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IV. MĪR-Ī KŌRA UND SEIN EMIRAT IM SPIEGEL DER ZEUGNISSE A. DIE PERSÖNLICHKEIT MĪR-Ī KŌRAS 1. Erziehung und Bildung

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Das Geburtsdatum Mīr-ī Kōras ist umstritten. Nach Mukriyānī162, Gōrānī163 und ‘Awnī164 wurde er 1198h. (1784), nach Rōžbayānī165 und Xēlānī166 1189h. (1775) und nach Barzinğī167 1790 in Rawāndiz geboren.

Der englische Arzt Dr. Roos, der den Mīr am 3. Juni 1833 in Accra168 persönlich kennenlernte, schätzte sein Alter damals auf 45 Jahre.169 Nach seiner Schätzung mag er um 1788 geboren sein, daher kommt Mukriyānīs, Awnīs, Barzinğīs und Gōrānīs Datum eher in Frage.

Die Zweifelhaftigkeit des Geburtsdatums ist verständlich, legt man doch bis heute in der kurdischen wie in der orientalischen Gesellschaft keinen Wert auf das individuelle Geburtsdatum.

Von der Mutter des Mīr ist wenig bekannt. Mukriyānī und Xēlānī erwähnen nur den Namen der Mutter: Būk-Šāzamān.170 Aber Rōžbayānī171 berichtet, dass „die Mutter des Mīr, Būk-Šāzamān, bekannt war für ihre Urteilsfähigkeit und Geisteskraft“.

Obwohl kein anderer Bericht das bestätigt, halte ich diese Aussage nicht für unmöglich. Denn gemäß den gesellschaftlichen Lebensbedingungen in Kurdistan verwaltet die Frau des Stammesführers oder des Mīrs die Angelegenheiten des Stammes oder des Landes. Millingen sagt darüber: “A Koordish woman knows everything about her tribe’s concerns, feuds, plans, and conspiracies; she is often the very soul and moving spirit of them. The wife Omar-Agha, chief of the Milans, used to be the adviser, the secretary, the treasurer of her husband”.172

Die Kindheit des Mīr und seine Bildung dagegen liegen nicht im Dunkeln. Wir wissen, dass Mīr Muḥammad Student der islamischen Theologie war.173 Da die Moschee im damaligen Kurdistan die einzige Schule und die islamischen ‘Ulamā die einzigen Lehrer waren, musste ihn sein Vater, ein bekannter Malā (‘Alim) namens Malā Aḥmad, Sohn von Malā Adamā, aus dem Dorf Dēłza174 nach Rawāndiz bringen und für ihn eine Schule und eine Moschee erbauen.175 Man kann bis heute die Ruinen der Moscheemauern in der Nähe der Festung Lōkān sehen.

Wie jeder Faqē176 erwarb der Knabe Muḥammad dort die Grundlagen seiner Bildung durch „gelbe Bücher“.177 Nach einem umfangreichen Studium setzte ihn sein Vater als Verwalter für einige Gebiete seines Emirates ein.178

Alles in allem hatte Mīr Muḥammad dadurch eine islamische Erziehung und Bildung, natürlich im Sinne der sunnitischen Konfession, erhalten.

Der kurdische Fürst MĪR MUHAMMAD AL-RAWĀNDIZĪ genannt MĪR-Ī KŌRA

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