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Du bist befähigt!

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Ich liebe folgende Bibelstelle, die so wunderbar aufzeigt, zu welch großer Aufgabe wir berufen sind:

Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt, um den Armen eine gute Botschaft zu verkünden. Er hat mich gesandt, um die zu heilen, die ein gebrochenes Herz haben, und zu verkündigen, dass die Gefangenen freigelassen und die Gefesselten befreit werden. Er hat mich gesandt, um ein Gnadenjahr des Herrn und einen Tag der Rache unseres Gottes auszurufen und alle Trauernden zu trösten. Er hat mich gesandt, um es den Trauernden zu ermöglichen, dass ihnen ein Kopfschmuck anstelle von Asche, Freudenöl anstelle von Trauerkleidern, und Lobgesang anstelle eines betrübten Geistes gegeben werde; und dass man sie »Eichen der Gerechtigkeit« und »Pflanzung zur Verherrlichung des Herrn« nennen kann. Dann werden sie die uralten Ruinen wieder herstellen, und was seit Langem verwüstet war, wieder aufrichten. Sie werden sowohl die vom Krieg zerstörten Städte wieder aufbauen als auch die Trümmer vergangener Generationen.

Jesaja 61,1-4

Wir sind dazu berufen, zu befreien und wiederherzustellen, was der Feind zerstört hat. Das ist Gottes Traum für dich und für mich. Dieser Traum hat unendlich viele Facetten und strahlt in den abwechslungsreichsten Farben. Jede von uns kann aufgrund ihrer ganz eigenen Lebensgeschichte, ihrer ganz speziellen Gaben und Stärken, Gottes Reich auf die Erde holen, indem sie die wunderbare Nachricht von Freiheit und Wiederherstellung in eine Welt trägt, die sich so nach Liebe sehnt.

Du hast eine Berufung. Gott träumt über deinem Leben. Du musst und sollst nicht orientierungslos dahinvegetieren. Du musst und sollst nicht irgendeinen Job machen, damit Geld aufs Konto fließt. Du musst und sollst nicht die Erwartungen deiner Eltern erfüllen; du ehrst deine Eltern dann am meisten, wenn du Gottes Willen tust. Jesus kam, um dich freizusetzen. Nicht nur für dich selbst, sondern damit du deinen Platz in dieser Welt einnehmen kannst. Das bedeutet ganz konkret, dass du den Ruf, den Jesus auf seinem Leben hatte (siehe Jesaja 61 und Lukas 4), auch für dein Leben ergreifst und dann mutig vorangehst.

Ich kann dir nicht sagen, wie genau deine Berufung aussieht. Aber du kannst dir einige Fragen stellen, die dir dabei helfen herauszufinden, welchen speziellen Traum Gott über deinem Leben träumt:

• Worüber weinst du?

• Wovon träumst du?

• Was bringt dich zum Tanzen?

• Was macht dich so richtig wütend?

• Welche Sehnsucht schlummert tief in dir?

Schreibe dir ganz mutig auf, welche Gedanken dir bei diesen Fragen in den Sinn kommen. Denke dabei daran, dass bei Gott nichts unmöglich ist (Lukas 1,37). Wenn er dich dazu berufen hat, dass du ihn mit Kunst verherrlichst, dann wird er auch dafür sorgen, dass du die richtigen Kontakte findest und versorgt bist. Wenn es deine Berufung ist, mit Kindern zu arbeiten, dann wird sich die richtige Tür zur richtigen Zeit auftun. Wichtig ist dabei immer, dass du auch deinen Part dazutust. Du kannst dich nicht einfach nur zurücklehnen und darauf warten, dass sich von selbst ein Weg ebnet. Du musst Risiken eingehen und aus dem sicheren Boot auf das Wasser steigen. Und du musst dich radikal heilen lassen (darüber mehr in den nächsten Kapiteln). Egal, wo du gerade in deinem Leben stehst – du kannst immer anfangen, praktische Schritte zu gehen. Erzähle anderen von deinem Traum, die auch an Jesu unbegrenzte Möglichkeiten glauben. Lass dir Feedback geben.

Dabei ist es wichtig, auch etwas über deine Gaben und Talente herauszufinden – denn sie passen in der Regel zu deiner Berufung. Vielleicht denkst du, du bist eine geborene Sängerin, kannst aber keinen Ton halten. Lass ehrliche und liebevolle Korrektur zu. Eventuell kann Gesangsunterricht dir weiterhelfen, vielleicht musst du Gott weiter fragen, was für dich dran ist. Gott träumt nicht nur, er befähigt auch. Und für viele Berufungen braucht es einfach bestimmte Begabungen.

Ich kann mich an ein Vorstellungsgespräch erinnern, bei dem ich mich für die Stelle einer Reiseverkehrskauffrau bewarb. Ich war noch recht jung, aber fest davon überzeugt, dass das genau der richtige Job für mich sei. Ich liebte das Reisen und war begeistert von verschiedenen Ländern und Kulturen. Eigentlich die besten Voraussetzungen für diese Arbeit, oder? Doch ich sollte bald merken, dass Leidenschaft alleine noch nicht ausreicht. Der Mann, der das Gespräch mit mir führte, wollte herausfinden, wie gut meine geografischen Kenntnisse sind, und so sollte ich ihm sagen, in welcher Himmelsrichtung Mallorca liegt und wo von dort aus das spanische Festland zu lokalisieren ist. Völlig überrumpelt versuchte ich etwas linkisch, mit meinen Fingern eine Landkarte auf den Tisch zu zeichnen, und als ich begann, die Himmelsrichtung mit »halt dort« zu umschreiben, war mir klar: Den Job kriege ich nicht.

Ich habe auch immer gedacht, dass ich die geborene Lobpreisleiterin bin. Zu Hause am Klavier schien es mir immer so einfach, aber wenn ich dann tatsächlich eine Gruppe anleiten sollte, fühlte ich mich überfordert. Ich spürte, dass ich mich trainieren lassen muss und dass mir das nicht einfach so in den Schoß fällt. Aber die Zeit für zusätzliches Training fehlte, sodass ich die Sache mit dem Lobpreisleiten erst einmal auf Eis gelegt habe. Das heißt nicht, dass ich mich nicht vielleicht irgendwann noch mal traue und weiterbilden lasse. Aber momentan ist es für mich nicht dran. (Der Traum mit der Reiseverkehrskauffrau hat sich dagegen schon lange erledigt.) Obwohl ich eine Leidenschaft für Lobpreis habe, Klavier spielen und singen kann, fühle ich mich nicht befähigt, den Lobpreis anzuleiten.

Im Reich Gottes spielt Exzellenz eine große Rolle. Das bedeutet nicht, dass wir alles perfekt machen müssen, aber es bedeutet, dass wir unser Bestes geben sollen. Es ist wichtig, dass wir ein Gespür dafür bekommen, ob wir begabt und berufen sind oder ob wir uns unsere Berufung und Begabungen nur einbilden oder erträumen. Daher ist es gut und hilfreich, wenn wir Menschen um uns haben, die in unser Leben hineinsprechen dürfen und uns ehrliches Feedback geben.

Das heißt wiederum nicht, dass Gott dich nicht in Situationen hineinruft, für die du dich absolut unqualifiziert fühlst. Er tut das sogar mit Vorliebe, denn genau das bewirkt Abhängigkeit und Vertrauen. Aber selbst dann wirst du dich auf die eine oder andere Weise immer vorbereitet wissen. Gott schmeißt dich vielleicht manchmal ins kalte Wasser, aber nie, ohne dich vorher das Schwimmen gelehrt zu haben. Fang an, aktiv deine Gaben zu trainieren.

Berufung verändert sich auch mit der Zeit. Du wirst staunen, zu welchen Orten Gott dich führen wird. Wir fangen klein an und betrachten oft alles nur aus unserer Perspektive. Mit jedem weiteren Schritt macht Gott unser Herz jedoch weiter für all die großen, wunderbaren Dinge, die er für uns vorbereitet hat: »Kein Auge hat je gesehen, kein Ohr je gehört und kein Verstand je erdacht, was Gott für diejenigen bereithält, die ihn lieben« (1. Korinther 2,9).

Ich habe mir immer gewünscht, mit meinem Mann zusammen für Gottes Reich zu arbeiten. Nie hätte ich gedacht, dass wir einmal eine Organisation gründen und leiten. Gott hat meinen kleinen Traum genommen und ihn mit seinem großen zusammengebracht. Das Ergebnis ist größer und schöner, als ich mir je hätte träumen lassen können. Behalte deshalb ein offenes Herz, wenn du dich aufmachst, Gottes Traum für dein Leben zu entdecken. Es könnte anders kommen, als du denkst. Sei nicht verwundert oder enttäuscht, wenn es auf den ersten Blick anders aussieht, als du es dir vorgestellt hast. Gottes Wege sind perfekt. Vertraue ihm und verliere nie den großen Glauben. Sobald du anfängst, es dir allzu gemütlich einzurichten, solltest du Gott fragen, was der nächste Schritt ist. In welchem Bereich deines Lebens soll er dich als Nächstes herausfordern? Achte darauf, nicht selbstgefällig und bequem zu werden. Deine Berufung darf nie zur Gewohnheit werden. Sie sollte immer deinen Glaubensmuskel dehnen.

Tochter Gottes, erobere die Welt

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