Читать книгу Fünf Bücher gegen die Häresien - Irenäus von Lyon - Страница 31
Оглавление26. Kapitel: Cerinth, die Ebioniten und Nikolaiten
1.
Ein gewisser Cerinth aus Asien lehrte, nicht von dem ersten Gott sei die Welt gemacht worden, sondern von einer Kraft, die von dem Urprinzip des Universums weit entfernt und getrennt war und den über alles erhabenen Gott nicht einmal kannte. Jesus aber sei nicht aus einer Jungfrau geboren131 , vielmehr sei er der Sohn Josephs und Mariens, gezeugt wie die übrigen Menschen, übertreffe jedoch alle an Gerechtigkeit, Klugheit und Weisheit. Nach der Taufe sei auf ihn von dem erhabenen Urprinzip Christus in Gestalt einer Taube herabgestiegen, und dann habe er den unbekannten Vater gepredigt und Gewaltiges vollbracht; zum Schluß aber sei der Christus wieder von Jesus gewichen, und Jesus habe gelitten und sei von den Toten auferstanden. Christus aber sei von Leiden verschont geblieben, da er geistig war.
2.
Die sogenannten Ebioniten geben zwar zu, dass die Welt von Gott gemacht ist; über unsern Herrn aber haben sie ähnliche Ansichten wie Cerinth und Karpokrates. Sie lassen nur das Evangelium Matthäi gelten und verwerfen Paulus, den sie einen Verächter des Gesetzes nennen. Die Prophezeiungen legen sie gar zu seltsam aus. Die Beschneidung und die übrigen Gebräuche nach dem Gesetze und die jüdischen Lebensformen haben sie beibehalten, wie sie auch Jerusalem als das Haus Gottes verehren.
3.
Die Nikolaiten haben als Lehrer Nikolaus, einen von den sieben, welche zuerst von den Aposteln zu Diakonen geweiht wurden132 . Ihr Leben ist zügellos. Sie lehren, es habe nichts zu bedeuten, wenn man ehebreche oder von den Götzenopfern esse. Am deutlichsten ist ihr Leben durch die Offenbarung Johannis kundgetan, der von ihnen sagt: „Aber das hast du, daß du die Werke der Nikolaiten haßt, die ich auch hasse;“133 .