Читать книгу Just One Night: Gute Mädchen gibt es schon zu viele ... - Jana Aston - Страница 8

4. Kapitel

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Jennings

Mein lieber Schwan, diese Nacht war unerwartet. Und das amerikanische Mädchen etwas Besonderes. Während ich die letzten Reste des Rasierschaums von meinem Kinn entferne, überlege ich, ob ich sie nach ihrer Nummer hätte fragen sollen. Nein. Ich bin nur noch einen Tag in Washington, ehe ich in einen gottverdammten Bus steigen und auf glücklichen Touristen machen muss. Im Übrigen habe ich nicht mal ihren richtigen Namen erhalten, da hätte sie mir wohl kaum ihre Nummer gegeben.

Sie ging heute Morgen, ohne viel zu sagen. Nach einem Blick auf die Uhr stürzte sie aus dem Bett. Zog sich an und war in weniger als einer Minute durch die Tür verschwunden. »Danke«, zwitscherte sie noch, eine Hand an der Türklinke. »Es war schön, dich kennenzulernen!«, fügte sie hinzu, dann war sie weg.

Es war auch sehr schön, dich kennenzulernen, Love.

Ich bin nicht sicher, ob mir diese Worte schon mal jemand am Morgen danach gesagt hat, aber es war in der Tat sehr schön.

Ich liebe Frauen. Ich liebe es, sie zum Essen auszuführen. Sie zur Tür zu begleiten. Über ihre Wangen zu streicheln, ihr Kinn zu umfassen und sie zu küssen, ehe sie mich bitten, zu bleiben. Aber am meisten liebe ich es, sie zu ficken. Ich liebe es, zu entdecken, was sie feucht werden lässt. Was ihnen den Atem stocken und sie wahnsinnig werden lässt. Welche Kombination eine Frau zum Schreien und dazu bringt, auf meinem Schwanz zu kommen.

Rose – oder wie auch immer ihr Name ist – ist nicht das, was ich sonst mache. Überhaupt nicht. Aber sie hat mich zum Lachen gebracht. Die Art und Weise, wie sie bezüglich ihres Namens gelogen hat – als wäre ein Zusammentreffen mit einem Fremden eine verdeckte Mission. Vielleicht war es das für sie. Was es auch war, es hat mir ein Lächeln entlockt. Und das Aufleuchten in ihren Augen, als sie mich gefragt hat, ob ich Brite sei, Fuck. Als wir nackt auf dem Bett lagen, hat sie mich gebeten, etwas typisch Britisches zu sagen. Ich schüttle den Kopf und lache angesichts der Erinnerung laut auf. Und dann dieser lächerliche Champagner-Cocktail, den sie getrunken hat. Eine weitere Lüge. Dieser Drink ist in keinem Land dieser Welt angesagt. Darüber hinaus kann ich mich nicht mehr erinnern, wann mich das letzte Mal eine Frau nach dem Sex abserviert hat.

Vielleicht werde ich sie heute Abend wieder in der Hotelbar vorfinden. Vielleicht. Will ich das? Normalerweise bin ich nicht auf eine Wiederholung aus, aber eine weitere Nacht mit dieser Frau würde ich nicht ausschlagen.

Warum zur Hölle habe ich sie heute Morgen abhauen lassen? Sie hat mich mit ihrem Abgang überrascht; ich war noch immer vom Sex benebelt und darum bemüht, mit den verschobenen Zeitzonen klarzukommen. Und dann war sie verschwunden und mit ihr der Geruch nach Kokosnuss, während ich mir das Bild von ihrem breiten Lächeln einprägte. Den Ausdruck auf ihrem Gesicht, als ich sie zum Höhepunkt brachte – mehrmals. Der Anblick ihrer Haare, die sich über mein Kissen ergossen. Den Moment, in dem sie kurz innehielt, als sie plötzlich auf mir saß, ehe sie ihre Hände auf meiner Brust abstützte und sich zu einem weiteren Orgasmus ritt.

Ich hoffe, das Schicksal meint es gut und mir ist eine zweite Runde mit ihr vergönnt. Aber zuerst: Nan. Ich bin hier für Nan, erinnere ich mich selbst.

Ich ziehe mich fertig an – Jeans und ein T-Shirt reichen für heute. Auf dem Boden finde ich mein Portemonnaie zusammen mit den Klamotten von gestern und stecke es ein. Die Klamotten lege ich auf meinen Koffer, damit das Reinigungspersonal nicht darüber stolpert. Dann sehe ich auf die Uhr und erkenne, dass ich gerade noch genug Zeit habe, um in die Lobby zu gelangen und Nan zu treffen. Unsere geführte Tour entlang Amerikas kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten diese Woche beinhaltet nicht die National Gallery, doch sie meinte, dass sie sehr gern dort hingehen würde, also machen wir das. Gott, hilf mir. Kunst ist nicht mein Ding, aber für Nan gehe ich mit.

Ich stöhne bei dem Gedanken an all die Arbeit, die ich diese Woche nicht schaffen werde. Im Grunde habe ich keine Zeit für Tourikram, aber da ich an der Reihe bin, werde ich mir diese Zeit nehmen. Ich werde das schon regeln. Außerdem habe ich meinen Laptop dabei und werde etwas Arbeit erledigen, während uns der Bus von Stadt zu Stadt fährt, um über die Dinge in Großbritannien auf dem Laufenden zu bleiben.

Ich verlasse den Aufzug und betrete die Lobby, wo ich der Bar einen flüchtigen Blick zuwerfe. Nicht, dass ich erwarten würde, dass Rose um zehn Uhr morgens dort sitzen würde, aber es kann ja nicht schaden, nachzugucken, nicht wahr?

Nan wartet am Eingang der Hotellobby auf mich und ich schließe sie in meine Arme. Ihr Geruch ist mir genauso vertraut wie England selbst. Dann verbanne ich die Frau von letzter Nacht aus meinen Gedanken und konzentriere mich auf den Grund, warum ich hier bin.

Just One Night: Gute Mädchen gibt es schon zu viele ...

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