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1989 – Zarifa - Ein gnadenloser Tag
ОглавлениеScarface hatte seine Drohung wahr gemacht und war wieder gekommen. Der ganze Vorgang wurde wiederholt: zehn weitere Hiebe und danach die Dusche mit Salzwasser. Rayan war entschlossen, durchzuhalten, bis … bis was? Da war er sich nicht mehr so sicher.
Doch sein ihm angeborener Stolz hielt ihn auf den Beinen, so leicht würde er sich nicht geschlagen geben! Die harte Schule seines Vaters tat ein Übriges, dass ihn nichts so schnell aus der Bahn warf.
Doch mittlerweile machte ihm auch die Hitze zu schaffen, es ging auf Mittag zu und Scarface würde wiederkommen, ganz sicher.
Er überlegte fieberhaft, was er tun konnte. Doch sein sonst so ideenreicher Geist offenbarte ihm keinen zündenden Einfall, wie er sich aus dieser misslichen Lage befreien konnte. Der zunehmende Schmerz in seinem Rücken und Handgelenken half ihm nicht grade dabei, klare Gedanken zu fassen.
Da hörte er zwei von Scarface Männern tuscheln und einer kam zu Rayan und packte sein Gewand oder was davon übrig war und sah ihm auf die Brust. Dann stieß der Mann einen leisen Pfiff aus. „Na schau mal wen wir hier haben, das ist ja ein ganz besonderes Goldstück.“
„Verdammt, das Glück ist heute wirklich nicht auf meiner Seite“, dachte Rayan verzweifelt – der Mann hatte seine Tätowierung gefunden. Als Sohn des Scheichs hatte er kurz nach seiner Geburt eine Tätowierung auf die Brust bekommen, in Form eines blauen Wasserfalls über dem eine rötliche Sonne, ein silberner Vollmond und drei Sterne waren – das Wappen von Zarifa.
Die Männer eilten zu Scarface und ritten anschließend davon. Wohin konnte er sich denken. Sie wollten sich von seinem Vater sicher ihre Prämie abholen, die dieser auf seinen Kopf ausgesetzt hatte. Und eventuell auch noch rückversichern, ob sie ihn wirklich hinrichten dürften.
Vielleicht verschaffte ihm das ja einen Aufschub. Sicher würden sie ihn nun in Ruhe lassen, bis die Reiter zurückkehrten?
Doch ein Blick auf das sadistische Grinsen von Scarface, der in diesem Moment vor ihn trat, machte alle Hoffnungen zunichte.