichen. So lässt sich einschätzen, ob die Natur gerade zurück ist oder weiter voraus.
Auch hier zeigt sich die Klimaerwärmung: Die Schneeglöckchen blühen inzwischen meist deutlich früher als noch Anfang der 1960er-Jahre.
Schneeglöckchen blühen immer früher. Das Schaubild der phänologischen Jahreszeiten verdeutlicht, wie stark sich die Winter in Deutschland verkürzt haben.