Читать книгу Sklavin und Königin - Jacqueline Montemurri - Страница 15

Achtes Kapitel Ein Sklavenmarkt

Оглавление

Ich sprang auf.

„Wie ist das geschehen?“

Der Lord schluckte.

„Wir waren am Hafen, und ich sprach ein wenig mit Skipper Turnerstick, technical talk and such, auf welcher Werft er seine ‚Courser‘ hat bauen lassen, denn ich trage mich ja mit dem Gedanken, eine neue Yacht in Auftrag zu geben, vielleicht etwas weniger luxuriös, dafür modern und robust, und …“

„Sir David, Mylord, pray tell – kommt zur Sache!“, rief ich.

Halef stieß einen entsetzten Laut aus. „Hat man Sayida Maryam entführt?“ Er schaute bestürzt zu Haschim, als wolle er damit ausdrücken, dass Mevrouw van Beverningh wohl nicht abhanden gekommen wäre, wenn Haschim und seine Beduinen dabei gewesen wären.

„Yes, yes“, haspelte der Lord. „Wir hatten gerade Wachwechsel gehabt, und McIlroy and McMurray hatten Posten von den Herren Bedouin übernommen …“

„Aber seitdem sind doch zwei Stunden vergangen!“ Ich spürte heiße Enttäuschung und Sorge – wie hatte das geschehen können?

Der Lord schluckte hart. „Ich war im Bootsgespräch vertieft, und die Scotsmen hatten von ein wenig Trubel an der Karawanserei berichtet …“

„Weshalb wissen wir davon nichts?“ Ich schaute verzweifelt in die Runde der besorgten Gesichter. Halef tippte fahrig auf dem Griff seiner Kurbatsch herum, die er in seiner chinesischen Drachenmusterschärpe trug.

„Es kamen dort nur ein paar Kisten an, keine Sklavinnen!“, erklärte der Lord.

Ich schalt mich selbst – ich hätte deutlicher auf die tückische Tarnung der Sklavenhändler hinweisen sollen. „Und Mevrouw van Beverningh?“

„Die wollte im Hafen herumschauen. Sie mochte nicht mit Skipper Turnerstick plaudern.“

Ob dies nun an einer Abneigung zwischen Holländern und Friesen gelegen hatte, an den Männergesprächen oder den Männern an sich, vermochte ich nicht zu sagen. Ich hoffte nur, Mevrouw Marijke hatte nichts Unbedachtes getan – oder eher noch: nichts allzu Bedachtes und Geplantes.

„Wo sind die Schottenmänner?“, fragte Halef. Da hatte er Recht, und ich schaute Sir David etwas ungehalten an.

„Ja, wo sind Eure Pappenheimer?“

Sir David wirkte verwirrt, auch weil er sich sehr grämte, sagte aber dann mit gerümpfter Nase: „Die suchen die Mrs. …“

Es knarzte auf der Schwelle und herein trat die Besagte!

Marijke van Beverningh hob ihren dünnen Gesichtsschleier und steckte ihn an der Hutkrempe auf. Ihren zusammengefalteten Sonnenschirm hatte sie wie einen Gehstock über den Unterarm gehängt. Sie blickte streng über uns entgeistert dreinschauende Herren und musterte knapp die neuen Kleider von Halef und meiner selbst.

„Warum die Aufregung, meine Herren?“, fragte sie und zog die Handschuhe aus, um sie in den Gürtel zu schieben. „Während Lord und Kapitän über Schiffchen redeten, habe ich stattdessen weitere Wagen besorgt, um die zweifellos gewachsene Zahl der Sklavinnen nach der Befreiung zum Hafen zu bringen.“

„Aber wie …?“, entfuhr es Sir David. Ich wusste, er sagte dies nicht, weil er an Mevrouw van Beverningh zweifelte, sondern weil sie eine Frau war – eine Frau in jenem Teil des Morgenlands, das von strengen Gläubigen beherrscht wurde und in dem eine Frau keine Rechte besaß, geschweige denn Geschäfte tätigen durfte.

„Ich war selbstverständlich nicht bei dem Fuhrmann von zuvor“, erklärte sie mit strenger Miene. „Ich habe von einem Landsmann von Ihnen erfahren, Lord, der hier ein Unternehmen für Spedition eröffnet hat, für Kaufleute aus dem Okzident. Aus gewissen naheliegenden und auch anderen Gründen.“ Sie wies mit einer beidhändigen Geste an ihrem Leib entlang. „Der Gentleman hat mir sogar Rabatt gegeben.“

Die Kaufmannswitwe besaß zweifellos Verhandlungsgeschick.

„Ein sehr netter Mensch“, befand sie. „Fredrick Fettes mit Namen. Ein Schotte aus Aberdeenshire.“

„Aber Sie hätten mir doch sagen müssen, dass Sie …!“, rief Sir David.

„Ich bin Ihre Sekretärin und Gesellschafterin“, gab die Dame scharf zurück. „Auch Ihr dolmetsch, ihr terdschüman, wenngleich ich eine terdschü-woman bin. Aber Sie sind nicht meine nanny, Mylord!“

„Und – und – Sie nicht die meine!“, schnappte der Lord. „Mich hier vor allen zurechtzuweisen! Und Ihr Ton dazu! Sie klingen, beg pardon, wie ein chimney-sweep, ein Schornsteinfeger!“

„Die bringen bekanntlich Glück“, meinte Mrs. van B. schulterzuckend und stützte sich auf ihren Schirm. „Leider nicht den Frauen, denn es sind ja weitere hierher verschleppt worden.“ Sie schaute schmaläugig auf mich und Haschim. Ob sie mehr wusste oder ahnte, als sie sagen wollte? Nun, sie beherrschte wohl schlicht das kaufmännische Einmaleins und konnte so zwei und zwei zusammenzählen, auch ohne Ahnung von magischen Dingen zu haben.

„Die Herren dürfen nicht glauben, dass Sklavenhändler ihre Ware offen transportieren. Sie wissen sie zu verbergen – nicht vor den Behörden, sondern vor der Konkurrenz.“

Haschim musterte Mevrouw Marijke ebenso wie ich.

„Schauen Sie nicht so! Glauben Sie, die Sklavinnen werden auf Kissen gebettet? In Kisten werden sie gesteckt! Betäubt! Zumindest jene, die nicht als besonders gelten und somit nur als … Zuverdienst verkauft werden!“ Sie stach mit der Spitze des Schirms auf den Boden. Wir alle zuckten zusammen ob des scharfen Lauts – nein, eher weil Marijke van Beverningh nicht mehr kühl war, sondern wütend.

„Also!“, forderte sie. „Wann schlagen wir zu?“

In diesem Augenblick polterten die beiden Schotten in den Raum. Sie nahmen Haltung an, als sie Sir Davids mürrischen Blick sahen, aber der winkte nur ab.

Mrs. van B. sagte etwas auf Gälisch. Die Schotten waren so überrascht, dass sie knapp lachten, aber dann rasch wieder ernst wurden. Die anderen schauten verwirrt, doch amüsiert. Mir war es recht: Es ist immer gut, einen Kampf mit heiterem Geist zu beginnen, denn der Ernst kommt von selbst.

Bevor wir aufbrachen, ließ es sich die gestrenge Dame nicht nehmen, mir und Halef die Krägen zu richten. Dies war nun keine Gouvernantengeste, sondern damit zu vergleichen, als Damen des Mittelalters den Rittern vor dem Turnier oder der Schlacht ihre Gunst schenkten. Wir erhielten nun keine Seidentücher, sondern zumindest ich eine geflüsterte Botschaft, die mir Ansporn und Mahnung zugleich war und wohl auch genau so beabsichtigt:

„Sie enttäuschen mich doch nicht, Kara Ben Nemsi? Befreien Sie die Frauen, strafen Sie die Schurken!“

Mevrouw Marijke trat einen Schritt zurück und senkte den Blick. Dann wandte sie sich um und an Sir David.

„Fahren wir, Mylord!“, sagte sie und verließ den Raum.

Sir David schaute mich an. Er zog einen Zettel aus der Innentasche seiner Jacke. „Das ist die Rechnung für die Wagen.“ Ich erkannte die Handschrift der Holländerin. Der Lord seufzte und folgte der Dame. Draußen hörte ich ihn einigermaßen streng mit den Schotten reden. Schließlich versprach Sir David seinen Pappenheimern, dass sie bald Gelegenheit bekämen, die Schwerter zu nutzen. Ich hoffte, dass dies nur Worte des Ansporns waren, um die Aussicht auf die kommende Wache und Eskorte erträglich zu machen. Bemerkenswert fand ich aber, wer in diesen Augenblicken wem die mutmachenden Sätze vergönnte. Nun, wer wäre ich, wenn ich eine Dame enttäuschen wollte, zumal in solch edler Absicht.

Zuvor mussten Halef und ich aber die edlen Männer spielen, welche unedle Wünsche hegten, namentlich sich Sklavinnen zu erwerben. Wir fanden uns also zu besagter Zeit an besagtem Ort ein. Es war dunkel geworden, nur wenige Lichter brannten in den Fenstern, selbst die Moschee war kaum beleuchtet. Am Brunnen wartete schon die Sänfte – wir hatten uns bewusst mit unserem Auftauchen Zeit gelassen, denn Herren mögen gegenüber Gleichen pünktlich sein, Händler jeder Art wurden mit dieser Ehre nicht bedacht, sie würden ja mit Geld entschädigt.

Ich begrüßte den Sänftenführer sogleich mit dem Vorwurf, dass wir nicht an unserer Wohnstatt abgeholt worden waren, wenngleich ich genau wusste, dass dies aus zweifachen Gründen der Diskretion nicht möglich war. Der Mann nahm es hin, er hatte dies wohl allzu oft vernommen. Stattdessen musterte er uns unauffällig, aber genau und verglich unsere Erscheinung mit der Beschreibung, die er von dem Verschlagenen erhalten hatte.

Dann öffnete man uns die Vorhänge der Sänfte, wir ließen uns auf die Polster fallen, und schon ruckte unser Transport nach oben und voran, von den vier muskulösen Trägern bewegt.

Ich wusste, Haschim würde zur gleichen Zeit von einem anderen Platz fortgetragen zu dem Ort, den wir bereits kannten. Und zu welchem auch Sir David und Mevrouw Marijke unterwegs waren.

Halef und ich schaukelten in der Sänfte dahin. Die Vorhänge waren schwer und dicht, wenngleich man draußen ohnehin kaum etwas hätte erkennen können, da die Beleuchtung wegen der schwindenden Lichter in Häusern und an Straßenecken immer dürftiger wurde. Ich glaubte aber, dass die übertriebene Geheimhaltung zum Geschäft gehörte. Die reichen Kunden sollten den Kitzel des Heiklen und Verbotenen spüren, obgleich der formell untersagte Sklavenhandel ja nicht wirklich geahndet wurde.

Da saßen Halef und ich nun: in fremden Kleidern und ohne die vertrauten Waffen. Denn diese mitzunehmen war uns freundlich untersagt worden. Klingen und Gewehre, auch Revolver wurden im Haus nicht geduldet, um den Wettstreit der Bieter auf Worte zu beschränken, sodass nicht der bessere Kämpfer oder Schütze den Preis erringen sollte, sondern nur jener mit der reicher gefüllten Börse und dem höheren Zahlungswillen. Auf meinen Einwand, dass ich und gewiss auch die anderen Kunden bei den mitgeführten Summen doch auf Sicherheit bedacht sein mussten, entgegnete man, es sei alles aufs Beste bestellt: Niemand würde es wagen, das Haus der Auktion zu überfallen, auch nicht die Gäste auf dem Weg dorthin. Die konkurrierenden Händler ebenso wie niedrigste Taschendiebe und Räuber wagten dies nicht, wenngleich aus anderen Gründen: der Sorge um das eigene Geschäft sowie der Furcht vor strenger Strafe – nicht vonseiten der Behörden, sondern von innerhalb jener geheimen oder eben doch nicht so geheimen Handelsorganisation.

Was mich und Halef in unserer Rolle als Sklavenkäufer beruhigen sollte, beunruhigte uns als jene, die wir wirklich waren.

Gewiss vermisste ich den Henrystutzen und den Revolver, weil ich doch zu Kampf und Befreiung auszog, oder eben: getragen wurde. So musste ich mich eben auf meine Fäuste verlassen und nicht auf Kugeln. Immerhin war Halef die Kurbatsch gestattet worden, wohl weil man dachte, dass diese hilfreich sei, wenn man die neu erworbenen Sklavinnen mit sich fortführte. Vielleicht wurde aber auch ein Transport gestellt, fiel mir nun ein. Ob am gleichen Abend oder am nächsten Tag? Wir hatten auch die Möglichkeit erwogen, mit Sir Davids Barmitteln einfach alle Sklavinnen käuflich zu erwerben – und die Rettung ganz ohne Aufregung vonstatten gehen zu lassen. Aber Mevrouw Marijke verwahrte sich dagegen. Die Sklavenhändler sollten nicht bezahlt werden – sondern zahlen!

Wir kamen zum Halt und wurden aus der Sänfte komplimentiert. Ich blickte mich unauffällig um, denn ein Sklavenkäufer kümmerte sich nicht um den Ort des Handels und ein hochnäsiger Reicher noch viel weniger, zumindest nicht darum, in welcher Richtung der Hafen lag, was man an der Lage der beiden Hügel mit den Festungen leicht ausmachen konnte, die sich gegen den Sternenhimmel abhoben und zudem durch die Wachlichter zu erkennen waren. Lichter und Lampen gab es auch an diesem Ort reichlich, und die schlichte Fassade des Hauses war, wenn nicht prächtig, doch einladend illuminiert. Es war ein gänzlich normales Gebäude für diese Gegend, wenngleich breit und langgestreckt: zweistöckig aus Ziegeln und Kalkputz, an der Front ein Bogengang, darüber der weite Balkon mit seinen gemauerten Geländerpfosten und den hölzernen Querstangen dazwischen. Aus der Wand des Vorbaus wie auch des zweiten Stocks ragten die Enden der danchal, jener dünnen, mit Erdpech bestrichenen Balken, welche, mit Bambusstreifen und Mangrovenwurzeln verwoben, die Decken und Böden trugen und für die Bauten dieser Gegend typisch waren. Auch sah ich die marazim, hölzerne Halbröhren, die das Wasser der raren, aber dann heftigen Regenfälle ableiten sollten.

Ich betrachtete dies aber nicht aus Interesse an der Baukunde, sondern allein, weil ich mir auch Gedanken darüber machte, wie ich an diesem Ort einer möglichen Verschärfung der Situation begegnen konnte. Ich prüfte also kurz die Fluchtwege und die Art des Gebäudes selbst, es mochte von Nutzen sein.

Zwei Diener traten aus dem Eingang unter den Bögen hervor, und zwischen ihnen schritt ein beleibter Mann in wohl teurer, aber nicht protziger Kleidung, mit langem Bart, der zweifellos gefärbt war, so schwarz und glänzend wie er war. Der Feiste hob die kurzen Finger, die mit allzu vielen Ringen besteckt waren, und streckte uns begrüßend die Hände entgegen.

„Willkommen in meinem Haus! Freunde der Luluad und Dschumana! Ihr werdet hier ein prächtiges Angebot finden – wenngleich nicht zu wohlfeilem Preis.“

Er fletschte anzüglich die Zähne, und zwar dreimal: bei den beiden Worten für „Perle“ und bei dem Wort „Preis“.

„Wahre Pracht ist ihren Preis wert“, gab ich zurück. „Mag sich hier beides treffen – zu unser beider Vorteil.“ Dabei berührte ich wie zufällig die beiden wohlgefüllten Münzbeutel, die ich links und rechts am Gürtel trug wie ein gunslinger des Wilden Westens seine Revolver. Mir war es angemessen erschienen, diese Prahlerei einmal nachzuahmen.

Wenn sich nun jemand fragt, warum wir nicht höflich unsere Namen ausgetauscht hatten – darauf wurde verzichtet. Man wollte diskret sein.

Man bat uns dennoch unter großen Gesten hinein, in den majilis, den Gastraum, der sehr ausgedehnt und prächtig geschmückt war. Mir war diese Haremsatmosphäre unangenehm, und so ließ ich mich nicht beeindrucken von den grellfarbigen Tüchern, welche zwar einzelne Bereiche abtrennten, jedoch nicht verhüllten, dass sich dort Diwane und Sitzkissenberge befanden, gewissermaßen in Separees. Auch blendeten mich nicht die durchbrochenen Lampen aus Metall, welche irrlichternde Reflexe über das glänzende Gold und die schimmernden Steine sandten. Ich musste nichts berühren oder näher beäugen, um zu wissen, dass es nur Messing und Glas war, täuschender Tand. Dies war also kaum das private Heim des reichen Händlers, sondern nur ein Bühnenbild für das schändliche Schauspiel des Sklavenverkaufs. Allerdings sah ich auch ein paar Vogelkäfige mit prächtigen Exoten, und diese paradiesischen Tiere waren wohl eine Leihgabe aus dem Haushalt des Gastgebers.

„Ara, Kakadu, Tukan …“, murmelte Halef, während uns ein Diener zu unseren Plätzen geleitete. Der Lehrer Lohse hatte jüngst wohl den Brehm mit unseren gefiederten Freunden durchgenommen.

Ich begutachtete das Angebot der Erfrischungen auf den kleinen Tischen und Taburetts. Das Konfekt auf den Tellern und Schalen war mannigfaltig, und die Früchte waren frisch.

„Sichelschwanz, Fadenhopf, Wimpelträger …“

Der Tabak für die Tschibuks roch äußerst gut, und die Weine würden zweifellos auch edel sein. Neben den Gläsern und Pokalen sah ich tatsächlich Flaschen mit französischen Etiketten. Ich ging davon aus, dass die Kosten auf die Sklavenpreise aufgeschlagen würden.

„Paradieselstern …“

Paradiesel … Waren all diese Vögel wirklich in den Käfigen? Oder konnte Halef nicht den Schnabel halten, im Gegensatz zu den Tieren? Ich blickte auf und erkannte – die Wesen in den Käfigen waren nur ausgestopfte Bälge. Sie waren reine Dekoration, störten somit nicht durch Singen und Krächzen oder gar Reden die kommenden Attraktionen.

„Leopardelpanther!“

Ich wollte Halef bitten, die Scherze zu unterlassen, als ich schon das Fauchen vernahm. Eine gefleckte Großkatze fletschte die Zähne, blieb aber auf ihren Platz gekauert. Die goldene Kette um ihren Hals hätte sie kaum zurückgehalten. Das Tier gehorchte wohl nur dem Willen seiner Herrin, die auf einem Diwan lag, schwarz verhüllt bis auf die Augen, die mich greller anblitzten als die falschen Schmucksteine. Eine schlanke Hand fuhr dem Leoparden über den Kopf. Ich sah Muster aus Hennafarbe auf den Fingern, die mir gänzlich untraditionell erschienen, sondern vielmehr …

„Da drüben ist Haschim“, flüsterte Halef, und ich sah unseren Freund mit seinen Beduinen in den majilis treten. So würde er wohl einen Thronsaal beschreiten, wenn er die Königswürde nicht abgelehnt hätte.

Dann wurden wir von dem Diener auf unsere Kissen komplimentiert. Andere Gäste, Kunden, Käufer hatten es sich bereits bequem und gemütlich gemacht und sprachen den angebotenen Wohltaten zu. Im Hintergrund, verborgen hinter den Schleiern, die sich vor Wänden und Türöffnungen befanden, sah ich etliche Männer, kräftig und bewaffnet. Dies war also die Bewachung, welche für die Sicherheit der Kunden und ihrer Börsen sorgen sollte. Ich glaubte, einige der großen Afrikaner aus der Karawane al-Fuladhys zu erkennen.

Haschim saß uns schräg gegenüber, denn all die abgeteilten Bereiche öffneten sich auf die Mitte des Raums hin. Dorthin trat nun der beleibte Mann mit den Ringen.

Die Auktion der Sklavinnen begann.

Sklavin und Königin

Подняться наверх