Читать книгу Die City Agents auf heißer Spur - Sammelband 4 in 1 - Insa Bauer - Страница 10
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Moritz, Marie und Alexander sind sehr erschrocken, als der junge Mann ins Lager geht, weil er ihnen noch ein besonderes T-Shirt zeigen will.
„Wenn er Laura da hinten findet“, flüstert Marie entsetzt, „dann ruft er bestimmt die Polizei. Was sollen wir bloß machen?“ Betroffen stehen sie da. Plötzlich hat Moritz eine Idee.
Laura hat es gerade noch geschafft, sich hinter einen Kleiderständer mit schwarzen T-Shirts zu zwängen. Durch eine Lücke sieht sie den Verkäufer ganz in ihrer Nähe stehen. Starr vor Schreck hält sie den Atem an.
Ihr Herz klopft so wild, dass sie Angst hat, er könne es hören.
Wenn er mich hier zwischen den T-Shirts entdeckt, hält er mich für eine Diebin, denkt sie und schiebt aufgeregt ihre Brille hoch.
Der Verkäufer nimmt einzelne T-Shirts heraus, betrachtet sie und hängt sie zurück. So dicht es geht, drückt Laura sich an die Wand, damit die Kleiderbügel sie nicht berühren. Als der Verkäufer mehrere T-Shirts auf einmal von der Stange nimmt, zuckt sie erschrocken zusammen. Wenn er jetzt nur einmal in ihre Richtung guckt, muss er sie sehen! Da schützt sie auch die schlechte Beleuchtung nicht.
Plötzlich ruft Moritz etwas in den Laden, das sie nicht versteht. Doch der Verkäufer scheint es verstanden zu haben. Er dreht sich sofort um und rennt nach draußen.
Erleichtert holt Laura erst einmal tief Luft. Da hört sie auch schon Maries Stimme: „Laura! Komm schnell raus!“
Laura kriecht hinter den T-Shirts hervor. „Danke! Das war echt knapp!“
„Ich glaube, er hat nichts gemerkt“, sagt Alexander, der draußen aufgepasst hat.
„Wo ist Moritz? Was hat er gerufen?“, will Laura wissen. „Er hat ‚thief, thief!‘ gerufen und so getan, als hätte jemand etwas gestohlen. Diesen Dieb, den es gar nicht gibt, verfolgen die beiden jetzt“, erklärt Alexander.
„Tolle Idee von Moritz“, sagt Laura anerkennend. Dann berichtet sie, was sie beobachtet hat.
„Warum weint die schwarze Spinne denn wohl?“, überlegt Alexander.
„Keine Ahnung. Vielleicht hatte sie Ärger“, rätselt Laura. „Da sind Moritz und der Verkäufer“, sagt Marie aufgeregt. „Er sieht ziemlich gut aus, finde ich. Vielleicht ist er ja sogar der Ladenbesitzer.“ Sie dreht ihre langen blonden Haare um ihren Zeigefinger und lächelt den jungen Mann schüchtern an. Doch der beachtet sie nicht. Er bedankt sich bei Moritz und kehrt in sein Geschäft zurück.
Als die Detektive sich gerade abwenden, sieht Laura aus dem Augenwinkel einen hellblonden Mann in den Laden gehen. „Hi, Paddy!“, hört sie ihn rufen.
Laura klopft ihrem Bruder auf die Schulter. „Danke, Moritz. Du hast mir echt geholfen. Ich sag auch nie wieder Moppel zu dir.“
Moritz grinst breit. „Einverstanden!“
Nachdem Laura ihrem Bruder von dem Mädchen erzählt hat, überlegen sie, wie es weitergeht. Sie bleiben in der Nähe von Paddy’s und beobachten den Eingang. Und da kommt die Spinne auch schon mit einer Reisetasche in der Hand heraus. Langsam schlendert sie zur Bushaltestelle. „Fröhlich sieht die nicht gerade aus“, stellt Alexander fest.
„Sie will anscheinend Richtung Innenstadt“, sagt Laura. „Los! Hinterher!“
In der Oxford Street steigt das Mädchen aus und stellt sich in die Warteschlange an einer anderen Bushaltestelle. Die Detektive bleiben dicht hinter ihr.
Sie lässt jedoch mehrere Busse abfahren, ohne einzusteigen. Laura wundert sich. „Vielleicht wartet sie wieder auf die Nummer Fünfzehn. Dabei fahren doch so viele Busse die gleiche Strecke.“
Als sie dann wirklich in die 15 steigt und gleich nach oben geht, folgen die vier ihr, ohne zu zögern, und setzen sich ein paar Plätze hinter sie.
Plötzlich holt Moritz den Fotoapparat aus seinem Rucksack. Er knipst in mehrere Richtungen.
„Super, wie Moritz das macht“, flüstert Alexander anerkennend. „Keiner merkt, dass er es nur auf die schwarze Spinne abgesehen hat.“
Als Moritz die Kamera wieder einsteckt, hält er den Daumen hoch und grinst.
Der Bus fährt am Trafalgar Square vorbei, biegt in The Strand ein, fährt durch die Fleet Street und Ludgate Hill.
„Da vorne ist St. Paul’s Cathedral“, sagt Alexander und guckt auf seinen Busplan. „Gleich sind wir beim Tower.“
„Hoffentlich steigt sie bald aus“, flüstert Moritz, der vom Busfahren genug hat.
„Der Bus biegt ab“, stellt Laura fest. „Da! Ich sehe die Tower Bridge!“
„Aber die Spinne bleibt immer noch sitzen. Wo will sie denn bloß hin?“, wundert sich Marie.
Einige Haltestellen später steht das Mädchen endlich auf.
„Sie hat wieder einen Zettel auf dem Sitz liegen lassen“, flüstert Marie, die als Erste an dem Platz des Mädchens vorbeikommt. Schnell steckt sie das Papier ein, denn der Bus hält schon. „Los, runter!“
In größerem Abstand folgen sie dem Mädchen. Marie ist gespannt, was auf dem Zettel steht. Sie faltet ihn auseinander und liest: „,I’m really fed up now!‘ Was heißt das? Ich bin jetzt wirklich satt?“
„Es könnte auch heißen: Jetzt habe ich es wirklich satt“, meint Laura. „Oder: Jetzt habe ich die Nase voll.“
„Oder jetzt reicht es mir wirklich!“, schlägt Marie vor. Alle drei sehen Alexander fragend an.
Der nickt. „Ich glaube, die letzte Übersetzung ist die beste: Jetzt reicht es mir wirklich. Das passt irgendwie zu den anderen Zetteln.“
„Los! Wir dürfen sie nicht verlieren“, mahnt Laura.
„Keine tolle Gegend hier“, stellt Moritz fest, nachdem sie mehrmals links und rechts abgebogen sind. „Jetzt geht sie in den Eingang da drüben.“
Der Eingang ist ein großer Durchgang aus rotem Backstein, der zu einem Hof mit weiteren Hauseingängen führt. Als sie vorsichtig in den Hof spähen, ist das Mädchen nirgends zu entdecken.
„Mist!“, schimpft Moritz. „Jetzt wissen wir nicht, wo sie hineingegangen ist. Und jedes Haus hat wahrscheinlich einen Hinterausgang. Da kann sie uns leicht entwischen.“
„Was würde Sherlock Holmes jetzt tun?“, fragt Alexander. „Außen herumschleichen“, antwortet Laura prompt. „Aber einer muss hier Schmiere stehen.“
„Ich bleibe hier“, bietet Marie an. „Wenn es brenzlig wird, rufe ich dich auf dem Handy an.“
Laura stellt an ihrem Handy den Ton aus, damit es bei einem Anruf nicht laut klingelt, sondern nur in ihrer Tasche vibriert.