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18. Jakob im fremden Land

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Danach brach Jakob von Bethel auf

und kam in die Gegend von Haran.

Dort traf er Hirten am Brunnen.

Jakob grüßte sie freundlich.

„Seid gegrüßt, Freunde!

Wo kommt ihr her?“

„Aus Haran“, antworteten sie.

„Dann kennt ihr auch meinen Onkel?

Laban heißt er.“

„Aber gewiss! Wir kennen ihn gut.

Sieh, da kommt gerade

seine Tochter Rahel zum Brunnen.“

Als aber Jakob Rahel sah,

lief er ihr entgegen,

umarmte und küsste sie

und weinte vor Freude.

„Ich bin Jakob“, rief er,

„der Sohn von Rebekka.“

Da ließ Rahel ihre Schafe stehen

und holte schnell ihren Vater herbei.

Der fiel Jakob um den Hals und rief:

„Willkommen, mein Freund!

Komm in mein Haus

und bleibe bei uns,

solange du willst!“

Da ging Jakob mit Laban

und blieb bei ihm lange Zeit.

Er half Laban bei der Arbeit,

hütete seine Schafe und sorgte für sie.

Eines Tages aber

sagte Laban zu Jakob:

„Du bist zwar unser Verwandter.

Doch sollst du dennoch Lohn

für deine Arbeit bekommen.

Sag, was soll ich dir geben zum Lohn?“

Jakob antwortete:

„Ich will keinen Lohn von dir haben.

Ich habe nur einen einzigen Wunsch:

Gib mir deine Tochter Rahel zur Frau!

Sieben Jahre will ich

dafür dein Knecht sein.“

Da willigte Laban ein.

Und Jakob wurde sein Knecht.

Sieben Jahre lang diente er Laban.

Aber Jakob wurde die Zeit nicht lang.

Immerzu dachte er an Rahel

und freute sich schon

auf die Hochzeit mit ihr.

Nach sieben Jahren

war es endlich so weit.

Der Hochzeitstag war gekommen.

Laban bereitete ein Festmahl zu.

Am Abend führte er

die verschleierte Braut zu Jakob.

Aber wie erschrak Jakob am Morgen,

als er der Braut ins Gesicht sah!

Nicht Rahel war seine Braut,

sondern Lea, die ältere Schwester!

„Was hast du getan, Laban?“,

rief Jakob empört.

„Du hast mich betrogen!

Du hast mir Lea zur Frau gegeben.

Aber hast du mir nicht

Rahel versprochen?“

Doch Laban antwortete listig:

„Warum regst du dich auf, Jakob?

Halte diese Woche bei Lea aus!

Dann will ich dir auch noch

Rahel zur Frau geben.

Dafür sollst du noch einmal

sieben Jahre mein Knecht sein.“

Da musste Jakob sich fügen.

So blieb er noch weitere

sieben Jahre bei Laban.

Und Laban gab ihm

auch Rahel zur Frau.

*

Mehr als zwanzig Jahre lang

blieb Jakob in Haran.

Oft dachte er an seinen Vater

und an seinen Bruder Esau zurück.

Beide hatte er damals betrogen.

Nun war er selbst von Laban betrogen.

Aber Gott hielt sein Versprechen.

Er segnete Jakob im fremden Land

und machte ihn groß.

Er schenkte ihm viele Kinder,

dazu auch viele Schafe,

Ziegen und Rinder.

So wurde aus dem Knecht Jakob

ein angesehener Mann.

1. Mose 29 und 30

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