Читать книгу Just One Night: Gute Mädchen gibt es schon zu viele ... - Jana Aston - Страница 7

3. Kapitel

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Violet

Oh, Heiliger!

Das, was er da gerade gemacht hat, war wie ein Staatsdienst. Ein Staatsdienst, der allen Frauen offenstehen sollte, überall. Unabhängig von politischer Gesinnung, Rasse, Religion oder Staatsgrenze. Dafür sollte es ein Gesetz geben, denke ich lachend und lege einen Arm über meine Augen. Ich frage mich, was dieser Kerl noch alles draufhat. Wie konnte er mich so schnell zum Kommen bringen? Wir sind noch nicht mal fertig und das hier mutiert bereits zum besten One-Night-Stand aller Zeiten. Ich kann nicht glauben, dass so was gerade in meinem Leben passiert!

»Amüsiert dich etwas, Love?«, fragt er, als er aufsteht, nach seiner Hose greift und ein Kondom aus seinem Portemonnaie zieht, ehe er das Kleidungsstück wieder auf den Boden wirft. Um seine Augen haben sich feine Fältchen gebildet, die mich vermuten lassen, dass er über mein Lachen eher belustigt als verärgert ist.

»Nein, alles ist gut«, antworte ich, kann aber das Grinsen nicht aus meinem Gesicht verbannen.

Ich rutsche auf dem Bett nach oben, bis mein Kopf auf dem Kissen zum Ruhen kommt. Dann erinnere ich mich an die investigative Reportage, die ich über Hotelbetten gesehen habe, und zucke zusammen. Ich glaube allerdings, dass ich auf einer Tagesdecke liege, und die waschen sie doch sicherlich, oder? Zur Sicherheit schiebe ich aber dennoch die Beine darunter, schlage die Decke zurück und schubse sie dann ans Fußende.

Der Typ – Jennings – hält lächelnd inne und beobachtet mich. Kann er ruhig. Keime sind keine spaßige Angelegenheit.

Ich lehne mich gegen das Kopfende und lächle ihn ebenfalls an. »Was hast du noch drauf?«, frage ich ihn und – warum zur Hölle auch nicht – lasse meinen Blick über seinen gesamten Körper wandern. Er hat noch immer seine Unterwäsche an, deshalb kann ich nicht alles sehen, aber das, was ich sehe, gefällt mir definitiv. Breite Schultern. Beeindruckende Bauchmuskeln – wie kann es sein, dass er schon fast vierzig ist? Schmale Hüften. Starke Beine. Stattliche Beule. Was denn? Als hätte ich bei meiner Musterung nicht für einen Moment dort verweilt. Ich klopfe auf den Platz neben mir und grinse.

»Was ich sonst noch draufhabe?« Er lacht und wirft das Kondom auf den Nachttisch, ehe er mich am Knöchel packt und nach unten zieht, bis ich mich in der Horizontalen befinde. Ich kreische überrascht auf, bevor ich den Atem anhalte, als er sich über mir aufbaut und mit den Armen neben mir abstützt. Dann küsst er mich und ich stöhne. Ich kann mich selbst noch auf seiner Zunge schmecken und das macht mich erneut ganz feucht. Dieser Mann. Sein Mund. Er ist … sinnlich und das liebe ich. Vielleicht ist das so eine britische Sache? Vielleicht sind sie alle supertoll im Bett? Ich hatte noch nie etwas mit einem Mann aus einem anderen Land, daher habe ich keinen Vergleich. Alles, was ich weiß, ist, dass heute Nacht eine ziemlich gute Entscheidung war.

Sein Akzent wird mich noch umbringen. Auf die beste Art und Weise. Ich bin froh, dass er mich gerade nicht Rose nennt. Ich wünschte, er würde meinen richtigen Namen kennen. Violet aus seinem Mund zu hören, wäre … Und wie er mich immer wieder Love nennt – das ist so britisch von ihm, oder? Es gefällt mir auf jeden Fall. Sehr sogar.

Die magischen Fähigkeiten seines Mundes enttäuschen beim Küssen genauso wenig. Es sollte seltsam sein, einen Fremden zu küssen. Das klingt allerdings auch seltsam, wenn man bedenkt, was er gerade mit seinem Mund angestellt hat. Dass ich überhaupt einen zweiten Gedanken an die Intimität des Küssens von Mund zu Mund verschwende. Beim Küssen spielen so viele Dinge eine Rolle – der Atem, der Speichel, der Geschmack, die Zungen, der Winkel und der Druck – und Mr Mouth hier ist gut in allem davon. Er gleitet mit seinen Lippen zu meinem Kiefer, während ich meine Finger wieder in seinem Haar vergrabe. Zärtlich beißt er in mein Ohrläppchen, während mich der kleinste Atemhauch erzittern lässt, ehe Jennings mit der Zunge über diesen einen Punkt direkt hinter meinem Ohr leckt. Ich drücke ihm mein Becken entgegen, mich verzweifelt nach mehr sehnend.

Mehr hiervon, mehr davon. Mehr von dem, was auch immer er mir gibt.

Dann spüre ich seine Lippen wieder auf meinen und ich stöhne, als er sich so weit hinunterbeugt, dass meine Nippel gegen seine Brust reiben, und er seine Zunge in meinen Mund schiebt, um mit meiner zu spielen. Stöhne wieder, als er mir in die Unterlippe beißt und sich dann küssend meine Kehle hinabarbeitet. Als er sich schließlich noch weiter nach unten bewegt und die Unterseite meiner Brust umfasst, während er mit dem Daumen über meine Brustwarze streicht, bin ich bereit, zu betteln. Doch stattdessen fluche ich. »Fuck … Jennings.« Ich stöhne erneut und wölbe meinen Rücken durch, als er mit der Zunge meine Brust entlangfährt und mit seinem Daumen immer wieder meinen Nippel liebkost. Dieser verfluchte Mund von ihm.

Ich brauche den Kerl in mir. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so darauf aus war, vom Vorspiel zum Sex überzugehen. Bisher kenne ich es so, dass ein paar flüchtige Küsse ausgetauscht werden, ehe der Kerl seinen Schwanz rausholt und grunzt, als würde er viel besser ficken, als er es schließlich tut. Wie beispielsweise mein Ex Mark manchmal gern Nimm es, nimm es geblafft hat, während er aggressiv in mich hineinstieß, und ich so etwas wie Hm, ja murmelte, während ich mit meiner Hand zu meiner Klitoris wanderte und Was soll ich nehmen? dachte. Was genau soll ich nehmen? Denn meistens fühlte es sich eher so an, als würde er auf mir herumturnen und mich mit einem besonders großen Tampon anstubsen, während er das Alphamännchen spielte. Und das sage ich nicht aus der Warte einer verbitterten Ex-Freundin heraus. Sein Penis war absolut normal gebaut. Es ist nur so, dass manche Männer eine wirklich übertriebene Meinung bezüglich ihrer Fähigkeiten mit ihren normal großen Schwänzen haben. Das ist alles.

Was Mr Magic-Mouth angeht, bin ich mir jedoch absolut sicher, dass er das, was auch immer er in der Hose hat, gekonnt einzusetzen weiß. Er wirkt ziemlich talentiert. Vielleicht hat es ja Vorteile, schon fast vierzig zu sein? Gott, ich hoffe, dass er immer noch eine gute Ausdauer hat. Verlieren Männer nicht an Ausdauer, wenn sie älter werden? Lass mich nicht im Stich, Jennings, denke ich, als ich meine Hände zu seinen Boxershorts wandern lasse und sie nach unten ziehe. Es ist deutlich, worauf ich aus bin. Lass mich nicht im Stich. Du bist mein erster One-Night-Stand, sei bitte nicht mein letzter. Sei nicht der Grund, dass ich komplett aufgebe und stattdessen anfange, zu nähen und in eine Vibratorensammlung zu investieren. Sei nicht …

Egal.

Als ich die Boxershorts endlich über seinen Hintern gezogen habe, springt sein Schwanz hervor und prallt gegen meinen Bauch. Im wahrsten Sinne. Wenn mein Bauch dazu in der Lage wäre, ein Ächzen auszustoßen, würde er es tun. Heiliger, ja. Bleib ruhig und mach weiter. God save the Queen. Denk an England. Mir entschlüpft ein Kichern, als Jennings nach dem Kondom greift.

»Du bist eine seltsame Art von Frau, kann das sein?«, fragt er, lächelt dabei aber. Ein träges, lusterfülltes Lächeln, das seine Augen erreicht. Er hat schöne Augen.

»Normalerweise bin ich die Vernünftige«, murmle ich. Alle Bedenken in den Wind zu schlagen, war nie meins, aber ich denke, jetzt werde ich es tun. Warum auch nicht, oder? Es ist ja nicht so, als hätte ich ein Apartment oder einen tollen Job zu verlieren. Beides ist schon weg, von daher kann ich mich ganz easy hierauf einlassen. Nutze den Tag, carpe diem. Ganz locker und leicht.

»Die Vernünftige?«, hakt Jennings nach, ehe er die Kondomverpackung mit den Zähnen aufreißt. Warum ist das so sexy? Ich sollte wahrscheinlich öfter ausgehen, wenn mich bereits dieser Move antörnt.

»Schon gut«, antworte ich und ergänze: »Vergiss es.«

Mit dem geübten Griff einer Hand hat er sich inzwischen das Kondom übergezogen und sich wieder zwischen meinen Beinen platziert. Er stützt sich auf einem Arm ab und nutzt die andere Hand, um seinen Schwanz an Ort und Stelle zu positionieren. Er dringt in mich ein und bereits das fühlt sich gut an. Ich habe das vermisst und entscheide in diesem Moment, dass mein neues, sorgenfreies Ich mehr danach streben wird.

Jennings dringt tiefer in mich ein und das ist sogar noch viel besser als nur gut.

Unsere Blicke halten einander fest, während er mich gänzlich ausfüllt. Er keucht und ich ziehe scharf die Luft ein. Dann kreise ich ein wenig mit dem Becken, um mich an das Gefühl von ihm in mir zu gewöhnen, und beiße mir dabei auf die Unterlippe. Jennings befreit meine Lippe mit seiner und küsst mich, was meiner Kehle ein seltsames Geräusch entlockt. Er fühlt sich einfach so perfekt an. Ich ziehe meine inneren Muskeln um ihn zusammen, was seine Augen dunkler werden lässt, ehe er sie kurz schließt. Als er sie wieder aufmacht, grinst er und küsst mich, bevor er sich fast gänzlich aus mir herauszieht und dann wieder in mich hineinstößt. Er neckt mich mit köstlich langen und gezielten Stößen. Tief, dann wieder nicht. Er zieht sich zurück, nur um dann wieder kraftvoll in mich einzudringen. Als er sich bis zur Spitze aus mir löst, kralle ich meine Finger in seine Schulter – ich will ihn wieder spüren. Ich würde ihn darum anbetteln, wenn er das verlangen würde.

Doch stattdessen kniet er sich hin, legt sich meine Beine über seine Unterarme und zieht meinen Po in die Höhe, ehe er sich wieder in mir versenkt. Dieses Mal schnell und hart. Ich greife nach oben und drücke meine Hände gegen das Kopfende, um einerseits nicht dagegenzudonnern, und andererseits, seinen Stößen entgegenzukommen. Sex hat sich noch niemals so angefühlt. Noch nie.

»Oh mein Gott, hör nicht auf.«

»Mach ich nicht, Love. Keine Chance.«

Seine Eier schlagen gegen meinen Unterleib, wenn er in mich hineinstößt, und es ist so verdammt anzüglich, dass man im Raum nur das Aufeinandertreffen zweier Körper hört, gemischt mit unserem Atem. Es ist feucht und heiß, hart und dreckig, und ich möchte am liebsten sofort kommen, will aber auch, dass es noch länger so weitergeht.

Spoileralarm: Es geht noch länger.

Mr Magic-Mouth ist zudem eine Art Orgasmusgenie, denn er weiß scheinbar genau, wie er mich am Rande eines Höhepunkts hält, wie er mich bis kurz davor bringt, nur um sich dann wieder zurückzuziehen. Es ist eine Qual.

»Bitte lass mich kommen«, wimmere ich. »Bitte, bitte, bitte.«

»Du bist wirklich eine entzückende kleine Überraschung, Love«, sagt er, während er uns herumrollt, sodass ich jetzt oben bin.

»Bin ich das?«, keuche ich. Diese neue Position kam unerwartet und ich halte für einen Moment inne. Ich mag es nicht wirklich, oben zu sein.

»Das bist du.« Er zieht eine Braue in die Höhe und tippt gegen meine Hüfte, um mir zu signalisieren, dass ich jetzt das Kommando habe.

Normalerweise fühle ich mich wie auf dem Präsentierteller, wenn ich oben sitze. Entblößt. Aber scheiß drauf, ich werde diesen Typen nie wiedersehen und ich will endlich kommen. Und hier oben habe ich die Kontrolle. Außerdem ist die Art und Weise, wie er mich ansieht, berauschend. Als wären meine Brüste nicht zu klein und als würde mein Bauch aus diesem Blickwinkel nicht moppelig wirken. Nein, ich sehe nichts als lustvolle Aufmerksamkeit in seinen Augen.

Ich lasse meinen Blick wieder über ihn wandern, ehe ich mich etwas nach oben bewege und mich dann wieder auf ihm niederlasse. Er hat wirklich einen tollen Oberkörper. Gut gebaut und straff, mit wenigen Haaren darauf, die jedoch heiß und nicht wild aussehen.

»Fass dich an«, kommandiert er und ich sehe ihm rasch in die Augen. Seine Hände hat er mittlerweile auf meinen Beinen platziert und seine Finger ruhen verführerisch auf meiner Haut.

Ich muss schlucken und sehe kurz weg, ehe ich ihn wieder anblicke und meine Finger auf meine Klit lege. Dann reibe ich mit zwei Fingern daran, während ich den Rhythmus auf seinem Schwanz vorgebe. Ich schaukle hin und her, hoch und runter. Er sieht mich unverwandt an und als sein Blick dort hingeht, wo wir miteinander verbunden sind, halte ich kurz inne, mich selbst zu streicheln, bis er sagt: »Hör nicht auf.« Seine Stimme ist tief und verführerisch, seine Augen sind halb geschlossen und ein Keuchen löst sich aus seiner Kehle.

Ermutigt mache ich weiter. Seine Lust ist anspornend. Ermächtigend. Also schlage ich einen schnelleren Rhythmus mit meinen Bewegungen und meinen Fingern an, bis ich komme.

Der Höhepunkt schleicht sich an mich heran. Trifft mich dann schnell und hart. Ich lasse den Kopf nach vorn fallen, meine Hände habe ich auf seiner Brust abgestützt, damit ich die Balance nicht verliere. Er wird bewegungslos, tief in mir drinnen, während ich mich noch um seinen Schwanz zusammenziehe. Mit den Händen an meinen Hüften hält er mich eng an sich gedrückt, bis die Zuckungen nachlassen. Dann hämmert er von unten in mich hinein und kommt mit einem Fuck, Love auf den Lippen selbst zum Orgasmus, die Augen geschlossen, den Kopf in Ekstase zurückgeworfen. Sein Kiefer spannt sich an und sein Griff um meine Beine wird noch fester. In dem Moment denke ich, dass er schön ist. Ich katalogisiere all seine Züge in meinem Kopf, ehe ich auf seiner Brust zusammenbreche.

Das hier war perfekt.

Der perfekte One-Night-Stand.

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