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Eigenverantwortung

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Wenn du in einem meiner schlimmsten Momente nicht mit mir zurechtkommst... begrüße ich es wirklich, wenn du dir selbst gesunde Grenzen setzt, und respektiere dich dafür.

– Steph Stone

Wir können die Gedanken und Empfindungen anderer sowie deren Wahrnehmung unserer Person nicht beeinflussen. Wir können unsere Energie nicht für die Rettung oder Heilung anderer aufwenden. Und ebenso wenig können wir erwarten, dass andere uns retten oder heilen. Nur wir selbst sind dazu in der Lage. Wir können uns einer Therapie unterziehen und/oder um Unterstützung bitten, doch für unsere Gefühle ist niemand sonst verantwortlich außer wir selbst. Diese Perspektive verhilft uns zu einer Ganzheit als unabhängiger, liebender Mensch.

Folgendes Leitprinzip hilft uns bei der Umsetzung:

Ich bin selbst verantwortlich für meine Gefühle. Andere sind selbst verantwortlich für ihre Gefühle.

Manche Psychosen werden durch chemische Ungleichgewichte verursacht. Sie erfordern Medikamente zur Stabilisierung. Dies trifft nicht auf Persönlichkeitsstörungen oder jene Menschen zu, die dadurch verletzt werden. Solche Zustände sind das Ergebnis von Körper und Geist, die mentale Gymnastik betreiben, um unerträglichen Schmerz zu vermeiden.

Das Hauptproblem ist unsere Erwartung, dass sich unsere externe Welt verändert und wir dann glücklich sind. Der Ko-Abhängige muss nur eine weitere Person retten, der Perfektionist muss nur eine weitere Sache erledigen, der Überlebende einer Cluster-B-Beziehung muss nur das Scheitern der neuen Beziehung des Ex erleben, der Borderliner muss nur den Ritter auf weißem Pferd empfangen, der seinen Schmerz unendlich bemitleidet, und der Vermeider muss nur weitere Fantasiegestalten erfinden.

Dann werden wir alle glücklich sein.

Betrachten wir es aus einem anderen Blickwinkel: Der Heroinsüchtige muss nur ein wenig mehr Heroin nehmen, dann wird er glücklich sein. Das ist völliger Unsinn, warum sind also nicht auch die Beispiele oben unsinnig? Wenn wir uns wirklich Liebe und Anschluss wünschen, müssen wir den schweren Weg gehen und den Schmerz erleiden, der erforderlich ist, um uns selbst zu ändern.

Wir leben in einer Welt, in der die Menschen von anderen erwarten, für das, wer sie sind, beurteilt und akzeptiert zu werden, aber auch hier gilt: Externe Validierung macht uns kein bisschen glücklicher. Wir können unsere Reise nicht einfach mit den Worten beenden: „Ich habe dieses Problem, also akzeptiere mich so, wie ich bin!“ Es ist nicht die Aufgabe der Welt, das zu tun, und wenn wir so handeln, sind wir am Ende wahrscheinlich enttäuscht.

Eigenverantwortung setzt entsprechend voraus, dass persönliches Glück sich auf die eigene Person stützt. Und wirklich nur auf die eigene Person. Es hat nichts damit zu tun, wie andere uns behandelt haben oder wie wir andere behandelt haben. Es verlangt von uns eine Verlagerung des Fokus von den externen Wertmaßen auf die internen Wertmaße. Es verlangt von uns zu glauben, dass die wichtigste Sache der Welt im Augenblick die Wiederherstellung unserer eigenen Fähigkeit zu lieben ist.

Ganz ich!

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