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2014 - Dubai – Der Colonel

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Colonel Abboud tobte.

Er war ein kleiner Mann, mit Ansatz zur Fettleibigkeit, der ständig zu schwitzen schien. Aber er hatte einen wachen Verstand und den Ruf, dass seine Leute unbestechlich waren. Weder mit ihm selbst, noch mit seinen Leuten, war zu spaßen.

Drei Tage lang hatte er die Anreise des Scheichs vorbereitet. Er hatte alle seine Männer gedrillt und halb in den Wahnsinn getrieben, die Zeremonie geplant und höchstpersönlich dafür gesorgt, dass jeder einzelne Knopf der Uniformen seiner eigenen Männer und auch die der örtlichen Polizei poliert war.

So oft kam dieser einflussreiche Mann schließlich auch nicht hierher. Meistens flog er mit seinem Jet direkt nach Alessia, zumindest nach den Informationen, die man sonst so hörte. Deshalb wollte der Colonel, dass dieses Ereignis etwas Besonderes war.

Er kannte den Ruf des Scheichs ganz genau und wusste auch, wie weit sein Einfluss reichen konnte. Angeblich hatte er schon das Leben von Männern vernichtet, nur weil diese ihn nicht mit genügend Respekt behandelt hatten. Sicher war er sich nicht, ob diese Geschichten lediglich erfunden waren oder den Tatsachen entsprachen, aber er wollte keinerlei Risiko eingehen.

Dann kam die erste Hiobsbotschaft: Der Jet war im Eimer. Wechsel auf einen Linienflieger. Voller Touristen! Was für ein Desaster.

Also musste er die ganze Zeremonie vom hinteren Teil des Flugfeldes, das sonst für die Privatflieger reserviert war, nach vorne auf den offenen Teil verlegen. Aus Sicherheitsgründen ein Albtraum.

Und nun berichteten ihm gerade seine Posten im Gefängnis, dass der Attentäter weg war.

Geflohen? Während der Nacht - einfach so? Aus dem Stadtgefängnis?

Und noch schlimmer war, dass seine Leute zuvor kein Wort aus ihm herausbekommen hatten.

Diese Ratte! Aber dem würde er schon helfen. Dies war seine Stadt und er gab ihm drei Tage. Dann hatte er ihn wieder. Er wusste bereits, dass der Vetter des Attentäters mit im Spiel gewesen war. Ein fetter kleiner Händler namens Ali. Aber auch den würde er schnellstens finden.

Er war bloß froh, dass der Scheich bereits abgereist war. Der hätte ihm noch gefehlt. Ein Grausen packte ihn, wenn er daran dachte, dass er ihm diese schlechte Nachricht hätte überbringen müssen. Aber bis er ihn wieder sah, hatte er beide Männer eingebuchtet. Da war er sich sicher.

Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass er mit den drei Tagen goldrichtig geschätzt hatte, jedoch hatte er sich die Umstände des Wiedersehens ganz anders vorgestellt.

Als man am Nachmittag Ali mit durchschnittener Kehle fand, begann der Colonel zu ahnen, dass bei dem Ausbruch etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen war.

Rayan - Sohn der Wüste

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