Читать книгу Manimals - Jens van Nimwegen - Страница 3
ОглавлениеStall
In der Nacht werde ich ein paar Mal wach, weil mein Knüppel steif ist. Das kommt vom Bett. Mein Bettzeug ist aus Leder. Seit zehn Jahren schlafe ich textilfrei. Eine schwarze Kuhhaut liegt auf der Matratze, eine zweite ist zusammengenäht zu einem Oberbett. Im Sommer ist es leer, im Winter enthält es zwei Militär-Wolldecken. „Aber ist Leder denn nicht viel zu kalt?” höre ich die Spießer fragen. Ja, wenn man in so ein Bett steigt, ist das Leder erst einmal kalt. Aber das dauert nur Sekunden. Da muss man durch, dann wird man reich belohnt. Leder auf der Haut fühlt sich immer geil an, und das Deckbett ist schwer und glatt und schiebt sich einem von selbst zwischen die Beine. Eigentlich bin ich in so einem Bett dauergeil, und jedesmal, wenn ich kurz wach werde, fühle ich meinen Knüppel und meine Tittenringe und weiß, dass ich eine Ledersau bin. Und dann dämmre ich wieder ein.
Morgens werde ich wach in rotem Licht. Die Fensterscheiben sind rot gestrichen. Auch die einzige Glühbirne ist rot, aber die wird heute nicht gebraucht. Rotlicht macht geil. Als ob das noch nötig wäre.
Erst geile ich mich im Halbschlaf langsam weiter auf am Gefühl des Lederbettes. Dabei denke ich darüber nach, wie nackt ich heute leben kann. Schweine müssen nackt sein, aber es wird wohl nicht sehr warm. Das Außenthermometer zeigt jetzt sechzehn Grad. Ich bringe mich langsam zum Abspritzen. Die Tropfen lasse ich auf der Brust eintrocknen.
Ich mag meinen Stall. Ein Raum in einem Hinterhof. Wenn man die Türe aufmacht, steht man sofort drin. Im Steinfußboden ist ein Scheißloch aus Edelstahl, mit Wasserspülung und einem Schlauch. Mit dem kann man sich den Arsch abspritzen und braucht kein Klopapier. Auch kann man mit diesem Schlauch den ganzen Fußboden reinigen. Oder sich selbst. Das Bett steht auf Stahlfüßen. Lederweste und Lederhose hängen an der Wand. Da stehen auch die Gummistiefel. Die Lederstiefel brauche ich als Kopfkissen. Die zwei Hemden und drei Paar Jeans liegen auf dem Boden. Auf einem grobschlächtigen Heizkörper trocknet mein einziges Handtuch. Er ist stabil genug, dass man bei Bedarf ein Manimal daran anketten kann. Es gibt auch noch ein Matratzenlager, zwei mal zwei Meter, unter starkem Industriegummi, am Boden gut abgedichtet. Das kann man einfach mit abspritzen. Hinter einer Tür ist ein kleiner Verschlag, dort kann man sich was kochen, und dort steht auch ein Kühlschrank. Mehr braucht ein Schwein nicht.
Ich scheiße, reinige meinen Arsch, lege mich auf das Gummi und spritze mir eine weitere Ladung auf den Bauch. Dann ziehe ich Lederhose, Lederweste und Schnürstiefel mit Socken an. Die Hose ist geschnitten wie eine Militär- oder Cargohose und hat vier aufgesetzte Taschen oben und unten an der Seite für alles Nötige. Vorn hat sie einen breiten, unverdeckten Reißverschluss bis hinunter in den Schritt. Ein großer Ring lädt zum Öffnen ein. Die gleichen breiten Reißverschlüsse mit Ringen gibt es an den Taschen. An den Seiten hat die Hose bequeme Eingriffe. So kann ich immer meine wichtigsten Organe in den Händen halten.
Draußen ist es immer noch nicht richtig warm. Das ist gut so: die Hose hält mich warm genug, und meine nackten Arme und mein nackter Bauch unter der Weste fallen auf, weil fast alle anderen etwas langärmeliges, geschlossenes tragen. So fühle ich mich wohl. Wer verdorben genug ist, genau hinzuschauen, erkennt die eingetrockneten Tropfen auf meinem Bauch.
Bis zum Abend werde ich ich so in der Stadt herumtreiben.