Читать книгу Schatten des Todes - Jens Jacobsen - Страница 15
Typhus – das Nervenfieber
ОглавлениеSauberes Trinkwasser und die geregelte Entsorgung von Abwasser schützen ebenso vor Typhus, der vom Bakterium Salmonella typhi ausgelöst wird (eigentlich Salmonella enterica ssp. enterica Serovar Typhi). Mit verschmutztem Wasser oder durch damit kontaminierte Nahrung gelangt es in den Körper und verursacht zunächst Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit. Nach einer Woche kommen Durchfall und gerötete Haut hinzu. Die Infektion breitet sich auf mehrere Organe aus, zerstört dort ganze Zellgruppen und kann unbehandelt zum Tod führen.
Der Name leitet sich vom griechischen Wort typhos ab, was so viel wie Dunst, Nebel heißt. Er bezieht sich auf den Geisteszustand von Patienten im fortgeschrittenen Stadium. Bis zum 18. Jahrhundert hieß die Krankheit in Deutschland Nervenfieber.
Mit Antibiotika lässt sich Typhus gut behandeln, und heute ist die Krankheit nur noch in Entwicklungsländern verbreitet, mit dem Schwerpunkt auf Indien, Nepal und Indonesien. 30 Millionen Menschen erkranken jedes Jahr an Typhus. Reisende können sich durch Verzicht auf das Trinken von Leitungswasser und auf ungeschältes Obst und Gemüse, Eiswürfel und Eis weitgehend schützen. Auch gibt es eine Impfung, die für einige Jahre Schutz bietet.
Solche beengten Verhältnisse waren im Inneren von Schiffen keine Seltenheit. Der Ausbruch von Cholera, Typhus oder anderen Krankheiten dadurch auch nicht.
Wie Cholera und die Pest auch ging die Verbreitung von Typhus Ende des 19. Jahrhunderts in Europa zurück – noch bevor wirksame Medikamente zur Therapie zur Verfügung standen.