Читать книгу Der kurdische Fürst MĪR MUHAMMAD AL-RAWĀNDIZĪ genannt MĪR-Ī KŌRA - Jemal Nebez - Страница 8

3. Abendländische Texte a. Wissenschaftliche Untersuchungen

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Die kurdischen Zeugnisse repräsentieren zumeist die Auffassung der Kurden über ihre Geschichte und ihre Reaktion auf die Anschauungen der Nichtkurden über sie. Den abendländischen Zeugnissen kommen insofern Bedeutung zu, als sie teilweise versuchen, verschiedene Auffassungen der Kurden und Nichtkurden über die kurdische Geschichte wissenschaftlich darzustellen. Von den abendländischen Werken, aus denen ich einige Berichte und Informationen über Mīr-ī Kōra entnommen habe, sind folgende Werke erwähnenswert.

1 Der Artikel „Die Kurden“ von Minorsky in EI: Dieser Artikel ist eines der bis jetzt (1968/69) bedeutendsten Werke über die Kurden. Minorsky (1877-1966), der berühmte russische Orientalist, lebte längere Zeit unter Kurden und studierte ihre Sprache und Literatur. 1915 übergab er der Russischen Akademie der Wissenschaften einen Bericht über die Kurden unter dem Titel „Notizen und Eindrücke“.58 Dieser Bericht wurde zu einer Basis für seine gesamten zukünftigen Werke über die Kurden.Minorskys historische Werke bauen auf mannigfaltigen Dokumenten auf und zeichnen sich dadurch aus, dass sie methodisch einwandfrei aufgebaut sind. Ich glaube, Wolfgang Lentz hatte in gewisser Hinsicht Recht, als er 1960 sagte: „Die knappste und zuverlässigste Einführung in die vielfältigen Probleme, die uns die zahlreichen Stämme dieses Volkes aufgeben, ist noch immer Vladimir Minorskys Beitrag „Kurden“ in der „Enzyklopädie des Islam“.59Dazu kann noch hinzugefügt werden, dass zwischen 1960-69 noch einige zuverlässige Beiträge über die Kurden erschienen sind, vor allem die Werke von Wahby60, Blau61, Chalfin62, Ghassemlou63, Nebez64.

2 Das zweite bedeutendste umfassende Werk über die Kurden, worin man einige informative Berichte über Mīr-ī Kōra findet, ist das Buch „Les Kurdes“ des russischen Wissenschaftlers und Diplomaten Basil Nikitine (1885-1960).65Nikitine war von 1915-1918 russischer Konsul in Urmia (Iran), lebte längere Zeit unter den Kurden und erlernte ihre Sprache.66 Er nahm Kontakt mit ihren Gelehrten auf. Sein Werk behandelt verschiedene Abschnitte der kurdischen Kultur, Geschichte, ferner den Ursprung, Ansiedlungsgebiete, wirtschaftliche Lage, Volkskunst, soziales Leben, die Fürstentümer und die Stämme. Das Buch berichtet kurz über die kurdische Geschichte von der Vorzeit bis zu der Zeit, in der die Kurden im 9. Jh. ihre Freiheitsbewegungen begannen. Im Anhang sind einige statistische Tabellen und politische Dokumente, die in die Zeit zwischen dem I. und II. Weltkrieg gehören, hinzugefügt. Nikitine verwendet für sein Werk umfangreiche Literatur aus Orient und Okzident. „Les Kurdes“ ist meiner Ansicht nach die Grundlage für jedes eingehendere Studium über die Kurden.67 Dieses Buch wurde ins Arabische übersetzt. Die Übersetzung erschien 1957 in Beirut, nachdem die Verleger, gemäß ihren Interessen verschiedene Änderungen vorgenommen hatten.68Nikitine verfasste außer dem genannten zahlreiche weitere Werke über die Kurden. Was für meine Arbeit besonders interessant war, ist Nikitines Artikel über Rawāndiz in der EI.69Dieser Artikel enthält wertvolle Nachrichten über das Sōrān-Emirat im Allgemeinen und über die Zeit Mīr-ī Kōras im Besonderen. Darin hat Nikitine kurdische Literatur, wie z. B. das Werk von Ḥuzni Mukriyānī, sowie auch nichtkurdische Werke, vor allem abendländische Werke, herangezogen.

3 Das Buch “The Kurds and Kurdistan“ von Derk Kinnane70 ist meiner Ansicht nach ein knappes, aber dennoch erwähnenswertes Werk. Der Verfasser vertiefte seine Kenntnisse der kurdischen Geschichte und der Probleme dieses Volkes durch seinen engen Kontakt mit den Kurden während seiner Lehrtätigkeit an der Bagdader Universität.71 Deshalb darf man sein Buch als eine der wenigen, durchaus sachverständigen Schriften über die allgemeine Geschichte, das soziale Leben und die politische Situation der Kurden ansehen.

Der kurdische Fürst MĪR MUHAMMAD AL-RAWĀNDIZĪ genannt MĪR-Ī KŌRA

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