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19. Jakob kehrt heim

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Viele Jahre lang

lebte Jakob im fremden Land.

Aber mit jedem Jahr sehnte er sich

mehr nach Hause zurück.

Ob ihm sein Bruder Esau

noch böse war?

Ob er es wagen durfte,

ihn wiederzusehen?

Jakob hatte immer noch Angst,

wenn er an Esau dachte.

Eines Nachts sprach Gott

zu Jakob im Traum:

„Auf, Jakob!

Geh wieder in deine Heimat zurück!

Und vertraue mir!

Ich gehe mit dir.“

Da fasste Jakob Mut.

Er rief seine Frauen und Kinder herbei

und brach auf von Haran

mit allem, was er besaß.

Nach Wochen sah Jakob endlich

in der Ferne das Land Kanaan.

Da schickte er Boten zu Esau voraus,

die sollten ihm ansagen:

„Jakob, dein Bruder, ist da!“

Aber bald darauf

kamen die Boten wieder zurück

und meldeten Jakob:

„Wir haben Esau getroffen.

Er kommt dir entgegen.

Doch nimm dich in Acht!

Er ist nicht allein.

400 Männer begleiten ihn.“

Als Jakob das hörte,

erschrak er und verlor allen Mut.

Er überlegte bei sich:

400 Männer?

Das ist ja ein richtiges Heer!

Womöglich will Esau

Krieg mit mir führen?

Was soll ich nur tun?

Und Jakob betete zu Gott:

„Ach Herr!

Du hast mir bisher immer geholfen.

Du hast mich gesegnet

und reich gemacht.

Ich bin es nicht wert,

was du an mir getan hast.

Aber ich bitte dich jetzt:

Rette mich vor meinem Bruder!

Lass nicht zu, dass er uns tötet!“

Danach suchte Jakob

in aller Eile aus seinen Herden

die schönsten Tiere aus:

Ziegen, Schafe, Böcke und Widder,

auch Kamele, Kühe und Esel,

eine riesige Herde.

Die schickte er als Geschenk

mit drei Knechten Esau entgegen.

Wer weiß, dachte Jakob,

vielleicht ist Esau versöhnt,

wenn er sieht, was ich ihm schenke?

Schon brach die Nacht herein.

Da schlug Jakob sein Zelt

am Fluss Jabbok auf.

Aber in dieser Nacht

fand Jakob keine Ruhe.

Er wälzte sich auf seinem Lager

und dachte voll Angst

an den kommenden Morgen.

Schließlich hielt es Jakob

nicht länger auf seinem Lager.

Er stand auf,

weckte seine Frauen und Kinder,

führte sie durch den Fluss,

wo das Wasser nicht tief war,

und brachte alle ans andere Ufer.

Er aber blieb allein am Ufer zurück.

Doch plötzlich zuckte Jakob zusammen.

Ein Mann stand vor ihm.

Wer war es?

Freund oder Feind?

Was wollte er von ihm?

Der Fremde griff ihn an.

Jakob wehrte sich und schlug um sich.

Er hielt den anderen fest

und kämpfte verzweifelt.

Schon wurde es am Horizont hell.

Da sah Jakob auf einmal,

wer mit ihm kämpfte:

ein Engel Gottes!

Oder war es Gott selbst?

„Lass mich gehen!“, sprach der andere.

„Der Morgen bricht an.“

Aber Jakob klammerte sich an ihn.

„Nein“, rief er,

„ich lass dich nicht los.

Segne mich erst!“

Da segnete er Jakob und sprach:

„Jakob heißt du.

Aber von nun an sollst du Israel heißen,

das heißt: ,Gotteskämpfer‘.

Denn du hast nicht nur

mit Menschen gekämpft,

sondern mit Gott.“

Da spürte Jakob:

Gott war ihm ganz nah.

Nun hatte er Mut,

seinem Bruder entgegenzugehen.

Schon ging die Sonne auf.

In der Ferne rückte Esau

mit seinen Männern an.

Jakob lief ihm entgegen

und verneigte sich vor ihm

siebenmal bis auf die Erde.

Aber Esau eilte auf Jakob zu

und fiel ihm um den Hals.

Da war mit einem Mal

alle Angst verflogen.

Die Brüder lagen sich in den Armen

und weinten vor Freude.

Und beide spürten:

Gott hatte sie miteinander versöhnt!

1. Mose 31–32

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