Читать книгу How to Dad - Jerrad Lopes - Страница 11
Eine neue Normalität
ОглавлениеSpulen wir mal Tausende von Jahren weiter. Da ist es schwer, in der Bibel jemanden zu finden, der sich noch daran erinnert, wie normal es war, mit Gott im Garten spazieren zu gehen. Was früher normal war, scheint jetzt unnormal zu sein. Und was früher unnormal war, scheint normal zu sein.
Krankheit und Tod waren nicht normal. Jetzt wird jeder Mensch krank und stirbt irgendwann. Mord gab es nicht. Jetzt findet man im Alten Testament keine Geschichte, in der nicht nach mehr als drei Seiten ein Mord geschieht. Ehebruch war unbekannt. Jetzt ist Treue eine seltene Eigenschaft. Zerbrochenheit, Schlechtes und Boshaftigkeit sind zur neuen Normalität geworden.
Das Markusevangelium berichtet davon, wie Jesus einen gelähmten Mann heilt. Die Freunde des Mannes sind voller Glauben und wollen ihn um jeden Preis zu Jesus bringen, damit er ihren Freund gesund macht. Leider ist der Raum so überfüllt, dass sie das Dach des Hauses abdecken müssen, um ihren Freund nach unten zu lassen. Das nenne ich Einsatz!
Der Mann hängt also da und Jesus sieht ihn an und sagt: „Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!“ (Markus 2,5). Interessant, oder? Der Mann wollte von Jesus ja nicht seine Sünden vergeben bekommen, sondern dass seine Beine geheilt werden. Jesus wusste immer, was das eigentliche und tiefer liegende Problem war, und sprach es auch an.
In Gottes Reich gibt es nur Gnade.
Dass Jesus über Sündenvergebung redete, verärgerte die religiösen Leiter. Sie wussten, dass nur Gott Sünden vergeben konnte. Darum war diese vollmächtige Aussage von Jesus die bedeutendste und mutigste überhaupt. Sie sollte am Ende zu seinem Tod führen.
Und so geht die Geschichte weiter:
„Wie kann dieser Mensch es wagen, so etwas zu sagen?“, dachten sie. „Das ist ja Gotteslästerung! Niemand kann Sünden vergeben außer Gott.“
Jesus hatte in seinem Geist sofort erkannt, was in ihnen vorging. „Warum gebt ihr solchen Gedanken Raum in euren Herzen?“, fragte er sie. „Was ist leichter – zu dem Gelähmten zu sagen: ‚Deine Sünden sind dir vergeben‘ oder: ‚Steh auf, nimm deine Matte und geh umher!‘? Doch ihr sollt wissen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben.“
Und er wandte sich zu dem Gelähmten und sagte: „Ich befehle dir: Steh auf, nimm deine Matte und geh nach Hause!“
Da stand der Mann auf, nahm seine Matte und ging vor den Augen der ganzen Menge hinaus. Alle waren außer sich vor Staunen; sie priesen Gott und sagten: „So etwas haben wir noch nie erlebt.“
Markus 2,7-12
„Alle waren außer sich vor Staunen“, berichtet Markus. Und auch im restlichen Evangelium findet man Menschen, die sich darüber wundern, wie Jesus gesprochen, gelehrt und geheilt hat.
Sie staunten, weil es für sie nicht normal war, radikale Gnade, endlose Vergebung oder körperliche Heilung zu erleben. So etwas hatten sie noch nie gesehen! Aber für Jesus ist genau das das normale Leben. In seinem Reich gibt es keine Krankheit und keinen Tod. In seinem Reich gibt es nur Gnade.
Jesus war nicht unnormal; stattdessen zeigte er den Menschen, was eigentlich normal ist.
Jesus war nicht unnormal; stattdessen zeigte er den Menschen, was eigentlich normal ist. Er erinnerte sie daran, wie er die Dinge erschaffen hatte, bevor die Menschen sich aus dem Schutz seiner guten Idee hinausbegaben. Jesus gab ihnen eine Spezialbrille für Farbenblinde und zeigte ihnen, wie die Welt eigentlich aussehen sollte. Er öffnete ihnen die Augen wieder für das normale Leben.