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Die Ratten sind schuld

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Das Bakterium wird auch von Mensch zu Mensch übertragen, vor allem aber durch die Rattenflöhe. Dass Ratten Überträger der Pest sind, war keine neue Idee. Schon in indischen heiligen Schriften aus dem 11. Jahrhundert heißt es:

„Wenn Ratten von den Dächern fallen, und wie betrunken über die Straße torkeln, dann wisse, die Pest ist nah.“

Der Franzose Paul-Louis Simond (1858–1947) zeigt 1898 in Karachi (heute in Pakistan), dass es Flöhe sind, die die Pest von Ratte zu Ratte und von Ratte zu Mensch übertragen. Die Flöhe bevorzugen Nagetiere als Wirte und springen nur auf Menschen, wenn die Ratten sterben. Daher begünstigt ein enges Zusammenleben von Mensch und Ratte die Ausbreitung der Pest. Anfang des 20. Jahrhunderts ist deshalb eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen vor der Seuche, die Häuser so zu bauen, dass darin Ratten möglichst wenig Unterschlupfmöglichkeiten finden.


Ein Floh, der auf Nagetieren in den USA vorkommt. Noch heute können diese die Pest übertragen.

Vor allem in Europa ist die Ratte aber schon seit Jahrhunderten ein Symbol für Krankheit und Tod. Ein Beispiel dafür ist die Geschichte des Rattenfängers von Hameln, der die Stadt zunächst von einer Rattenplage befreit. Erst als er dafür nicht bezahlt wird, lockt er mit seiner magischen Flöte die Kinder aus der Stadt.


Dem Ausbruch der Pest ging oft ein massenhaftes Rattensterben voraus. Doch deutete man das jahrhundertelang nur als böses Omen.

Schatten des Todes

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