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Kapitel 8

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Dan Cromwell erreichte den ersten Händler in der Kleinstadt Quimperlé. Er spazierte über das weitläufige Gelände und sah sich die ausgestellten Wohnmobile an. Ein Verkäufer kam auf ihn zu und fragte, ob er ihm behilflich sein könnte.

„Gerne, ich bin auf der Suche nach einem etwas größeren Wohnmobil. Am liebsten wäre mir ein Hymer“, erwiderte Dan.

„Oh, da muss ich Sie leider enttäuschen, die Marke führen wir nicht, aber ich kann Ihnen vergleichbare Fahrzeuge mit einer ähnlichen Ausstattung zeigen.“

„Haben Sie vielen Dank, aber ich suche nur einen Hymer.“ Dan verabschiedete sich und verließ das Gelände. Der nächste Händler saß in Quimper.

Leider wurde er auch dort nicht fündig. Auch dieser Händler führte die Marke nicht, meinte aber, dass er ein solches Wohnmobil auf Bestellung beschaffen könnte. Auf seiner Liste standen jetzt noch drei weiter Händler. Der nächste hatte seine Niederlassung in Châteaulin, im Norden des Finistères.

Châteaulin, an dem kleinen Fluss l´Aulne gelegen, erstreckte sich entlang den beiden Ufern des Flusses und über die Hänge links und rechts des Wassers. Eine lange Autoschlange kam nur langsam vorwärts. Nach einigen Verzögerungen überquerte er schließlich den Fluss und nahm die Straße nach Plomodiern. Er hatte die Stadtgrenze von Châteaulin gerade hinter sich gelassen als er auch schon die großen Hinweistafeln sah. Dan steuerte seinen Rover auf das Firmengelände und stieg aus. Die ausgestellten Wohnmobile machten einen edleren Eindruck als bei den vorherigen Anbietern. Es handelte sich um deutlich größere Fahrzeuge. Dan Cromwell brauchte nicht lange zu suchen, um einen Hymer zu entdecken. Er sah sich das Wohnmobil von allen Seiten an. Ein Verkäufer oder vielleicht sogar der Besitzer der Firma kam auf ihn zu.

„Wie kann ich Ihnen helfen, Monsieur?“, fragte er Dan.

„Nun, ich bin auf der Suche nach einem Hymer der Luxusklasse. Er ist mir von einem Herrn aus Fouesnant empfohlen worden, leider habe ich vergessen, ihn nach seinem Namen zu fragen. Ich würde am liebsten genau den gleichen Wagen haben.“

„Das wird etwas schwierig, wenn Sie nicht wissen, wie der Mann heißt“, meinte der Verkäufer.

„Sie haben bestimmt nicht so viele Fahrzeuge in dieser Kategorie verkauft, vielleicht können Sie einfach nachsehen, wer eine solches Wohnmobil in den letzten Jahren gekauft hat.“

„Hmmm, da müssen Sie mir schon etwas mehr Informationen geben.“

„Reicht es nicht aus, wenn Sie in ihren Computer PremiumLine eingeben?“

„Oh, eines unserer Topmodelle! Ja, da kann ich nachsehen.“ Der Mann bat Dan Cromwell, ihm in sein Büro zu folgen. Er setzte sich an den Computer und tippte einige Daten in die Suchmaske und fügte PremiumLine B hinzu. Sofort erschienen vier Namen auf dem Bildschirm. Dan Cromwell nahm sein Handy und fotografierte die Namen ab.

„Verzeihen Sie, aus datenschutzrechtlichen Gründen dürfen Sie die Angaben nicht fotografieren. Würden Sie das Bild bitte löschen!“

Dan Cromwell scherte sich nicht um die Bitte. Er verließ das Büro grußlos und eilte zu seinem Rover. Der Mann war ihm noch einige Schritte gefolgt, dann hatte er aufgegeben.

Dan fuhr vom Hof der Firma zurück zu seinem Hotel. Auf der Voie Express hielt er auf einem Parkplatz an und besah sich das Foto auf dem Handy. Er vergrößerte das Bild. Zwei Käufer hatten eine Adresse in Brest. Die beiden anderen wohnten in der Nähe, einer in Douarnenez und der andere in Fouesnant. Die beiden anderen wohnten in der Nähe, einer in Douarnenez und der andere in Fouesnant.

Dan Cromwell wollte sich zuerst einmal um den Käufer aus Fouesnant kümmern, denn der Ort hatte im Buch des Campingplatzwartes gestanden. Auf dem Foto standen die notwendigen Angaben, der Name, die Adresse und die Telefonnummer.

Dan Cromwell startete den Motor und fuhr ins Hotel nach Concarneau. Vom Hotel aus würde er den Mann anrufen und zu erpressen versuchen.

Er wählte die Nummer auf dem Foto.

„Hallo“, meldete sich eine Männerstimme.

„Mit wem spreche ich?“, fragte Dan Cromwell.

„Wer will das wissen?“, fragte die Gegenseite zurück.

„Mein Name tut nichts zur Sache. Ich habe interessante Informationen für die Gendarmerie. Ich denke, dass Sie vielleicht auch Interesse daran haben. Ich sage nur, es geht um Kate!“

Stille auf der anderen Seite. Das war für Cromwell ein gutes Zeichen.

„Was für eine Kate? Ich kenne keine Kate?“

Dan Cromwell war sich jetzt schon sicher, dass er auf Anhieb den Richtigen gefunden hatte.

„Sie wissen genau welche Kate ich meine. Kate Sullivan, die auf dem Campingplatz Valdoviño in Spanien von Ihnen entführt worden ist. Ich denke, dass Sie bereit sind, eine kleine Summe für mein Schweigen zu bezahlen“, entgegnete Cromwell.

Erneute Stille auf der anderen Seite. Cromwell blieb entspannt und ließ seinem Gesprächspartner Zeit.

„Wieviel wollen Sie?“, fragte der schließlich.

„Ich will nicht unverschämt sein. Ich denke an einen Betrag von 100.000 Euro“, antwortete Cromwell.

„100.000 Euro! Wo soll ich solch einen Betrag hernehmen?“

„Sie werden einen Weg finden. Ansonsten können Sie übermorgen die Fragen der Gendarmerie beantworten. Ich habe bereits alles vorbereitet. Ihr Name, Adresse und die Beweise der Entführung sind fein säuberlich aufgeschrieben. Ich kann den Umschlag sofort in den Briefschlitz der Gendarmerie einwerfen, falls Sie sicher sind, dass Sie die Summe nicht auftreiben können.“

„Nein! Warten Sie! Ich werde die Summe auftreiben! Wie kann ich sicher sein, dass Sie danach nicht weitere Zahlungen fordern?“

„Das können Sie nicht sein, allerdings versichere ich Ihnen, dass ich das Land sofort verlassen werde, wenn Sie mir sagen, wo ich das Mädchen finden kann.“

„Das Mädchen? Was wollen Sie mit dem Mädchen?“

„Ich will es wieder zurück nach England bringen. Dort werde ich eine weitere Summe erhalten. Und damit ist mein Auftrag dann erledigt.“

„Und wenn das Mädchen nicht mehr bei mir ist?“, fragte der Mann.

„Dann hätten Sie ein Problem. Dann würde sich die Summe, die Sie mir bezahlen müssten, auf 2 Millionen Euro erhöhen. Mein Honorar für das Auffinden und die Übergabe des Mädchens beläuft sich auf 1,9 Millionen Euro. Ich habe nicht vor, das Geld abzuschreiben.“

„Sie bekommen die Summe, aber wir treffen uns nicht hier am Ort. Ich schlage vor, dass wir uns an der Trévignon treffen.“

Der Mann beschrieb Dan Cromwell den Ort und machte mit ihm ein Treffen am frühen Morgen gegen 6 Uhr 30 aus. Der Mann beschrieb Dan Cromwell den Ort und machte mit ihm ein Treffen am frühen Morgen gegen 6 Uhr 30 aus.

Dan Cromwell war zufrieden, er hatte wieder einmal richtiggelegen. Wenn das Mädchen jetzt noch gesund und munter war, war er zufrieden. Er würde den Entführer an die Gendarmerie ausliefern, entgegen der Abmachung mit dem Verbrecher.

Die Schimäre von Fouesnant

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