Читать книгу Die City Agents auf heißer Spur - Sammelband 4 in 1 - Insa Bauer - Страница 14
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Unauffällig beobachtet Laura den Blonden auf der Mauer. Er grinst zufrieden vor sich hin, während er sich eine Zigarette dreht.
Hoffentlich bleibt er noch sitzen, wünscht sie sich.
Dann sieht sie, wie Marie, Moritz und Alexander in ihre Richtung kommen. Moritz trinkt Cola aus einer Flasche.
„Gib mir auch was ab, du Saufbold!“, Marie versucht, ihm die Flasche wegzureißen.
Moritz knufft Marie. „He, was fällt dir ein! Du spinnst wohl!“
Während die beiden sich beschimpfen, kommen sie dem Blonden auf der Mauer immer näher.
„Los, gib mir jetzt die Flasche! Gleich ist nichts mehr drin!“, schreit Marie ihren Freund an und schubst ihn so kräftig, dass er stolpert und dem Verdächtigen genau gegen die Knie fällt. Dabei verschüttet er seine Cola über dessen Hose. Wütend und wild fluchend springt der Blonde auf.
Marie und Moritz gucken ihn erschrocken an. Moritz sagt immer wieder „sorry“ und Marie reicht dem Mann ihre Papiertaschentücher.
Alexander hat sich der Mauer inzwischen von der anderen Seite genähert. Dort liegt immer noch das Handy des Mannes, das dieser in der Aufregung nicht beachtet.
Alexander weiß, welche Taste er drücken muss. Schnell prägt er sich die Nummer ein, die auf dem Display erscheint. Dann verschwindet er um die Ecke und notiert sich die Zahlen.
Bald gelingt es Moritz und den Mädchen, ihrem Freund zu folgen.
An der Ecke treffen sie Alexander. Er reicht Laura einen Zettel. „Das ist die Nummer, die er zuletzt gewählt hat.“
„Danke, Lexi. Das hat ja super geklappt. Saskia muss nachher anrufen, unser Englisch reicht dafür nicht aus.“
„Und was sollte der ganze Quatsch nun?“, will Moritz wissen.
Laura erklärt den anderen, warum das Theater nötig war. Dabei lässt sie den Blonden nicht aus den Augen.
„Boah! Du meinst, dieser Oliver ist der Erpresser?“, fragt Moritz ungläubig.
Laura zuckt mit den Schultern. „Ich weiß, das wäre ein echter Zufall. Aber es ist unser einziger Anhaltspunkt. Vielleicht entpuppt er sich ja doch als berühmter Star, der einen tollen Hit gelandet hat. Auf jeden Fall kommt er mir bekannt vor. Da! Er geht weg. Wir müssen ihn beschatten.“
Das ist leichter gesagt als getan. Als Oliver sich durch das Gewimmel von Menschen zwängt, kommen die Detektive kaum mit.
„Zum Glück sind hier hellblonde Köpfe eher selten“, sagt Marie.
Wenige Minuten später fragt Laura: „He! Wo ist er denn jetzt?“
Keiner der vier weiß, wie das passieren konnte. Aber der Mann ist spurlos verschwunden.
Laura ärgert sich. „Wir sind ja tolle Detektive!“
Ratlos bummeln die Kinder über den Markt. Den Blonden finden sie nicht wieder.
Plötzlich bleibt Moritz stehen und sieht sich nach allen Seiten um. „Ach du Schreck! Jetzt haben wir auch noch Lexi verloren. Und ich hab sein Handy im Rucksack. Los! Wir müssen zurück und ihn suchen.“
„Wo kann unser Bücherwurm schon sein?“, fragt Laura. Marie lacht.
„Wetten, er steht träumend vor einem Bücherregal?“ Aber ganz wohl ist ihr nicht.
Nachdem sie mehrere Buchläden vergeblich abgeklappert haben, wissen sie nicht weiter.
Marie zeigt nach oben. „Wenn wir auf die Galerie gehen, können wir den Markt gut überblicken.
Die Kinder lehnen sich über das Geländer und suchen mit ihren Augen das Gewimmel ab.
„Hallo! Da seid ihr ja!“, hören sie plötzlich Alexanders Stimme hinter sich.
„Lexi! Wo kommst du denn her?“ Erleichtert knufft Moritz seinen Freund in die Seite.
Alexander sieht besorgt aus. „Wir müssen hier weg. Ihr seid die ganze Zeit verfolgt worden. Habt ihr nichts gemerkt?“
Überrascht sehen die anderen ihn an.
„Verfolgt?“, fragt Laura ungläubig.
„Von dem Blonden! Er muss vorhin Verdacht geschöpft haben. Wir sind ihm wohl zu dicht auf den Fersen geblieben. Los! Kommt!“
Seine Freunde folgen ihm durch mehrere Gänge und über Treppen bis zu einem kleinen Laden mit alten Büchern und Antiquitäten. Rund um den Eingang hängen Glocken in allen Größen. „Please do not ring! Bitte nicht läuten!“, übersetzt Laura und kichert. „Schade!“
Alexander schiebt seine Freunde in den Laden. „Wartet hier, bis ich wiederkomme.“
„Wieso, wo gehst du denn hin?“, will Moritz wissen.
„Wenn du mir etwas Geld leihst, kaufe ich mir noch schnell ein Buch. Ich habe es vorhin gesehen, aber es kostet mehr als ich dabeihabe. Und ihr wart ja plötzlich verschwunden.“
Moritz wühlt in seinen Hosentaschen und gibt Alexander ein paar Münzen. „Reicht das?“
„Ja, danke. Ich bin gleich wieder da.“
Der Laden, in dem Moritz, Laura und Marie sich verstecken, liegt am Ende eines Ganges. Sie sind die einzigen Kunden. Die Ladenbesitzerin nickt ihnen freundlich zu und lässt sie ungestört herumstöbern.
„Ich brauche noch ein Andenken für meine Eltern“, sagt Marie. „Wie findet ihr diese …?“ Plötzlich verschlägt es ihr die Sprache.
Laura und Moritz sehen sie verwundert an. Sie stehen mit dem Rücken zum Eingang und haben nichts bemerkt.
„Was ist los?“, fragt Laura.
„Nicht umdrehen“, flüstert Marie. „Im Eingang hat sich der Blonde aufgebaut und beobachtet uns. Was machen wir jetzt? Gibt es einen anderen Ausgang?“
Moritz schüttelt den Kopf. „Hinten ist nur die Wand.“
Laura spürt, wie ihr die Angst bis in den Nacken kriecht. „Aber wie kommen wir hier raus?“
Marie hat ihren Verfolger genau im Blick. Drohend sieht er sie an. Doch was ist das? Da bewegt sich etwas!
Im selben Augenblick taucht Alexander hinter dem Mann auf. Er hebt den Arm und holt aus. Wildes, ohrenbetäubendes Glockenläuten ertönt neben dem Blonden. Der zuckt erschrocken zusammen, stolpert rückwärts, schubst Alexander zur Seite und ergreift eilig die Flucht.
Wie angewurzelt bleiben Laura, Moritz und Marie stehen und starren auf ihren Freund.
Moritz fasst sich als Erster. „Boah! Super, Lexi! Den sind wir los!“
Die Ladenbesitzerin läuft wütend zum Eingang und zeigt auf das Schild. Aufgeregt mit den Armen fuchtelnd schimpft sie auf Alexander ein.
„Das war ein Notfall …, äh emergency …, sorry!“ Weiter kommt er nicht. „Mist! Mir fehlen die Vokabeln!“
Nachdem er noch mehrmals „Excuse me“ gesagt hat, lässt die Ladenbesitzerin endlich von ihm ab.
„Los! Weg hier!“, ruft Laura und bahnt sich einen Weg durch die Neugierigen, die von zwei Seiten herbeiströmen. Die Detektive rennen, bis sie vor dem Eingang der U-Bahn stehen.
Marie guckt auf ihre Uhr. „Wir müssen uns beeilen. Saskia wartet auf uns.“